Verschnaufpause nach der Rallye

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Der Dow Jones fällt am Donnerstag um 85 Punkte oder 1,2 Prozent auf 7.400 Zähler. Dass das Börsenbarometer nach der atemberaubenden Rallye fällt, ist kein Beinbruch. Im Gegenteil ist der Rückgang gesund. Zu den größten Verlierern zählt die Citigroup-Aktie mit Minus 16 Prozent auf 2,58 Dollar. Morgan Stanley sinkt um 13 Prozent.
Am Mittwoch hatten wir den drittgrößten Dollarverfall gesehen, den es jemals gab. Am Donnerstag verlor der Dollar weiter an Boden. Der Euro taxiert nun mit 1,36 Dollar. Ich freue mich über die neue Stärke des Euros. Das macht das Leben in New York City billiger und besser.
Ganz gleich, wie schlimm die Rezession auch wütet, an der Börse finden Sie in jeder Situation Gewinner. Nehmen Sie nur die Restaurantkette Buffalo Wild Wings. Die Aktie zog auf Jahressicht um 46 Prozent an. Lecker! Bei dem Kunststoffsandalenhersteller Crocs (Foto) herrscht dagegen Krisenstimmung. Noch vor zwei Jahren marschierte die Aktie kontinuierlich auf stetig neue Höhen. Jetzt rutscht die Latschenfirma immer tiefer. Der Bilanzprüfer warnte schon davor, dass die Gesellschaft dieses Jahr eventuell nicht überstehen wird. Der Crocs-Titel kostet nur noch 1,20 Dollar. Im Jahr 2007 kostete das Papier in der Spitze 70 Dollar. Selbst Bill Gates glaubte fest an den Turnaround, als er im August 2008 eingestiegen war. Muss Crocs Insolvenz anmelden? Ich glaube das war nicht, wäre aber dennoch vorsichtig. Die Gummidinger sind zu teuer. Viele Billiganbieter überschwemmen den Markt rund dum den Globus mit nachgemachten Schlappen. Meiden!
Täglich geistern durch die US-Medien die Boni-Exzesse. Manager von AIG und Merrill Lynch sahnten Millionensummen ab, obwohl ihre Häuser nur mit Hilfe des Steuerzahlers am Leben gehalten werden konnten. Dass Barack Obama über die Abzockerei der Führungskräfte verärgert ist, leuchtet ein. Gleichzeitig finde ich, dass das Thema derzeit zu heiß gekocht wird. Nicht, dass Sie mich falsch verstehen: Die Millionenbezüge der Manager sind nicht akzeptabel. Viele Politiker schlachten jedoch diesen Skandal für eigene Zwecke aus. Es ist PR! So wollen die Politiker Wählerstimmen fangen, sich beliebter machen, im Rampenlicht stehen. Da forderte doch glatt ein US-Abgeordneter im Radio die Führungsriege von AIG dazu auf, nach japanischem Muster Selbstmord zu begehen.

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