Ich erhielt eine schöne Lebensgeschichte eines Autohaus-Betreibers. Als ich sie las, dachte ich an meine Kindheit. Meine Mutter machte genau das gleiche. Sie erzog mich zum Sparen. Schon als Knirps. Ich hab ihr viel zu verdanken, ich lernte fürs Leben. Ich lernte Konsum-Schulden zu meiden. Ich lernte vernünftig mit Geld umzugehen.
So viele Menschen haben ein enormes Geldloch. Schuldenberge. Riesige Häuser. Finanzierte Autos. Sie machen sauteure Urlaube. Sie kaufen bergeweise Kleidung. Sie heiraten zu irrsinnigen Kosten. Reihenweise gibt es Familien, die 40.000 Euro im Jahr verdienen, aber 200.000 Euro Schulden (Hypothek und Konsumschulden) haben. Wie die jemals den Schuldenberg abtragen wollen, ist mir schleierhaft.
Alle Zuschriften meiner Leser waren wirklich super. Was ich beeindruckend finde: Meine Leser sind selbstkritisch. Sie möchten anderen helfen. Sie sind ehrlich. Sie sind bodenständig. Sie sind dankbar für das, was sie haben, wie dieser Kfz-Fachmann. Es ist ein Genuss für Euch zu schreiben.
Wie wirst Du eigentlich zufriedener? Geld kann Dir mehr Freiheiten geben. Es wird Dich aber nicht automatisch glücklich machen.
Der Trick ist die Freiheit: Du musst nicht früh aus dem Bett, wenn Du finanziell frei bist. Du kannst mehr relaxen. Hast mehr Freizeit. Kannst Deinen Hobbys nachgehen.
Professor Tal Ben-Shahar, den ich gestern auf einer Konferenz erlebte, rät: Sei zufrieden mit dem, was Du hast. Leg mehr Pausen ein. Schlaf ausreichend. „Der Schlaf ist sehr wichtig für die Zufriedenheit“, sagt der israelisch-amerikanische Wissenschaftler. Verzichte auf Multi-Tasking. Beispiel: Kind hüten und gleichzeitig zu arbeiten, ist keine gute Idee. Das macht unzufrieden. Spiel mit dem Kind und wend Dich dem Kind ganz zu. Hilf anderen, das macht Dich sehr glücklich.
Reduziere den Stress: Mehr Pausen machen, Joga, schlafen, Stretching, Atemübung, Augen schließen für ein paar Minuten am Tag und Innehalten. Stresssituationen meiden. „Mache weniger, nicht mehr“, sagt der Professor. „Schalt Dein Handy aus, wenn Du zuhause bist.“ Sport ist ein Zufriedenheitsmacher. Und vor allem eines: Wir brauchen Erholungsphasen.
Das ist das Buch des Professors:
Glücklicher: Lebensfreude, Vergnügen und Sinn finden mit dem populärsten Dozenten der Harvard University
Ok, kommen wir nun zu der Zuschrift des Autohändlers:
Hallo Tim,
ich lese nun seit ein paar Monaten eifrig Deine Internetseite. Erstmal ein großes Komplimemt: Immer aktuell, stets neuer Content, sehr interessant geschrieben – auch wenn es grundsätzlich immer um das gleiche Thema geht, aber das wollen wir ja lesen. Eine immer wiederkehrende Bestätigung, alles richtig zu machen, kann nicht verkehrt sein.
Ich hatte bereits 1986, als ich im zarten Alter von 16 meine Ausbildung als Kfz-Mechaniker begann, eine Vision: Wenn ich nur genug spare, dann muss ich irgendwann überhaupt nicht mehr arbeiten.
Wie kam es dazu, dass ein 16-Jähriger über so etwas nachdenkt?!
Aus meiner Sicht ist die Erziehung hier der entscheidende Faktor gewesen. „Spare in der Zeit, dann hast Du in der Not!“, war ein Satz den meine Großeltern bereits meinen Eltern andauernd vorgebetet haben. Und auch meine Eltern haben mich bereits in ganz jungen Jahren dazu animiert, den einen oder anderen „Heiamann“ (für die jüngeren Mitleser: Damit ist das gute alte silbern glänzende 5-Mark-Stück gemeint) nicht auszugeben, sondern auf dem ebenfalls guten alten Sparbuch zu sparen.
Meine Mama nahm mich dann immer mit zur Sparkasse. Am Schalter hob Sie mich oben auf den Tresen und das von mir bis dahin gut gehütete Geldstück wurde dann am Schalter abgegeben. Weil ich so brav sparen wollte, hatte meine Mama eine großartige Idee. Als zusätzlicher Anreiz beim Einzahlen verdoppelte sie den Bertrag mit eigenem Geld in einem feierlichen Akt. Boah, wie toll! Ich gebe 5 Mark ab und auf meinem Sparbuch stehen durch die Verdoppelung dann plötzlich 10 Mark.
Zusätzlich konnte ich den Januar fast gar nicht abwarten, denn schon als Knirps wusste ich: Vom 31.12. bis zum 01.01. bekommen die Taler auf dem Sparbuch auch noch Nachwuchs. Zinsen nennen das die Erwachsenen. Erst waren das nur Pfennigbeträge, später dann mehr. Als dann irgendwann die Zinsen die magische 10-Mark-Grenze überstiegen, war ich vollends angefixt. Von ganz alleine wird das Geld soviel mehr wert, wie ich sonst an normalem gesparten Taschengeld in einem Monat einzahlen kann. Und das jedes Jahr immer wieder. Da ich nie etwas abhob, wurde der Zinsbetrag sogar immer größer – ich hatte den Zinseszins-Effekt entdeckt!
Dann steckte ich mir das erste ehrgeizige Ziel: Ich wollte unbedingt 1000 Mark zusammenbekommen. Keine Ahnung warum, wahrscheinlich einfach weil die Zahl für mich damals so unglaublich hoch und abstrakt war. Ich gab so gut wie kein Taschengeld mehr aus (meine Eltern machten sich zu diesem Zeitpunkt schon fast Sorgen, weil ich so geizig war). Als es um mein Geburtstagsgeschenk ging und ich gefragt wurde, was ich mir wünsche, habe ich schon als Grundschulkind geantwortet: „Geld !“
Nun machten sich meine Eltern ernsthafte Sorgen. Der Verdoppelungsvertrag wurde einseitig gekündigt. Damit konnten sie mich jedoch nicht schocken, das Ziel einer 4-stelligen Zahl war bereits in greifbarer Nähe. Als es dann soweit war, muss ich zugeben, war das doch recht enttäuschend, ja sogar ernüchternd für mich. Keine Fanfare beim Einzahlen, kein Konfetti, das in der Sparkasse von der Decke fällt. Noch nicht einmal ein Kommentar, der sonst so netten und immer gut gelaunten Kassiererin. Nur auf dem Sparbuch-Ausdruck war nun eine längere Zahl als sonst. Ich war wieder auf dem Boden der Tatsachen angelangt.
Meine Mutter muss mitbekommen haben, dass ich auf dem Nachhauseweg irgendwie schlechter drauf war als sonst. Auf Nachfrage teilte ich ihr mit, dass ich über die gesparten 1000 Mark zwar total stolz sei, aber ich irgendwie mehr erwartet hatte. Ich hatte vorher mit meinen Eltern nie über mein Sparziel gesprochen, diese magischen 1000 Mark waren irgendwie mein stilles Geheimnis.
Gelernt habe ich daraus, dass man sich nicht auf irgendeine Zahl festlegen sollte. Das durchaus bei manchen Sparern geläufige Ziel „eine Million“ ist ebenfalls nur eine Zahl. Genauso abstrakt und anfangs nahezu unerreichbar scheinend wie die „1000 Mark“ für den kleinen Knirps. Und vermutlich sind die meisten am Ende bei Erreichen fast genauso enttäuscht wie ich damals. Vielleicht macht man sich einen Sekt auf und feiert die Zahl still für sich, aber am Ende ist es nur eine Zahl. Finanzielle Freiheit hingegen, das habe ich jetzt gelernt, ist ein wirkliches Ziel. Ein richtiges Ziel ist nochmal etwas anderes als eine Zahl!
Ich schweife ab, weiter geht es mit meiner Geschichte: Wie schon weiter oben geschrieben, habe ich mit Beginn meiner Ausbildung als Kfz-Mechaniker statt 40 Mark Taschengeld plötzlich 400 Mark Ausbildungsvergütung auf meinem Konto. Ein Arbeitskollege aus dem Autohaus hat mir damals den Abschluss einer privaten Rentenversicherung empfohlen, die damalige Garantieverzinsung von 4,75% war sehr verlockend. Also sparte ich jeden Monat in eine Rentenversicherung. Ich nahm die kürzeste Laufzeit (12 Jahre) damit ich mit 28 Jahren schon quasi die erste „Rente“ ausgezahlt bekomme. Das war zwar kein hoher Betrag, aber dafür jeden Monat zusätzlich zum „normalen“ Einkommen und bis ans Ende meines Lebens.
Ich hatte einen Plan: Ich würde bei jeder Lohn-/Gehaltsverbesserung für einen Teil der Erhöhung eine weitere Rentenversicherung abschließen. Also machte ich eine nach meiner Gesellenprüfung. Dann machte ich bereits in jungen Jahren meine Meisterprüfung und direkt danach erneut eine Rentenversicherung. Irgendwann wurde die erste fällig und ich machte eine neue mit dem ursprünglichen Sparbeitrag plus der nun fälligen Rente, die ich ja noch nicht zum Ausgeben benötigte.
Im Nachhinein ärgere ich mich, dass ich nicht schon damals mit Aktien gespart habe. Möglicherweise wäre ich dann heute bereits finanziell frei. Trotz allem bin ich mit diesem rolierenden System der vielen privaten Rentenversicherungen ganz gut gefahren. Heute bereits bekomme ich insgesamt Euro 950,- Privatrente. Ab September kommen nochmal etwa weitere Euro 400,- hinzu. Ganz genau kann ich das heute noch nicht sagen, weil es sich hierbei um eine Fondsgebundene RV handelt und der Auszahlungsbetrag noch von der Fondsentwicklung abhängt.
Mittlerweile bin ich seit dem Jahr 2000 selbständig (eigenes Autohaus). Mein Einkommen ist leider konjunkturbedingt volatiler als meine Aktienanlagen. Wenn das Geschäft richtig brummt, habe ich ein 6-stelliges Jahreseinkommen. Ich hatte aber auch schon Jahre, in denen ich nur eine schwarze Null geschrieben habe und somit 60 Stunden pro Woche für quasi kein Einkommen geschuftet habe.
Heute bin ich 48 und strebe meine endgültige finanzielle Freiheit in etwa 7 Jahren (also mit 55) an. Wenn es beruflich weiterhin so gut läuft wie im Moment, schaffe ich es eventuell auch 2 Jahre früher, wenn es wieder deutlich schlechter werden sollte, brauche ich entsprechend länger.
Beruhigend ist auf jeden Fall, dass ich quasi ein „zweites Einkommen“ durch Dividenden & private Rente bereits aufgebaut habe. Nicht so beruhigend ist, dass ich irgendwann kaum gesetzliche Rente bekommen werde. Durch die Selbständigkeit habe ich nur noch privat vorgesorgt. Darum muss ich meine finanzielle Freiheit wirklich gut überlegen und kalkluliere alles sehr konservativ mit hohen Sicherheitsreserven. Auf keinen Fall will ich riskieren, dass mir irgendwann doch das Geld ausgeht und ich mit 75 plötzlich noch irgendwo als Nachtwächter oder Pförtner sitzen muss.
Ich glaube das war erstmal ausführlich genug.Lieber Tim, wenn Du noch Fragen an mich haben solltest, kannst Du mir gerne eine Mail schicken.
Viele Grüße
Sascha
Sascha schickte mir dann noch eine Email. Er wollte dies ergänzen:
Hallo Tim,
habe das Ganze nochmal quergelesen und möchte noch Ergänzungen vornehmen:
Seit 1994 investiere ich zusätzlich auch in Aktien und Fonds. Aktien kaufe ich nur und verkaufe nie. Mittlerweile habe ich gelernt, dass meine Einzelaktien, die ich ausgesucht habe, die Performance aller meiner Fonds deutlich übertroffen haben. Vor ein paar Jahren habe ich deshalb alle Fondanteile verkauft und investiere nur noch in Einzeltitel. Mit dem Geld habe ich mein Einfamilienhaus zu 60% angezahlt. Den Rest mußte ich finanzieren, bin aber damit in ein paar Jahren durch und dann an dieser Stelle schuldenfrei.
Da ich sehr günstig finanziert habe, tun die Zinsen nicht wirklich weh, die Dividenerträge der Aktien sind selbst nach Steuern gerechnet höher. Im Nachhinein hätte ich sogar besser weniger angezahlt und mehr Kapital investiert gelassen, aber ich bin ein Sicherheitsfreak und wollte kein Risiko eingehen.
„Buy and Hold“ kann ich jedem nur empfehlen. Es macht einen Riesenspass auf den Depotauszug zu schauen und beispielsweise bei Bayer AG zu lesen: Einstandskurs: EUR 20,013, Kurswert EUR 115,781, Entwicklung prozentual +478,53%. Die Dividenden sind dabei noch nicht einmal mitgerechnet. Wenn ich diese gedanklich noch abziehe, hat die Aktie im Grunde gar nichts gekostet, weil ich den investierten Betrag bereits häppchenweise wieder ausgezahlt bekommen habe.
Bayer mit +478% im Plus ist nun auch ein extremes Beispiel, aber bei solch langem Anlagehorizont habe ich kaum Titel mit weniger als 200% Wertsteigerung.
Selbst mit den damaligen sehr hohen Garantieverzinsung auf private Rentenversicherungen würde ich es im Nachhinein anders machen und deutlich mehr in Aktien investieren. Wie gesagt, bin ich dummerweise ein Sicherheitsfreak. Mit den heutigen Miniverzinsungen privater RVs sind Aktien aus meiner Sicht absolut alternativlos. Mein Tip an alle Leser: Habt Mut und kauft Aktien, was das Zeug hält!
schöne Geschichte, ich bin halbwegs überzeugt, Sparsamkeit oder Prassen werden vererbt, (keine Gene) hab ich schon öfter beobachten können,
die Geschichte hab ich schonmal wo gelesen, erinnere mich an den Heiermann, hat der Blogleser einen eigenen blog? :)
@ Fit und Gesund
Nein, so weit ich weiß, hat er keinen eigenen Blog. Er wollte keinerlei Werbung machen. Es ist eine wunderschöne Story, finde ich. Es ist ein vernünftiger Werdegang. Und gleichzeitig ist er selbstkritisch.
Hallo Leute,
der Leserbrief ist von mir und ich habe und plane keinen eigenen Blog. Mitlesen und ab und an etwas kommentieren, wenn ich der Meinung bin etwas Hilfreiches beitragen zu können reicht mir völlig.
Hat sich toll gelesen! Hab mich richtig in den kleinen Jungen am Sparkassenschalter reinversetzen können.
Ja, wirklich gut geschrieben und ich musste laut lachen, als da stand, dass die Eltern sich um den kleinen Knirps sorgen machen, weil er das Geld nicht ausgibt. :-)
An Fit und Gesund: Du meinst bestimmt die Finanzküche, weil dort eines der Kinder so genannt wird. :-D
Es scheint sich um eine regionale Bezeichnung zu handeln, in meinem Niedersachsen hatte das 5-DM-Stück jedenfalls keine. ;-)
@Fit & Gesund
du meintest sicherlich den Blog von Finanzglück, der erwähnt in seinen Beiträgen häufiger seinen kleinen Sohn alias Heiermann. :-)
@DocSchneider
danke für den interessanten Beitrag
@ „Fit und Gesund“
Auch ich bin über den „„Heiamann“ (korrekt:“Heiermann“) gestolpert, und habe sofort an den Blog „Finanzglück“ von Nico gedacht:
http://finanzglueck.de/was-kostet-ein-baby
http://finanzglueck.de/von-sohn-ueber-glueck-lernen
http://finanzglueck.de/wie-mein-einjaehriger-sohn-zum-aktionaer-wurde
(Der Autor erwähnt seinen kleinen „Heiermann“ noch in anderen Artikeln).
Gruß, DerMitleser.
Doc
Prima. Und die Geschichte mit dem entdecken des ZinsesZinses hat mir sehr gut gefallen :) Wünsche weiterhin viel Erfolg.
P.s. ich hoffe sehr, dass ich meinem 15 Monate alten Sohn auch irgendwann den ZinsesZinsEffekt vermitteln kann.
Ups, ich wollte noch etwas zu Vermögenszahlen schreiben, aber kann meinen letzten Beitrag nicht mehr editieren: Bei mir gab es auch nie Konfetti, nicht mal zur 6-Stelligkeit. Ich denke, dass glatte Zahlen (1.000, 10.000, 100.000 und 1.000.000) einfach nur einen optischen Reiz ausstrahlen, weil sie so schön aufgeräumt aussehen, aber für die Praxis kaum von Bedeutung sind. Es kommt auf die individuellen Ziele an.
Ich kann jedenfalls von mir sagen, dass der Millionärs-Status keine höhere Zufriedenheit mehr in mir auslösen würde. An meinem jetzigen Leben würde sich durch ihn nichts ändern. ;-)
PS: Natürlich meinte ich eben das Finanzglück, obwohl es auch eine Finanzküche gibt. Verwechselt.
Hallo,
auch ich erkenne mich in deiner Lebensgeschichte wieder, DocSchneider. Bei mir war es immer das Sparschwein das zum Weltspartag in der Bank geleert und durch den faszinierenden Geldzähler gerasselt sind. Geärgert habe ich mich damals nur, dass auch diejenigen Geschenke zum Weltspartag bekommen haben, die nur eine Hand voll Pfennige gebracht haben. ;-)
Auch heute steht noch ein Sparschwein auf unserer Kommode. Meine Tochter hat von meinen Eltern ebenso eines geschenkt bekommen. Sie bekommt das rote Hartgeld.
Es bestätigt mal wieder: Die Erziehung und das sparsame Vorleben der Eltern sind unglaublich wichtig.
Schöne Grüße
Jan
P.S.: Ich habe eine kleine Sammlung von 17 Heiermännern daheim, aber die originalen aus Silber. :-)
Eine tolle Geschichte. Besonders der Anfang hat viel Spaß gemacht zu lesen. Drücke die Daumen das DocSchneider es schafft in den nächsten Jahren finanziell frei zu werden.
Dennoch freue ich mich darauf Leserbriefe zu lesen, die kein 6-stelliges Jahreseinkommen haben, denn das haben wohl nur die wenigsten hier ;)
Tolle und motivierende Geschichte!
Was mich besonders freut ist, dass es hier – so ist zumindest mein Eindruck – nicht um die Finanzielle Freiheit als „Endziel“ geht oder Berserkersparen bis zum Umfallen.
Es ist einfach der richtige Mindset. Wie schnell man dann entsprechende Anlagesummen zusammen bekommt, hängt auch von den Begleitumständen ab (Kinder, Krankheiten, Unfälle etc.) All das ist einfach nicht planbar. Und das ist auch gut so.
Was mich als Mitglied der Generation Y staunen lässt, ist die Garantieverzinsung der Lebensversicherung mit 4,75%. Unglaublich :)
Viel Erfolg und Glück auf dem weiteren Lebensweg für Leser Sascha!
Felix
Schöne Kindheitsgeschichte! Ich hatte als Kind auch die heiligen 1000 Mark als Ziel. Leider wurde diese Zahl durch die Umstellung auf den Euro halbiert. Auch heute noch nehme ich mir Zahlen als Ziel (10.000, 20.000, 50.000, 100.000), weil ich mir denke: So viel hatte ich noch nie. An mehr als 100k denke ich aktuell nicht, aber dann kommen bestimmt 200k und 500k als nächste Ziele. Der Mensch setzt sich Ziele, damit er sie abhaken kann.
Heute wurde das Quartalsergebnis von Marine Harvest bekannt gegeben.
Dividende am 08.06: 3,00 NOK.
Sehr schön. Wieder eine Steigerung. Im gleichen Quartal letzten Jahres waren es 1,70. Also eine Steigerung von über 70%
@Felix
Hatte früher einen älteren englischen Kollegen, der jeden Monat 1 k in 8 % p. a. Staatsanleihen über einen längeren Zeitraum investiert hat.
Die Inflationszahlen waren allerdings auch schon deutlich höher.
Wobei man die Inflation auch unterschiedlich & individuell berechnen kann.
@all
Steht eigentlich bei Tony Robin`s bzw. dem „Allwetterportfolio“ ein Hinweis, dass die letzten 3 Dekaden ein Sonderzyklus mit den Staatsanleihen waren und dass zukünftige Erwartungen an die Rendite runtergeschraubt werden sollten?
Guten Morgen,
ich wusste dass ich die Story schonmal gelesen hatte,
jetzt nachgeschaut und ich fand sie im blog „Freiheitsmaschine“, unter best-of-freiheitsmaschine, ganz nach unten scrollen, so eine story vergisst man doch nicht *lach*
@Christoph,
super, freu mich für Dich, :)
@Markus1,
ich hatte immer solche Bundesschatzbriefe die ordentlich Zinsen abgeworfen haben, zwischen 6-8%, das waren noch Zeiten.
Danke für die tolle Geschichte. Das hat sich wie ein gutes Märchen gelesen und ich habe mich auch an meinen „Weltspartag“ zurückerinnert.
Auch ich denke in ‚Zielen‘. Diese sind aber je nach Betrachtung unterschiedlich. Z.B. Höhe des Depotwerts, Wann überschreitet das Gesamtvermögen die nächste Schwelle, Wann ist bei der Immobilienrückzahlung der Nächste Meilenstein erreicht?.
Im Grunde bin ich der Überzeugung, dass jeder Mensch so tickt. Bei mir ist das eventuell etwas ausgeprägter, da ich beruflich bedingt in Prozessen und Projekten ‚denke‘.
@Tim: Danke für die Veröffentlichung der Leserstorys. Praktisch jeder Geschichte regen zum Nachdenken an.
Finde die Geschichte auch sehr lesenswert. Grad für mich als Vater von zwei kleinen Kinder (3 und 1) zum Thema Sparen.
Der Tipp bezüglich immer weiter Aktien kaufen: Benutzt jemand von euch die Low Five Dividendenstrategie für sein eigenes Depot? Ich lese immer davon das man sich einen Index aussuchen kann aber nie das man diese Strategie fürs eigene Depot nutzt.
@Björn
Low 1 usw. wurde glaube ich von motley fool im Backtest ausgegraben.
Irgendjemand hat die auch schon wieder als widerlegt bzw. in der Praxis nicht mehr replizierbar dargestellt.
Ist jedem sein eigenes hart erarbeitetes Geld.
Backtests mit fettem alpha sind häufig ohne Kosten und Steuern, bzw. oft wird auch noch an der Benchmark rum gepfuscht.
Ob die O‘Shaughnessy`s Zauberformel, großer Gebert, sell in Summer, Volker Gelfrath Zeritifikat oder BDCI…. die Praxistauglichkeit wird oft nur die Zukunft zeigen.
Ob KI und Algo`s dass nicht weg arbitrieren, wenn es verlässlich genug ist, bin ich überfragt. Sicher sind jedenfalls höhere Kosten und Steuern bei häufigerem Umschlag.
@Christoph:
Super! Ich freue mich ebenfalls. Hab zwar nicht so einen schönen Einkaufskurs wie du (ich glaube du hast mal erwähnt, dass du schon länger dabei bist) aber innerhalb des letzten Jahres habe ich einen ganz guten Kurs erwischt. Geht ja wieder super hoch und die Divi ist ja sagenhaft.
Freue mich auf die nächsten Jahre :-)
Mit Marine Harvest und Novo Nordisk hatte ich bis jetzt 2 super Zukäufe in diesem Jahr. Mein 3. – Gilead – kommt noch nicht aus den Startlöchern. Wird aber schon noch.
K+S hat diese Woche auch ganz annehmbare Zahlen präsentiert. Keine bösen Überraschungen zumindest. Jetzt ist hier fast schon Nachlegen gefragt. Glaube die Zukunft wird hier rosig aussehen. Das Tal der Tränen ist zumindest (meiner Ansicht nach) nach ein paar Jahren Trauermarsch durchschritten.
Mein vorläufiges Ziel ist es, mein Depot 6-stellig werden zu lassen. Falls kein größerer Börsencrash stattfindet, werde ich das wohl in ca. 2 Jahren schaffen. Falls eine meiner Aktien „explodiert“ dann viell. schon früher. Bei einer Imposion dementsprechend später…
Auf jeden Fall wird weiter brav angelegt.
@Michael: Ja. der erste EK war so 10,50 etwa, der nächste 11 noch war und dann 15, dann 16 und wieder 15. Aber jetzt reicht es erstmal. Die Position ist eh schon viel größer als die anderen.
Aber selbst beim aktuellen Kurs von € 16,20 wären es über 8% Rendite derzeit. Und ich glaube fest dass die zukünftig weiter steigen wird und das Unternehmen wachsen wird.
Ich hatte damals (irgendwas zwischen 1994 und 1997 ???) auch Bundesschatzbriefe die mit 4% im ersten Jahr und 8,25 oder 8,75% (bin mir da leider nicht mehr zu 100% sicher, aber es waren ganz sicher über 8%) im letzten Jahr verzinst worden sind. Weil es damals noch keine Direktbanken gab hatte ich die kostenlos bei der Bundesschuldenverwaltung in Bad Homburg verwalten lassen. Man musste zu seiner Hausbank gehen (damals Sparkasse) und verlangen, dass das so gemacht wird. Die haben sich dann mit Händen und Füssen dagegen gewehrt und versucht einem ein kostenpflichtiges Wertpapierdepot aufzuschwatzen. Riesige Belaberungsaktion im Hinterzimmer von gleich mehreren Sparkassenangestellten gegen einen Kunden (mich). Aber ich bin hart geblieben. Das war ein wirklich sehr guter Tipp meines damaligen Arbeitskollegen, der das auch so gemacht hat.
@Christoph:
traumhaft. Sieht ja gut aus für dich. Ich habe vor Jahren auch ersthaft überlegt ob ich einsteige. Aber irgendwie ist die Aktie vollkommen aus meinem Radar verschwunden. Gut, dass ich sie wieder entdeckt habe ;-)
aktueller Anstieg wird wohl daraus resultieren:
http://www.reuters.com/article/norway-salmon-idUSL8N1I73Q4
schöne Geschichte, ich bin halbwegs überzeugt, Sparsamkeit oder Prassen werden vererbt, (keine Gene) hab ich schon öfter beobachten können,
Wird vererbt, aber keine Gene? Wie soll man das verstehen?
Ich bin davon überzeugt, dass auch Verhaltensweisen vererbt werden. Die Erziehung ist zwar sehr wichtig, aber die Gene auch. Das gilt bei Mensch und Tier. Tiere die gleich erzogen werden, können sich trotzdem unterschiedlich verhalten. Das kann jeder bestätigen, der schon fast sein ganzes Leben mit Tieren zu tun hatte.
Eine sehr motivierende Geschichte.
Vielleicht ist es eine selektive Wahrnehmung, aber von meinem Gefühl haben ziemlich viele Investoren der Community, die nahe der 50 Jahre rangieren, in Einzelaktien investiert und nicht unbedingt in ETFs. Außer der Finanzwesir. :)
Spaß beiseite. Mich motivieren die Menschen wie Alexander von Rente mit Dividende, Oliver oder DocSchneider sehr und ich nehme ihre Erfahrungen und Kommentare gerne als Bestätigung für meinen Weg. Danke dafür! (Auch an die, die ich nicht genannt habe und die hier oder woanders fleißig kommentieren)
Gruß,
Marco
Ist doch kein Wunder. ETFs sind noch relativ jung. Der Wesir hat den ganzen Kram mit Finanzpornos, aktiven Fonds und Einzelaktien laut eigener Aussage auch durch, aber mit dem Alter wird man halt weise und gelassener. ;)
Sehr schöne und inspirierende Geschichte! Danke dafür!
Völlig richtig – je nach persönlichem Ziel sind nicht die Depothöhe, sondern die Freiheiten die es ermöglicht das wahre Ereignis. Ich habe über meinem Schreibtisch einen Kalender, auf dem alle Dividendentermine eingetragen sind. Anfangs waren es auch Monate wo gar nichts kam, mittlerweile aber jeden Monat zwischen 5 und 8 Eingänge – und ich arbeite hart daran das es immer mehr werden… ;)
Auch mein Ziel ist die finanzielle Freiheit mit 55, bis dahin muss (wird) jeden Monat soviel hereinkommen das dies möglich wird. Da interessiert mich der Depotstand nur nebenbei. Das passive Einkommen zählt für mich.
@chaostrader: Richtig erkannt. Als ich die Aktien gekauft habe gab es nur Fonds oder Einzelaktien. ETFs??? „Wir hatten damals ja nichts……!“
Davon abgesehen habe ich mittlerweile auch einen Vanguard MSCI World zusätzlich im Depot. Den habe ich zusammen mit einem ganzen Sack voller US-Titeln angeschafft nachdem ich bemerkt habe, dass ich doch sehr DAX übergewichtet bin. Ein vernünftiges Rebalance ist nicht so einfach, das meiste im Depot ist uralt und somit bei Verkauf irgendwann quellensteuerfrei – somit keine Verkaufsoption während meiner noch laufenden Ansparphase zur finanziellen Freiheit.
Weiser und gelassener bin ich auf jeden Fall. Ich habe auch schon so ziemlich alle Fehler gemacht die man nur machen kann, fast alle davon auf Empfehlung sogenannter „Profis“ und zwar fast ausschließlich der tollen Anlageberater meiner damaligen Hausbank (Sparkasse): Containerschiffsfonds, geschlossene und offene Immobilienfonds, diverse Aktienfonds, Rentenfonds, abgesicherte Indexzertifikate, Unternehmensanleihen, Tafelgeschäfte, Prämiensparen. Nahezu alles was meine damalige Hausbank mir empfohlen hat war im Nachhinein ein Riesengriff ins Klo. Seitdem mache ich lieber alles selbst und habe auch eine gewisse Antipathie gegen Bankprodukte. Vielleicht traue ich deshalb den ETFs nicht so zu 100% auch wenn ich das Konzept gleich den ganzen Markt zu kaufen durchaus sehr charmant finde.
Wenn Interesse besteht was man in 30 Anlegerjahren so alles falsch machen kann, dann kann ich dem Tim gerne nochmal etwas ausführlicheres Zusammenklöppeln und ich bin dann eventuell der erste Leserbriefschreiber der gleich zweimal veröffentlicht wird.
Das EINZIGE was ich offensichtlich absolut richtig gemacht habe: Ich habe in meinem ganzen Leben noch keine einzige Aktie verkauft. Nahezu alle anderen Produkte (bis auf den Schiffsfond und einen einzigen Aktienfonds) sind mittlerweile liquidiert.
@ Doc
Der Vanguard Etf interessiert mich, hättest Du da mal die ISIN für mich? Würde ich mir mal gerne ankucken.
@Doc:
„Wenn Interesse besteht was man in 30 Anlegerjahren so alles falsch machen kann, dann kann ich dem Tim gerne nochmal etwas ausführlicheres Zusammenklöppeln und ich bin dann eventuell der erste Leserbriefschreiber der gleich zweimal veröffentlicht wird.“
Ich bitte darum1
Grüße,
Michael
@Rainer Zufall:
IE00B3RBWM25
@ Markus: Mit der Low Five Strategie verbinde ich den Namen O’Higgins immer. Die Idee finde ich echt nicht schlecht fürs eigene Depot, ohne großartig Kennzahlen studieren etc. immer am Jahresanfang die 5 Unternehmen aus dem Depot mit der höchsten Divi-Rendite und dabei dem niedrigsten Kurs. Sowas ist doch entspanntes Investieren.
Oder seht ihr das anders?
Doc
Vielen Dank, habe mir den Etf heute morgen angekuckt. Genau genommen handelt es sich um einen msci all Country Etf, also inkl EM. Der Etf gefällt mir recht gut. Fondsgrösse passt, die Gebühren sind recht niedrig. Und der Name ist Programm – auch wenn es sich nicht im einen Vanguard USA Etf handelt. Der Etf repliziert physisch und schüttet aus.
Allerdings ist der Etf nicht sparplanfähig und hat Domizil IE. Letzteres ist ab nächstem Jahr (erstmal) irrelevant. Und eine Einmalanlage waere bei mir gerade auch drin. Von daher interessant.
Ich möchte mein Etf Depot gerne noch etwas mehr in Richtung Finanzwesir World Depot weiterentwickeln. Da mein Depot aber inzwischen auch eine gewisse Grösse erreicht hat und es noch mind. 10 bis 20 Jahre weiterwachsen soll möchte ich den Etf Anteil nicht auf 2 oder 3 Etfs verteilen. Ich streue über Anbieter. Im Moment ist das ganze etwas ishares lastig, eine all country Vanguard Etf wäre da nett. Ich stelle mir gerade vor
Vanguard All Country High Div
Comstage MSCI WORLD / EM / IS Europe 600
ISHARES MSCI WORLD / EM / DK MSCI Europe
ISHARES Developed Markets REIT
@Rainer Zufall,
kannst du uns die WKN zu den vier noch dazu schreiben.
Vanguard All Country High Div
Comstage MSCI WORLD / EM / IS Europe 600
ISHARES MSCI WORLD / EM / DK MSCI Europe
ISHARES Developed Markets REIT
Ich kann den Vanguard nicht finden..
Danke
@ KM: ich glaube er meint diesen : Vanguard FTSE All-World High Div Yield IE00B8GKDB10
Kia / Km
Genau diesem Etf meinte ich. Die etwas höhere Dividendenrendite fand ich als mögliche Ergänzung zu den beiden MSCI World und MSCI EM Etfs von Comstage (nicht ausschüttend) und Ishares (je ca 1.5 %) nett. Deshalb denke ich darüber nach mir Vanguard FTSE All-World High Div Yield IE00B8GKDB10 einmalig ins Depot zu holen.
@Rainer Zufall,
der Vanguard ist interessant. Das einzige was mich stört ist das er nicht vollständig repliziert. Und nicht sparplanfähig, bei keinem Anbieter.
Ich bespare momentan auch mehrere ETFs und bin ishares-lastig. Alle Domizil in D. Ich möchte auch mehr verteilen, Nicht alles bei einem Anbieter oder ETF.
Ab 2018 wird das einfacher dann.
Neulich hat hier jemand den hier erwähnt:
LU0340285161
UBS ETF (LU) MSCI World UCITS ETF (USD) A-dis
Den einzigen ETF den ich finden konnte der voll repliziert und ausschüttet auf MSCI World. Sparplanfähig.
Es gibt noch einen MSCI EM aber der ist nicht sparplanfähig momentan. (LU0480132876)
KM
Grundsätzlich denke ich, dass es kein Fehler ist, wenn die Etfs in Deutschland beheimatet sind. Aber etwas Streeung kann nicht schaden, das sehe ich wie Du.
Dass die Vanguards nicht Sparplangähig sind, ist eine Einschränkung. Dass nicht voll repliziert wird, stört mich nicht so, bei der grossen Anzahl von Aktien im Etf. Dadurch dürfte der Etf etwas günstiger sein.
Der UBS Etf ist einen Blick wert.