Warren Buffetts Strategie: Geschäftsberichte lesen

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Warren Buffett ist der reiche Onkel vom Aktienmarkt: Durch das Lesen der Geschäftsberichte erhält er einen Einblick. Ihn interessieren die täglichen Kursschwankungen an der Börse nicht die Bohne.

Am Wochenende ging die Aktionärsversammlung von Berkshire Hathaway in Omaha über die Bühne. Warren Buffett verriet mal wieder, wie so oft, sein Erfolgsrezept. Er macht kein Geheimnis daraus:

Er hat keine Angst vor einem Crash. Er kauft nur Aktien, die er versteht, die er mag. Zu einem angemessenen Preis. Und er hält die Aktie für 20 Jahre. Er empfiehlt: “Schaue nicht täglich auf den Kurs, wie er rauf und runter geht. Es ist ein enormer Fehler nach dem Preis zu schauen.” (Zitat grob übersetzt)

Wie findet er die Firmen zu einem angemessenen Preis? Er liest endlos viele Geschäftsberichte von Traditionsfirmen. Aus dem Geschäftsbericht leitet er den fairen Preis ab, den er bereit ist zu bezahlen. Er schaut nicht vorher auf den Kurs beziehungsweise Börsenwert. Das würde ihn sonst in seiner Meinungsbildung beeinflussen. Hat er den fairen Kurs der Aktie selbstständig ermittelt (nach ganz einfachen Methoden), vergleicht er seinen fairen Preis mit dem Börsenpreis. Stimmen beide überein, schlägt er zu. Rangiert allerdings der Börsenwert weit über seinem fairen Preis, hält er sich fern. Und wartet auf eine Gelegenheit in der Zukunft.

Hier verrät er seine Vorgehensweise. Seine Strategie ist erstaunlich einfach. Der Trick: Er lässt sich von den Börsenkursen nicht beeinflussen:

Buffett ist kein Zocker. Er kalkuliert rational. Ohne Emotionen. “Ich schaue nicht auf den Preis zuerst. Erst schaue ich auf das Business und überlege, was es wert ist. Dann vergleiche ich das mit dem Börsenwert.”

Buffett steht im Endeffekt der Wall Street und der ganzen Zockerei distanziert gegenüber. Er hält sich vom Trading fern. Seine Kernbestände hält er ewig. “Ich lese jeden Geschäftsbericht, den ich unter die Finger bekomme. Andere lesen Playboy-Magazine. Das ist das, was ich mache. Ich schaue auf die Chancen, die sich mir bieten.”

Insbesondere interessiert er sich für hohe Cashflows. IBM kauft er derzeit. Der IT-Gigant produziert 17 Milliarden Dollar Cash pro Jahr. Davon werden nur 3,7 Milliarden Dollar zurück in das Geschäft investiert, so dass unterm Strich ein freier Cashflow von 13 Milliarden zur Verfügung steht. Diese Mittel fließen per Dividenden und Aktienrückkäufe zurück an die Aktionäre, was Buffett gefällt.

Ich glaube, Buffett und sein Geschäftspartner Charlie Munger sind von Optimismus und einer unglaublichen Zielstrebigkeit besessen. Sie haben eine enorme innere Ruhe. Keinerlei Angst. Sie haben kein Gefühl des Neids oder Selbstmitleids. Ich glaube, sie handeln innerlich nach einem Plan – nach einem Muster wie diesem hier. Das ist mir aufgefallen. Sie werden von inneren Grundwerten geleitet, die ihren Erfolg erst möglich gemacht haben.

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8 Jahre zuvor

Ich würde mich nie ausschließlich auf Geschäftsberichte verlassen aber Buffett hat natürlich Recht – man muss sich auf Fakten konzentrieren und nicht auf Meinungen. Dazu gehört immer auch eine Menge Disziplin und Erfahrung wie er sie hat. Wäre es so einfach wie er zu investieren, dann würden es ja alle tun.

8 Jahre zuvor

“Ich glaube, Buffett und sein Geschäftspartner Charlie Munger sind von Optimismus und einer unglaublichen Zielstrebigkeit besessen. Sie haben eine enorme innere Ruhe. Keinerlei Angst.”

Wovor sollen die beiden denn auch Angst haben? Sie sind in einem Alter, in dem man weiss, dass der Großteil des Lebens vorbei ist. Ihre Schäfchen haben sie finanziell schon lange im Trockenen.

Ich finde, dass das auch nicht vergleichbar ist mit den Lesern Deines Blogs. Wenn jemand zum Beispiel aktuell 100.000 Euro angespart hat und hofft, diese bis zur Rente in 20 Jahren zu erhalten und leicht zu vermehren, dann ist doch nachvollziehbar, dass er eine gewisse Angst/Unsicherheit verspürt. Sind die futsch, droht später eventuell Schlimmeres. Wenn die beiden Herren aber 2-3 Mrd. ihres Vermögens verlieren, dann ist das ärgerlich, aber nicht weiter schlimm.

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