Viele Aktien im DAX gibt es geschenkt

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Ich habe alle 30 DAX-Titel unter die Lupe genommen. Meine Grafik mit den Kurs-Buchwert-Verhältnissen finden Sie hier. Basis ist die 2010er Bilanz. Banken und Versicherungen sind in der Tat spottbillig, sie notieren weit unter Buchwert. Am schlimmsten hat es die Commerzbank erwischt. Börsianer billigen den Frankfurtern nur noch 30 Prozent ihres Buchwerts zu, so groß sind die Sorgen vor Abschreibungen beziehungsweise einer Schieflage.
Der Baustoff-Hersteller HeidelbergCement ist mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,4 ebenfalls ein Schnäppchen. Es folgen Deutsche Bank, Lufthansa, Münchener Rück, Allianz und E.on, die allesamt unterhalb ihres Eigenkapitals gehandelt werden. Das sind exzellente Chancen für Anleger mit Geduld.
Hinzu kommen natürlich die Aktien, die rund um den Buchwert taxiert werden. Denn auch das ist in normalen wirtschaftlichen Zeiten eine Seltenheit. Derzeit ist das aber die Regel: Rund um den Buchwert gibt es Daimler, Deutsche Telekom, RWE, Deutsche Post und Thyssen Krupp. Ziemlich ambitioniert sind dagegen Konsumwerte wie Adidas, Henkel oder Beiersdorf gepreist. Am teuersten ist SAP. Der Waldorfer Softwarehersteller weist fast den fünffachen Buchwert auf. Woran liegt der krasse Unterschied? Wer gut verdient und ein stabiles Geschäft hat, den belohnt der Markt. Fazit: Für Value-Jäger sind das herrliche Zeiten.

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Hubsen
12 Jahre zuvor

Hallo Tim,

ergänzend zu KGV, KBV und Dividendenrendite die Ausführungen des österr. Kleinanlegervertreters Dr. Rasinger (dem ich in diesem Fall sogar mal voll zustimmen kann)und Thomas Neuhold, Chefanalyst für österreichische Aktien bei der UniCredit: -> Trotz dem Österreichbezug sicher allgemeingültige Aussagen.

“Anlegern rät Rasinger, das KGV und das KBV als „ungefähre Orientierung“ zu nutzen. Mit der Dividendenrendite, einer anderen beliebten Kennzahl, sei dagegen vorsichtiger umzugehen. Sie setzt die Gewinnausschüttung je Aktie in Bezug zu ihrem Börsenkurs. Das Problem ist, dass künftige Dividendenzahlungen nicht immer sicher vorherzusagen sind und auch Analysten danebenliegen können. Zudem ist oft unklar, ob sich die Dividendenrendite auf künftige oder die jüngsten Dividendenzahlungen bezieht.

Bei der Bewertung der Gewinne bevorzugen Neuhold und Rasinger beide den „Cashflow“, da dieser am schwierigsten zu manipulieren ist. Bei Industrieunternehmen sei neben der Eigenkapitalquote auch der Nettoverschuldungsgrad sehr wichtig, sagt Neuhold. „Je zyklischer die Entwicklung des Cashflows, desto niedriger sollte die Verschuldung sein.“

Im derzeitigen Umfeld sollte man sich vorsichtig verhalten, „auch wenn die Aktien attraktiv ausschauen“, meint Neuhold.”

mehr interessante Fakten und Tipps (1-3) direkt an der Quelle:
http://diepresse.com/home/wirtschaft/boerse/meingeld/698688/Aktienauswaehlen-schwer-gemacht

LG
Hubsen

…der auch die Heidelberg Cement unter Beobachtung hat :-) …und nahe dem 2009er Tiefststand gerne mal eine erste Position aufbauen möchte :-)

12 Jahre zuvor

Hi Hubsen,

wir sind auf einer Linie. Bei den Dividenden versuchen die Firmen natürlich, eine gewisse Kontinuität beizubehalten. Es ist wie ein Gesichtsverlust, wenn die Dividende gesenkt werden muss. Vorstände werden daher versuchen, die Reputation zu wahren.

Die Cashbestände sind recht hoch bei den westlichen Konzernen, insofern spricht sehr viel für eine hohe Kontinuität.
Siehe hier in diesem Dokument der Allianz auf Seite 9.
LG

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