Travis geht mit 25 in den Ruhestand

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Ich gehe lieber mit einem bequemen Ruhestandspolster in Frührente. Schauen Sie diesen Herrn in Kalifornien an. Ich habe ihn beobachtet, wie er Pfandflaschen aus Mülleimern fischte – so schlecht ist sein Leben.

Ich finde Amerikaner faszinierend, die im Job Gas geben und gleichzeitig wie blöd sparen. Ihnen gelingt es manchmal, sehr früh in den Ruhestand zu gehen. Nehmen Sie Travis. Er arbeitete als Bond-Trader bei einem großen Finanzdienstleister. Er sparte 65 Prozent seines Einkommens. Das Geld investierte er smart. Mit 25 Jahren ging er in Frührente. Zugegeben, es ist noch kein echter Ruhestand. Denn mit seinem Blog verdient er nebenbei etwas Geld. Trotzdem ist es eine beachtliche Leistung. Travis schaffte es, mehrere hunderttausend Dollar zur Seite zu legen.

Tüchtig ist auch Sean. Der 26-jährige Blogger hat schon 150.000 Dollar gespart. Im Alter von 37 Jahren möchte er in den Ruhestand gehen. Zuzutrauen ist es ihm, wobei es natürlich nicht leicht wird. Die meisten Aussteiger betreiben ohnehin eine Mischform. Meist haben sie einen Nebenjob. Oder aber der Partner arbeitet weiter.

Sean begann jedenfalls als Finanzanalyst in Denver seine Karriere. Er verdiente zunächst 45.000 Dollar im Jahr. Später wurde es mehr. Er sparte von Anbeginn viel. Seinen Fortschritt beschreibt er in seinem Blog: http://mymoneywizard.com. Für seine 26 Jahre sind 150.000 Dollar eine enorme Leistung. Hut ab!

Sean erklärt das Geheimnis so in seinem Blog:

Ich lüge nicht. Ich verspreche Euch zu zeigen, dass der Wohlstandsaufbau keine Zauberei ist.

Ich bin sicherlich kein Investmentgenie. Ich habe auf meiner Website auch keine Rezepte wie Ihr schnell reich werden könnt. Mein Ziel ist es das Mystische rund ums Geld zu verbannen… Ich möchte die Nebelmaschine abstellen, den Vorhang aufziehen (…)

Es gibt eine Branche, die davon lebt, die Finanzen sehr kompliziert und komplex darzustellen. Mein Ziel ist es den gesunden Menschenverstand einzusetzen, wenn es um die Privatfinanzen geht. Ich glaube, wenn ich es ein wenig klarer darstelle wie es geht, kann das jeder einsetzen, um seine Finanzen zu verbessern.

Es ist in der Tat kein Geheimnis. In diesem Zwölf-Minuten-Video erkläre ich Ihnen, wie Sie passive Einkommensströme aufbauen können:

Es sind ja eigentlich immer die gleichen Vorgehensweisen. Gut verdienen. Gas geben. Sparen. Und Investieren. Klar verdienen viele der Erfolgreichen ein gutes Gehalt. Damit haben sie einen Vorsprung.

Aber es kommt nicht nur auf das Gehalt an. Wie diese Befragung zeigt. So gibt es viele Amerikaner, die sechsstellige Summen verdienen, aber nicht einmal 1.000 Dollar auf dem Girokonto haben. Es ist kaum zu fassen, wie verschwenderisch die Masse lebt.

Mit der richtigen Einstellung lässt sich selbst mit einem überschaubaren Einkommen einiges sparen. Allein wenn Sie auf Schulden verzichten, haben Sie einen gewaltigen Vorsprung vor anderen, die sich bis zur Halskrause verschulden.

Einen Plan zu haben ist der Schlüssel zum Erfolg. All die erfolgreichen Frühruheständler haben einen konkreten Plan, den sie verfolgen. Daher sind sie ja so erfolgreich. Wer seinen Plan aufschreibt und verkündet, dem gelingt es am ehesten. Daher sind Finanzblogs sehr hilfreich für die Blogger selbst, wenn sie ihre Ziele kundtun.

Im Kern geht es nur um die Selbstdisziplin. Mehr nicht. Auch Geringverdiener werfen zuweilen Geld zum Fenster hinaus. Wenn ich Geringverdiener jede Woche an der Lottoannahmestelle sehe, dann denke ich immer: „Das ist eine Tragödie.“

Wenn Sie jeden Monat stur und stetig in ein ETF sparen, dann ist das der Trick schlechthin. Es ist ein hilfreiches Werkzeug. Das Depot wächst und gedeiht so. Wem das Geld nicht reicht, der verzichtet mal auf einen Fernurlaub. Zudem können Sie über einen Nebenjob nachdenken. Langfristig müssen Sie einfach auf Ihre Kohle aufpassen. Schon kleine Summen sind besser als keine Summen zu sparen.

Ich kenne Leute, die packen jedes Jahr 30.000 oder gar 80.0000 Dollar in das Ruhestandsdepot. In New York ist alles vertreten.

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19 Kommentare
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7 Jahre zuvor

Hi Tim!

Kurze wahre Anekdote: Ein Schulfreund von mir hat, zu Zeiten in denen wir noch Baumhäuser gebaut haben, gesagt, dass er mit 40 finanziell unabhängig sein möchte. Er war es dann schließlich schon mit Mitte 20 durch seine eigene Firma im Browserspielgeschäft. Und sein Umgang mit Geld sieht so aus: er hatte vor ein paar Jahren mal eine Steuerrückzahlung von über 1 Million Euro und wusste allerdings nicht was er damit machen soll, also hat er das Geld einfach seinen Eltern überwiesen.

Status ist ihm fremd, klar hat er ein gutes Auto und eine Eigentumswohnung in München, aber ihm musste nach einem Jahr Autobesitz erstmal erklärt werden, welche Features seine Karre eigentlich hat, er hat sich nicht dafür interessiert. Und seine Eigentumswohnung ist auch ein Investment. Und noch dazu: er hat alles Cash bezahlt ohne Schulden.

Er müsste nicht mehr arbeiten, führt seine Firma aber immer noch, weil es ihm Spaß macht.

Für mich ein Vorbild, mein Baumhausfreund! :-)

 

Rainer Zufall
7 Jahre zuvor

Hi Tim,

danke für den Link zu mymoneywizard. Gefällt mir gut die Seite. Den Artikel zu den immer grössere werdenden Hochzeiten habe ich gerne gelesen.

http://mymoneywizard.com/average-cost-of-wedding

Ich beobachte das auch in meinem Umfeld. Hochzeitsfeiern werden immer aufwaendiger. Neben dem Standesamt (Tag 1) natürlich nur im kleinen Kreis bis max 30 Gästen gibt es den JungesellenInnen Abschied (Tag 2). Dann kommt die kirchliche Hochzeir (Tag 3), einer der wenigen Tage im Leben in dem Kirche relevant ist ;-) plus grosser Feier Am Abend. Schliesslich gibt es das Frühstück, am Morgen nach der Feier, das man auch nicht versaemen darf (Tag 4).

Neben den finanziellen Kosten ist das auch irrsinnig zeitaufwaendig, als ob man nichts anderes zu tun hätte als auf Hochzeiten zu gehen ;-)

 

Christoph
7 Jahre zuvor

@Tim: Toller beitrag. Das Video schaue ich mir heute Abend in RUhe an.

@Fabian: EIgentlich hat dein Freund da was sehr unschlaues gemacht.

Dennbei der 1 Mio fallen Steuern an! 400k sind Schenkungssteuer frei. Alle 10 Jahre wird resetet. Aber die restlichen 200k mussten seine Eltern versteuern. Da wäre es besser gewesen er kauft ein Haus und lässt sie darin wohnen. Oder die restlichen 200k behält er.

Falls nicht versteuert wurde, ist es sogar Steuerhinterziehung! Gerade beim Schenken ist vielen gar nicht bewusst das Steuer anfällt. Eltern-Kind sind 400 kg frei. Aber zB zu den Neffen nur noch 20 k.

Da muss man echt aufpassen

 

Aber sonst natürlich klasse von deinem Kumpel. Vor allem weil er einen Job hat der ihn erfüllt. Das ist noch wichtiger als das Geld

Mr. B
7 Jahre zuvor

Steuer und Freibeträge:

Eltern zu Kind gibt es einen Freibetrag von 400 TEUR.

Vom Kind zu den Eltern beträgt der Freibetrag nur 20 TEUR im Schenkungsfall. (Bei einer Erbschaft beträgt der Freibetrag 100 TEUR)

Christoph
7 Jahre zuvor

Mr.B ups du hast recht. dann ist die schenkung noch unsinniger

7 Jahre zuvor

Danke für die Empfehlung von mymoneywizard.

Die Seite hat echt eine hohe Qualität – ich werde mir diese direkt abonnieren.

 

Beste Grüße,

Daniel

7 Jahre zuvor

@christoph

Ja das hat er mit Sicherheit berücksichtigt, und wenn nicht er, dann sein Vater, der ist Jurist. Hab ich mit dem überweisen etwas flapsig geschrieben. Wollte halt nur sagen, wie verrückt es irgendwie ist, dass man nicht weiß, was man mit ner Million machen soll, weil man schon so viele hat, haha.. naja, ich komme da nur im tausender Bereich voran, alles recht übersichtlich..

7 Jahre zuvor

Dieses Jahr hatten wir eine Rückzahlung von fast 3000Euro, selbst da ging mein Adrenalinspiegel schon in die Höhe, bei einer Million würde ich dann wahrscheinlich sterben!

Andreas
7 Jahre zuvor

@Fabian: Tolle Geschichte von deinem Freund. Ein Schulfreund und ich haben uns schon wirklich oft über einen Millionen-Plan unterhalten, ein Idee, mit der wir finanziell unabhängig werden. Manche sagen dann immer, es geht euch doch nur um Reichtum. Ich widerspreche dann immer vehement. Mir geht es genau darum eben nicht, es geht um das Gefühl der Freiheit, um sorgenfrei die Dinge angehen zu können, die ich wirklich will, die ich für wichtig halte.

Leider hatten wir bisher nicht die super Idee oder uns noch nicht getraut, einfach mal etwas auszuprobieren. Aber die Vision bleibt nach wie vor. Und solange es nicht auf dem schnelleren Weg klappt, spare ich einfach weiter und investiere in große Aktienwerte, evtl. jetzt auch mal in ein, zwei ETFs.

7 Jahre zuvor

Ich bewundere Leute die Ihre Ausgaben auf ein Minimum reduzieren können und dann noch Finanziell Frei werden mit harter Arbeit.
Diese “Rich Kids” im TV najo, die haben halt schon alles, was sollen sie sonst tun? Den ganzen Tag schlafen? Arbeiten da sie mehr Geld pro Tag bekommen als viele sein Leben Lang? Sie haben nie gelernt zu Geben, warum wenn man alles hat um fast alles zu kaufen.


Habe einen kleinen Beitrag in einem ETF. Hab mir die letzten Paar Tage mich durch den ETF Dschungel geschlagen verstehe immer noch bei weitem nicht alles.
Habe mir dann auch diesen Bericht durchgelesen.
Womit ETFs garned gut dastehen. Meint Fokus wird klar bei Aktien bleiben.

http://www.3sat.de/page/?source=/boerse/magazin/181410/index.html

PIBE350
7 Jahre zuvor

Tolles Video. Der lebens- und finanzphilosophische Teil deckt 1:1 meine eigene Lebenseinstellung ab. Es freut mich wirklich, hier auf Gleichgesinnte gestoßen zu sein. Es ist wirklich so: Von den Dauerkonsummenschen wird man zuerst wegen seiner ,,ärmlichen” Lebensweise belächelt und teilweise sogar ausgelacht, ist man dann aber irgendwann dem Hamsterrad entkommen, schlägt die Stimmung plötzlich in Neid und Missgunst um. Und noch später, im regulären Rentenalter angekommen, wird dann mangels eigener Vorsorge sogar noch nach Umverteilung geschrien.

Aber wie du schon sagtest: Was juckt es uns, was Andere über uns denken? Wir genießen lieber die Früchte unserer Arbeit: unsere Freiheit und die unendlichen Optionen und Möglichkeiten – nicht die Konsumwaren und den gesellschaftlichen Status, den wir uns dafür kaufen könnten. ;-)

Rainer Zufall
7 Jahre zuvor

@ Josef

Habe gerade den 3 Sat Bericht gelesen. Ich finde, dass es sich um einen polemischen und keinen wirklich guten Bericht handelt. Klar gibt es swap basierte Etfs. Die muss aber niemand kaufen. Jeder, der sich für Etfs interessiert kann zu einem der full replizierenden Etfs greifen. So ein Bericht verkauft sich wohl halt leichter.

Im Grunde sind physisch replizierend Etfs mit Domizil Deutschland eine aus meiner Sicht recht einfache und transparente Sache. Aber klar, einzelne Aktien sind auch prima für den, der sich mit dem Thema dauerhaft beschäftigen möchte.

 

 

Rainer Zufall
7 Jahre zuvor

@ Josef

Wie das bei Dir ausschaut, kann ich nicht einschätzen, da Du ja aus der Schweiz kommst, wenn ich mich recht erinnere. Wie da sie steuerliche Situation ist, weiss ich nicht. Kann schon sein, dass das die Sache komplizierter macht.

DivSky
7 Jahre zuvor

Vielleicht auch noch interessant wer Tesla im Depot hat:

 

https://www.youtube.com/watch?v=wRYLZWlWXIY

Stefan Müller
7 Jahre zuvor

Habe den Eindruck, dass die Menschen heute alle sowas von konsumgeil und wenig sparsam sind, dass es mich erschreckt.

Aktuell habe ich etwas Stress mit dem Stiefsohn, der es als Lehrling für unzumutbar hält, 50€ im Monat für einen Fondssparplan abzudrücken.

Er verdient mit 20 im letzten Ausbildungsjahr 700€ im Monat und bekommt von mir noch 25€ dazu, so dass wir 75€ im Monat anlegen können.

Weitere Kosten für Miete und Essen hat er keine. Das Geld geht immer komplett fürs eigene Auto (100% von Mama finanziert), Party und Klamotten drauf. Wenns knapp wird, hilft Mama immer aus. Auch die Mama ist dagegen, dass er schon so früh sparen muss und gibt ihm noch zusätzlich Geld.

Nebenjobs gehen nicht, weil immer zu müde nach dem vielen Feiern und Trinken.

Das ist für mich heute leider ein Symbolbild der Jugend.

chaostrader
7 Jahre zuvor

> Vielleicht auch noch interessant wer Tesla im Depot hat:

Ihr sollt doch nicht so viele Finanzpornos gucken! Macht nur dumm im Kopf.

7 Jahre zuvor

@ Josef: Zum Thema ETF’s bin ich heute zufällig auf dem Beitrag von Armer Charlie gelandet, in dem er seine Gründe darlegt, sich aus ETF’s http://www.armercharlie.de/2016/09/warum-ich-alle-etfs-verkauft-habe.html

Müller: Das kenne ich auch von jungen Leuten heutzutage.

chaostrader
7 Jahre zuvor

Der Arme Charlie hat mit einer monatlichen Sparrate von 200€ mit Sparplänen(!) in 5(!) Assetklassen investiert. Also homöopathische Geldbeträge auf 5 verschiedene ETFs verteilt. Ich komme da so auf etwa 12000€ investiertes Geld. Bei dieser Menge macht es keinen Sinn, in so viel verschiedene ETFs zu investieren, da hätte es gereicht, einfach erstmal nur den MSCI World zu nehmen, evtl. später noch EM dazu. Und dann wurde noch aus steuerlichen Gründen alles verkauft (wieso eigentlich? Zahlt doch eh nix bei den Beträgen), wegen Verkauf Steuern bezahlt, folglich hatter mehr wie 800 Gewinn gemacht, soll er doch nicht rumjammern. Kam doch anscheinend mehr bei rum als auf dem Tagesgeldkonto. Das wäre auch besser gewesen als sein Anleihen-ETF, kostet wenigstens nichts.

Seine Rendite lässt sich locker mit den ganzen Transaktionskosten und der Steuerzahlerei erklären. Bei den Beträgen wurde auch noch mit Verkäufen rebalanciert (über 5 Klassen hinweg!), anstatt das frische Geld einfach so ungefähr in den betreffenden ETF zu lenken. Autsch. Nettes Beispiel dafür, wie man es nicht machen sollte.

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