Traum vom schönen Vorruhestand bleibt für viele ein Traum

Im Buchhandel gibt es massenweise solche Bücher: Spass haben nicht zu arbeiten. Mit Freude in den Vorruhestand. Schnell Reich in Rente...
Im Buchhandel gibt es massenweise solche Bücher: Spass haben nicht zu arbeiten. Mit Freude in den Vorruhestand. Schnell Reich in Rente…

Weltweit gibt es den Trend, früher in den Ruhestand gehen zu wollen. Jedenfalls ist mir das aufgefallen, als ich kürzlich in der Buchhandlung war. Es gibt mehr Bücher zum Thema.

Dabei übersehen Arbeitnehmer, dass sie viel mehr sparen müssen, als sie denken. Es gibt Leute, die grinsen wie ein Honigkuchenpferd, wenn sie 100.000 Euro gespart haben. Das mag eine gute Basis sein, reicht aber kaum für ein Ehepaar, um frühzeitig in den Ruhestand zu gehen.

Ich denke, ab einer Million Euro wird es interessant nachzudenken. Es kommt natürlich auf die Umstände an und den Lebenswandel. Ideal wäre es, wenn neben dem kernigen Aktiendepot ein abbezahltes Eigenheim zur Verfügung steht. Und die gesetzliche Rente sollte natürlich auch etwas abwerfen.

Es gibt Leute, die glauben, Sie kommen zum Ziel, wenn sie 50 Euro im Monat sparen. Das ist ein Wunsch, der kaum Realität wird.

So viele Menschen träumen. Sie fahren dicke Autos, wohnen in zu großen Häusern und konsumieren, als ob es kein Rentendasein gäbe.

Sparen und investieren Sie! So viel Sie können. Übernehmen Sie Verantwortung für sich und Ihre Familie.

Manch eine Familie glaubt tatsächlich, wenn sie auf großem Fuß lebt, (schönes Auto, Haus, Urlaub), seien sie gut im Umgang mit Geld. Das Gegenteil ist der Fall.

Es gibt Leute, die stolz darauf sind, wenn es ihnen gelingt, ein Haus ohne Eigenkapital zu kaufen. Ganz auf Pump. Zu 100% finanziert. Was daran großartig sein soll, frage ich mich. Ich halte das für eine schwache Leistung.

Ich finde: Wenn jemand nicht wenigstens 20 Prozent Eigenkapital hat, sollte er/sie kein Eigenheim kaufen. Alles auf Pump zu kaufen, ist gefährlich. Es ist unverantwortlich.

Das Ehepaar Andreas und Yvonne Pelz aus Bayern kaufte ein Haus ganz auf Pump. Die Bild-Zeitung berichtete. Die Zeitung glorifizierte das wohlgemerkt nicht, sondern wies ausdrücklich in Folgeartikeln auf mögliche Gefahren/Risiken hin. Solche Fälle wie die Familie Pelz mehren sich in Deutschland.

Es kommt mir wie vor zehn Jahren vor, als sich in Amerika die Immobilienblase immer weiter ausdehnte, bis sie schließlich platze. Mit schlimmen Folgen: Die gesamte Finanzwelt sah anschließend wie ein Trümmerfeld aus: Massenpleiten, Massenarbeitslosigkeit, Privatinsolvenzen.

Die Menschen machen sich zu wenig Gedanken. Sie planen nicht. Sie haben zu wenig Notgroschen. Genau beim Notgroschen fängt schon das Problem an, das viele übersehen. Krankheit, Jobverlust, Umzug, Unfall, überraschende größere Reparatur, Scheidung… schon ist ein Problem da. Und kein Geld.

Lebemenschen müssen lernen, ihre Gewohnheiten anzupassen. Einfach so in den Tag zu leben ist mit Risiken verbunden. Niemand sollte sich gewiss jeden Konsum verkneifen. Aber ein wenig Geduld zu haben, hat Vorteile. Konsum lässt sich aufschieben. Seien Sie bodenständig, handeln Sie finanziell vorsichtig, weitsichtig, vernünftig. Sie können sich so einen finanziellen Ruin ersparen.

Der größte Fehler, den Berufsanfänger machen: Sie fangen nicht in jungen Jahren mit dem Investieren an. Sie geben lieber das Geld aus, was einerseits verständlich ist. Andererseits sich aber später rächt:


Der Traum vom frühen Ruhestand wird für die meisten wohl ein Traum bleiben.

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willihope
9 Jahre zuvor

Tim dein Problem ist die einseitige Sicht der Dinge! Alles ist Relativ sagte schon Einstein.

Wieso sollte eine Familie mit grossem Haus, Pool, Auto und Urlaub nicht mit Geld umgehen können? Es kommt immer darauf an was man für ein Einkommen hat!

Wenn ich als Fondmanager 10 Millionen verdiene und im Jahr 1,2 Millionen ausgebe dann brauche ich Pro Monat 100.000.- und spare trotzdem mehr als du vermutlich!

Verstehst du, alles ist in Relation zu setzen!

Mit 100k würde ich locker über die Runden kommen, bei meinem Jahresdurchschnitt  würde das Depot um 10% im Jahr wachsen und ich hätte trotzdem ein gutes Leben ohne Verzicht. Leider wurde ich zu gierig und habe alles in den Sand gesetzt, das passiert mir nie wieder. :-(

Bei deinem Beispiel mit den 100.000.- ist auch die Frage wann der Vorruhestand beginnt, haben sie nur einige Jahre und leben irgendwo wo es günstig ist dann kommt man damit lange aus. In der Münchner City ist das natürlich nicht so viel und wird eher knapp bei mehr als 5 Jahren.

Mittelamerika z.B.:

http://www.retirementwave.com/index.htm

 

Also brav merken, alles ist RELATIV! :-)

 

9 Jahre zuvor

Lieber Tim,

Nun, mit 50 Euro im Monat mag man nicht zum Ziel mit einer Million Euro kommen. Aber es gibt natürlich Leute, die schlecht verdienen, und kaum daraus kommen können. Was sollen die machen?

Ich persönlich muss ich ziemlich einschränken, dh kein Urlaub, möglichst wenig unterwegs essen, etc. um überhaupt über 500 Euro bzw. in meinem Fall 750 CHF pro Monat zu sparen.

Aber ich tue es natürlich, weil ich nur so zu finanzieller Unabhängigkeit komme.
Schade an der Sache ist natürlich, dass ich, wenn meine Berechnungen und mein Plan aufgehen, 100’000 CHF mit 40 Jahren, 500’000 mit 48 Jahren, 1 Million mit 52 Jahren, 2 Millionen mit 56 Jahren und 10 Millionen mit 65 Jahren haben werde. Und das auch nur, wenn ich relativ Erfolgreich bin an der Börse und sämtliches Geld reinvestiere (und nicht mal die Dividende abhebe).

Oder anders:
Die 1.Million nimmt sich 18 Jahre Zeit.
Die 2.Million nimmt sich 4 Jahre Zeit.
Die 3.Million nimmt sich 3 Jahre Zeit.
Die 10.Million nimmt sich  etwa 7 Monate Zeit.
Die 100.Million ist dann eine Frage von weniger als 1 Monat.

Versteh mich nicht falsch: Der Zinsenszins ist etwas vom Genialsten, was es im Universum gibt. Für mich ist er so grundlegend wie Gravitation oder wie 3-Dimensionalität. Denn der Zinsenszins als Prinzip existiert ja auch in der Natur.
Fiktives, vor  5 Sekunden ersonnenes Beispiel:

Pro Jahr werden 1’000 Panda-Bären geötet. Pro 1’000 Panda-Bären gibt es pro Jahr 50 Geburten und 35 Todesfälle (ohne die obigen 1’000 pro Jahr getöteten).

Gibt es nun zu Beginn 10’000 Panda-Bären, so sinkt die Population im 1.Jahr um 850 Stück (150 ist der Überschuss Geburten ggü Todesfällen, 1’000 werden aber zusätzlich getötet). Dies geht so immer schneller bergab, bis fast 1’000 pro Jahr sterben (durch die Abschüsse).

Startet man aber mit 100’000 Panda-Bären, so könnte man (rein statistisch, nicht ethisch) locker 1’000 Pandas pro Jahr sterben lassen. Durch natürliche Ereignisse würden nämlcih jährlich 5’000 Geburten 3’500 Todesfällen ggü stehen, dh ein “Überschuss” von 1’500 entstehen. Die 1’000 zusätzlich getöteten Tiere, würden das Bevölkerungswachstum auf 500 senken. Dennoch würde, würde es ewig so weiter gehen, irgendwann Milliarden von panda-Bären existieren.

Damit will ich sagen:

Wenn du eine Summe X (zB. 4’000 Euro) für ein gutes Leben pro Monat brauchst, dann wirst du eben erst ab zB 1 Million soviel durch Zins/Dividende/Kurssteigerungen erwirtschaften. Dann wiederum bist du aber, weil der Zinsenszinseffekt viel Zeit braucht, vielleicht 60 oder 80 Jahre alt.

So, das wurde jetzt wieder etwas lang.

willihope
9 Jahre zuvor

@ZEN-Träumer

Meine Güte fällt dir selber nichts mehr auf?

>Oder anders:

>Die 1.Million nimmt sich 18 Jahre Zeit.
>Die 2.Million nimmt sich 4 Jahre Zeit.
>Die 3.Million nimmt sich 3 Jahre Zeit.
>Die 10.Million nimmt sich  etwa 7 Monate Zeit.
>Die 100.Million ist dann eine Frage von weniger als 1 Monat.

Wenn du so rechnest wirst du mit 65 garnichts haben! Du solltest mal wieder in die Realität zurück finden und deine schrägen Berechnungen lassen! Offensichtlich hast mit dem 1 x 1 gröbere Probleme!

 

 

Felix
9 Jahre zuvor

Kleiner mathematischer Exkurs:

Die Zinseszinsformel gehört mathematisch gesehen zu den Exponentialfunktionen. Diese haben die Eigenschaft, dass sie für das gleiche relative Wachstum immer die gleiche Zeit brauchen. Wenn es als von 100.000 € auf 200.000 € 10 Jahre dauert, dann dauert es bei sonst gleichen Rahmenbedingungen auch von 200.000 € auf 400.000 € 10 Jahre usw.

Das ist aber rein fiktiv. Real wird es immer für die gleiche relative Steigerung hinten raus eher länger dauern. Bei einem Millionen-Depot spielt es keine Rolle mehr, ob du jedes Monat noch einen 1.000er dazu packst oder nicht (d.h. mit Sparen kann man nichts mehr bewirken). Außerdem wird man ein 10 Mio- €-Depot kaum in Gänze so risikoreich und damit renditeträchtig anlegen wollen wie man das möglicherweise in jungen Jahren mit einem 10.000 € Depot machen kann.

@ ZenInvestor: Wie lange dauert es, bis dir die Welt gehört?

9 Jahre zuvor

Sehr geehrter Herr Schäfer,

sicherlich ist es richtig und wichtig für einen entspannten Ruhe- bzw. Vorruhestand zu sparen. Ob Aktien auf dem jetzigen Nivau dafür geeignet sind, sei jetzt mal dahin gestellt. Weitaus wichtiger finde ich es aber mit 65 Lebensjahren, falls ich denn so alt werden sollte, auf ein erfülltes und erlebnisreiches Leben zurückblicken zu können. Bestenfalls mit schönen Erinnerungen an Reisen und Unternehmungen mit Frau und Kindern. Wir alle haben nur dieses eine Leben und sollten uns nicht den halben Tag über die Börse den Kopf zerbrechen sondern einfach zufrieden leben.

Live long and prosper…

Gruß

Christian

Stefan
9 Jahre zuvor

@ Zen-Träumer:

 

Du zeigst mit deinen Beiträgen immer wieder, dass du einfach ein Grünschnabel an der Börse bist!

Hast jetzt mal in dieser Wahnsinns-Hausse ein paar % Rendite geschafft und meinst das so fortschreiben zu können. Lustig. Deine Annahmen sind einfach unrealistisch und größenwahnsinnig.

Die zweite Million (also Verdopplung) in vier Jahren zu schaffen: hahahahahahahahahahahaha

Aber wir wissen es ja bereits: du bist der neue BUFFETT! Ach was, besser ! Wer ist schon Buffett!

Börsenfuzzi
9 Jahre zuvor

@Tim

Das stimmt schon. Ich kenne genug Menschen, die vor lauter Angst ständig ins Depot gucken und handeln. Früher war das sicher schwieriger ohne Online-Broker und 7-23 Uhr handeln bis der Arzt kommt.

Vielleicht verräts Du mal ein paar Strategien, wie man sein Primatenhirn auf nichts tun polt. Eventuell sind solche Anleger auch besser dran mit einem Mischfonds, auch wenn dieser teurer ist.

9 Jahre zuvor

Jeder muss doch seine Erfahrungen sammeln. Wer weiss, vielleicht liegen wir mit unserer konservativen Einschätzung daneben und freuen uns dann ein paar der ZEN-Millionen abgreifen zu dürfen.

@Börsenfuzzi

Ich finde, dass Mischfonds durchaus ihren Platz haben. Wenn einige Anleger ehrlich wären, würden sie einsehen, dass die Profis (trotz Kosten) es besser hinbekommen. Also warum nicht outsourcen, wenn man ansonsten eher rummacht.

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