Vorsicht vor den Marktschreiern

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Mensch, was waren das Zeiten, als die Apple-Aktie bei rund 600 Dollar stand. Da schrien die „Experten“, die Wunder-Aktie sei viel zu billig. Sie posaunten stattdessen Kursziele von 1000 und 1200 Dollar hinaus. Stuart O’Gorman, Leiter Technologie-Analyse bei Henderson in London, war einer der ganz großen Optimisten. Er stufte das Papier als “extrem unterbewertet” ein, obgleich das Allzeithoch nahe war. Es gab sogar Marktschreier, die gaben 1500 Dollar als Kursziel aus. Wer auf diese Stimmen hörte, der wird sich ärgern.
Mittlerweile plumpste die Apple-Aktie unter die Marke von 400 Dollar. Und die Analysten sind auf einmal mehrheitlich negativ gestimmt. Sie halten das Fähnchen nach dem Wind.
Ich halte es für ratsam, in der „Mitte“ der Meinungen zu bleiben. Sind alle euphorisch, werde ich skeptisch. Ist die Mehrheit extrem negativ gestimmt, steigt mein Optimismus.
Es lohnt sich an der Börse, gegen den Strom zu schwimmen. George Soros ist ein Meister darin. Wenn Analysten extreme Kursziele (nach oben oder unten) ausgeben, werden Sie stets skeptisch. Bilden Sie sich Ihre eigene Meinung.
Oh, was haben unsere „Experten“ vor einem Jahr den Kollaps von Griechenland an die Wand gemalt. Als der Pessimismus auf dem Höhepunkt war, begann der Athener Börsenindex plötzlich, wie von Geisterhand gesteuert, nach oben zu laufen. Der Index verdoppelte sich. 100 Prozent Plus in wenigen Monaten – obwohl die große Mehrheit der „Chefstrategen“ ganz anderer Meinung war.
Was lernen wir daraus? Erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Für die großen Finanzprobleme gibt es häufig Lösungen. Was tief fällt, kann hoch steigen. Und was hoch stiegt, kann tief fallen.
Fazit: Sie brauchen nur Ihren gesunden Menschenverstand einsetzen. Das Foto oben habe ich in Nizza gemacht.

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Heff
10 Jahre zuvor

Tim, darf man dann nach deiner momentanen Meinung zu Gold fragen? Ich weiß, du magst eher die Aktien. Aber was sagst du zum gelben Edelmetall? Lohnt es sich jetzt zu kaufen oder nicht? Der Preis fällt und fällt gerade.

Viele Grüße

10 Jahre zuvor

Hi Heff,
beim Gold gab es wie bei Apple extreme Meinungen. Es ist eine emotionale Diskussion. Ich sehe die Mitte zwischen 300 und 1800 Dollar. Hier dürfte sich die Taxe wohl irgendwo einpendeln. In der goldenen Mitte sozusagen. Ich bin weder ein großer Goldfan noch ein Goldhasser. Es wird volatil bleiben, weil die Herde von der einen Richtung in die andere rennt.

Kursziele habe ich keine. Weil das nix bringt. Das überlasse ich den “Experten”.

Felix
10 Jahre zuvor

Generell sollte man sich als buy-and-hold Investor von Modethemen fern halten. Man ist dann bei Gold nicht dabei, bei Apple nicht und auch bei Griechenland nicht(weder wenn's raufgeht, noch beim Runtergehen). Während des ganzen Info-Rauschens, welche Assets gerade in sind (bis vor wenigen Monaten waren Edelmetalle und Rohstoffe, vorher China, jetzt sind es mal wieder Immobilien), kassiere ich die Dividenden und gebe mich mit durchschnittlichen 8 – 10% Kurszuwachs meiner Value-Titel, die ich für immer halte, zufrieden. Einfach so wie es Warren Buffett mit Cola, Wells Fargo usw. macht.
Ich weiß gar, was das ständige rein in die Kartoffeln, raus aus den Kartoffeln an Gebühren, Steuern usw. kostet. Außerdem kommt man damit nie in den Genuss, die Kraft des Zinseszins zu bemerken.

Markus
10 Jahre zuvor

Gold bringt keine Zinsen.
Als Depotversicherung halte ich 5 bis maximal 10 % noch für vertretbar. 5 würde ich besser finden und dann andere Rohstoffe beimischen. Silber (auch für die Industrie), Öl usw.

Für die großen Wertzuwächse würde ich die Rohstoffe aber nicht empfehlen. Eher für worst-case Szenarien.
Wie weit Gold und Silber noch fallen… Keine Ahnung, aber wen man erste Positionen aufbauen will, kriegt man momentan die Preise von vor 3 Jahren. Aber es waren davor auch gute Steigerungen…

Das Geldmengenwachstum hat sich die letzten Jahrzehnte vom Güterwachstum fast um den Faktor 10 entfernt…
Die Probleme der Verschuldung wurden mit neuen Schulden bekämpft…

Es senkt natürlich die Volatilität in Depot`s mit nur Aktien.

10 Jahre zuvor

Bei solchen Modeaktien kann man sich schnell die Finger verbrennen.

Auch wenn ich Apple, fundamental betrachtet, persönlich nicht von der Bettkante stoßen würde, darf man den “Mob-Faktor” nicht außer Acht lassen.

Ist die nächste Produktpräsentation nicht so unglaublich cool wie gehofft und fehlen ein paar Spezial-Effekte so wandert die Aktie an diesem Tag ein paar Prozentpunkte ins Minus – vollkommen irrational.

10 Jahre zuvor

Ich bin letztes Jahr in Griechenland eingestiegen. Am ersten Tag ging es gleich 10% runter mit meiner Aktie. Am Ende habe ich mehr als 130% Gewinn gemacht und hätte ich nicht verkauft, hätte sich mein Einsatz verdreifacht.

Gold ist bei mir 1% des Portfolios in Minenaktienform und im Minus momentan.

Apple habe ich zu einer 4% Position aufgestockt um 400$. Erste Position bei irgendwas unter 500$. Dividenden kassiert, aber insgesamt im Minus.

Interessant im Rohstoffbereich finde ich momentan ukrainische Agrarwerte und Plantagenaktien mit Tätigkeiten in Schwellenländern. Die sind aber auch sehr riskant. Rohstoffwerte haben das Problem, dass sowohl die Cashflows als auch ihre Assets vom Rohstoffpreis abhängen und haben daher ein hohes Beta.

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