Traden, Zocken, Spielen: Lasst es besser sein

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Ich bin von der Welt der Kasinos fasziniert. Ich verstehe nicht, wie Menschen sich in dieses System hineinziehen lassen. Es macht logisch betrachtet keinen Sinn. Die Wahrscheinlichkeiten richten sich gegen den Spieler. Im Kasino kommt der Alkoholkonsum hinzu, der die Menschen benebelt.
Ob Lotto, Kasinos oder Aktientrading, das scheint mir eine Steuer für Leute zu sein, die nicht Mathe verstehen. Auf lange Sicht gewinnt immer die Mathematik. Gut, vielleicht ahnen es einige und sie machen es trotzdem, weil es ihnen Spass bereitet.
Die Besitzer der größten Zockerpaläste in Las Vegas sind allesamt Milliardäre. Sie bauten ihr Vermögen mit Hilfe der Verluste ihrer Kundschaft auf.
In den USA umgarnt Fidelity die „Heavy Trader“. Mit solchen Werbespots:

Die Trader bekommen 200 freie Trades, wenn Sie ein Depot eröffnen. Das ist wie der Köder am Angelhaken. Die Fidelity-Eigentümer, die Familie Johnson, zählt zu den reichsten Familienclans der Welt. Die Presse beginnt, sich kritisch mit ihnen auseinanderzusetzen, wobei Fidelity natürlich massenweise sinnvolle, ertragreiche Produkte anbietet. Fidelity hilft Millionen von Anlegern, vernünftig für das Alter Vorsorge zu treffen.
Mit den begeisterten Zockern, den sogenannten Heavy Tradern, wird bis zu 90 Prozent des Ertrags in der Branche erzielt, obwohl diese Gruppe womöglich nur zehn Prozent der Kunden ausmacht. Kein Wunder, dass diese lukrative Kundenschicht so umworben wird.
Normalerweise scheuen Banken sich vor Studien. Weil die wissenschaftliche Auswertung der Trader ein negatives Bild hinterlassen könnte. Die beiden US-Professoren Brad Barber und Terrance Odean durften 66.000 Haushalte bei einem Discountbroker auswerten. Ihr Fazit: Besser nicht traden.
Jetzt hat die Online-Spielplattform Bwin einen Blick in ihre Kundendaten zugelassen. Die „Harvard Medical School“ wertete das Material aus. Das „Wall Street Journal“ war an dem Forschungsprojekt beteiligt. Das Ergebnis: Erschreckend. Das Verhältnis 31 zu 1. Jene, die 5000 Dollar verloren haben zu jenen, die 5000 Dollar gewonnen haben.
Ein Schweizer mit der Spieler-Nr. 1357078 war eine begeisterte Spielernatur. Als er beitrat, war er 56 Jahre alt. Er zockte an drei Tagen wöchentlich. Mehr als 1000 Wetten gab er pro Tag ab. Durchschnittlich kostete ein Einsatz neun Dollar. In 84 Prozent der Fälle verlor er. Zwei Jahre später hatte er 110.000 Dollar vernichtet.
An der Börse ist es ähnlich. Es geht um logische Zusammenhänge. Ich bin deshalb ein Anhänger des Investierens und nicht des Spekulierens. Was macht eine Aktie attraktiv? Nicht die täglichen Kursschwankungen, sondern nachhaltig steigende Gewinne des Unternehmens.
Eigentlich ist es einfach: Kaufen Sie eine gute Aktie zu einem vernünftigen Preis. Anschließend warten Sie lange genug ab. Mehr ist nicht nötig. Einfach ausruhen. Entspannen. Die Aktie vergessen.
Zugegeben, „Buy and Hold“ funktioniert nicht immer. Wer zu teuere Aktien kauft, macht langfristig keinen guten Schnitt. Gut, in einer Blase kann das überteuerte Ding weiter nach oben marschieren. Irgendwann macht es Knall. Die Luft entweicht. Der Traum ist aus. Fair muss der Preis der Qualitätsaktie sein (bzw. billig).
Gefragt ist ein gesunder Menschenverstand. Vernunft. Logik. Wenn Ihnen etwas komisch bei einer Aktie vorkommt, lassen Sie besser die Finger weg. Wenn Sie auf Ihr Bauchgefühl hören, ist das schon die halbe Miete. Unsere Intuition greift auf unsere Erfahrungen zurück.
Die meisten Anleger verlassen sich auf ihre Emotionen. Sie handeln nicht rational, denken zu wenig nach. Die Börse wird wie ein Kasino betrachtet. Sie wollen den Reibach auf die Schnelle machen. Es handelt sich um einen Traum, um einen Wunsch, der extrem selten in Erfüllung geht.
Der Mensch träumt gerne. Deswegen spielt jeder zweite Erwachsene in Deutschland Lotto (Foto oben Wikipedia). Deshalb sind in Las Vegas und Macau die Kasinos voll.
Mein Rat: Am besten das Zocken ganz sein lassen. Wem es trotzdem Spass macht: Setzen Sie sich vorab ein striktes Limit (Zeit und Geld). Wer bei einem Zock gewinnt, Gewinn sichern und aufhören.
Übrigens beschäftigen sich das „Wall Street Journal“ und die „New York Times“ umfangreich mit der Zockerei. Ich finde das gut. Fünf Jahre nach der Finanzkrise, die zu einem Gutteil der Zockerei zu verdanken ist, macht es Sinn, die Kasinomentalität kritisch zu hinterfragen.

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Tom
10 Jahre zuvor

@Tim: Würdest du denn in Aktien von Kasinobetreibern investieren? Denkst du, das gute Geschäft wird sich auf Jahre so fortsetzen? Oder werden die Menschen irgendwann schlauer?

10 Jahre zuvor

Hallo Tom,
Spielen und Träumen ist tief verankert in uns Menschen. Daher ist das Geschäft so lukrativ. Ich denke, Kasinos laufen weiterhin gut. Ob jemand Kasino-Aktien moralisch verantworten kann, muss jeder für sich selbst entscheiden.

Felix
10 Jahre zuvor

Es ist eigentlich erstaunlich: Ich habe keinerlei Affinität zu Glückspielen, bin aber seit Jahrzehnten an der Börse unterwegs. Ich betrachte meine Börsenaktivitäten nicht als Wetten, sondern als Investition.

willihope
10 Jahre zuvor

die mehrheit geht ins kasino um sich zu vergnügen!
was soll da moralisch verwerflich sein?

ich hatte las vegas sands gekauft, 04/2009 um 4,96.- und 04/2011 um 45,10.- verkauft.

solange es menschen gibt die das leben auch genießen wollen wird alles weitergehen wie bisher.

@tim
your spending is other peoples income!
du reitest einen deutschen trend mit der unsäglichen gerechtigkeitsdiskussion! bleibt besser bei den fakten!
wer mehr leistet der bekommt mehr und das ist gerecht, die soziale umverteilung ist eine totale sauerei! und die damen und herren aus der politik bedienen sich am steuergeld und lassen die dummen ochsen für eine gerechte verteilung kämpfen!

ich empfehle mal den Mr. Bloom zu hören:

http://www.youtube.com/watch?v=nltCSB5Y5_s

Felix
10 Jahre zuvor

@ willihope
Ein kleines bisschen übertreibt er schon der Mr. Bloom. Er hat aber auch nicht völlig unrecht.
Nichts ist schöner als das Geld anderer Leute (der Bürger, die es verdient haben) auszugeben für zum Teil irre Projekte, die sich einige Spinner ausgedacht haben (ob der Klimaschutz dazugehört, weiß ich noch nicht, das könnte aber gut sein). So sieht der jetzige Koalitionsvertrag vor, so habe ich gelesen, die Frauenbewegung in der DDR erforschen zu lassen für mehrere Millionen Steuergelder. Sicher ein Projekt, das Deutschlands Zukunftsfähigkeit ganz entscheidend weiterbringt. Und das ist nur ein Beispiel.

stevoxx
10 Jahre zuvor

Tja, leider sind geschätzt 95% der Menschen nicht mit genug Ration und Logik ausgestattet, um den Verlockungen des alltäglichen Lebens widerstehen zu können. Hormone und Neurotransmitter sei (Un)Dank.

Überall gibt es Goldgräber und Schaufelverkäufer und schlußendlich ist diese Gier des Menschen der Ursprung unseres Fortschritts. Sei es Gier nach Geld, Macht oder Wissen.

Doch es stimmt. Es ist bedenklich. Die Manipulationen werden immer besser und raffinierter. Der Gesetzgeber ist langsam und träge. Doch wie sagte Nick Leeson neulich im Interview: “Die brillantesten Leute landen in der Handelsabteilung nicht in der Revision”.

Markus
10 Jahre zuvor

@Tim

Deine Begeisterung für Angela Merkel kann ich nicht teilen.
Politik nach Meinungsumfragen oder nur um des “Regierens” willen ist extrem armselig…
Ob Sie die große Retterin wird, oder ob nur noch die Pläne für Währungsreformen aus der Schublade geholt werden müssen, bleibt abzuwarten. Auch, ob die Entschuldung mittels Inflation klappt…

@willihope

Sicher wäre es an der Zeit, dass Politiker selbstkritischer werden und auch ihr Gelöbnis berücksichtigen! Lobbyismus ist auch so eine unsägliche Krankheit…
Allerdings, in anderen Ländern oder Diktaturen zu leben relativiert schon wieder einiges.
Im Durchschnitt betrachtet, geht es uns recht gut. Sicherlich kann man noch kleinere und reichere Länder heranziehen…

Pauschalisierungen wie Amerika ist super, Aktien sind genial und führen zwangsläufig zu Reichtum, Sparen macht selig, alle Politiker sind schlecht, Deutschland ist grottig sind zwar menschlich ok, aber rein logisch betrachtet nie eindeutig richtig.
Aber mit Vorurteilen lebt es sich halt einfacher.

willihope
10 Jahre zuvor

@Felix
ok das mit dem aufhängen war etwas übertrieben (aber durchaus gerechtfertigt bei den summen um die es geht) aber schaut euch doch einfach mal die gehälter von den leuten an! pensionsanspruch nach 19 monaten! wir alle müssen 45 jahre (540 monate!) schaffen und diese nichtsnutzigen steuergeldvernichter müssen nichtmal 2 jahre dabei sein! das soll gerecht sein? pensionen mit 10.000 euro pro monat aus öffentlichen mitteln sollen gerecht sein?
bastarde die nur auf die eigene tasche schauen!

@ Markus
die politiker empfinden sich immer als unterbezahlt weil sie sich mit den managern aus der wirtschaft vergleichen. nur sind diese erstens nicht alle überbezahlt und zweitens ist das kein steuergeld dessen sie sich einfach bemächtigen sondern die eigentümer entscheiden (meistens) was ihnen der angestellet wert ist. politiker erhöhen ihr gehalt selber, da gibt es keinen leistungsnachweis und sie stehen das steuergeld der bürger! alle kassieren!

und die sogenannte elite glaubt sich auch noch im recht! mit welchem selbstverständis heutzutage über enteignung gesprochen wird ist ein skandal!

wer will kann sich ja mal diese eine seite durchlesen:

http://www.buchausgabe.de/public_products/totgedacht-roland-baader-302

die von den parteien entführte demokratie ist total zum kotzen! die beuten uns nur noch aus und finden aber genug ochsen die sie mit der “sozialen gerechtigkeit” für sich kämpfen lassen! wie können menschen nur so blöd sein?

10 Jahre zuvor

@ willihope
Was ist mit der Feuerwehr, Polizei, mit Straßen, Brücken, Kläranlagen, Schulen, Unis? Wer soll das bezahlen? Willst Du kein Arbeitslosengeld gewähren, wenn jemand seinen Job verliert? Sollen Tabletten nicht mehr vom Staat geprüft werden, bevor sie auf den Markt kommen? Ohne Steuern funktioniert ein Staat nicht.

@ Markus
Ich habe nie gesagt, dass ich politisch mit Angela Merkel überall übereinstimme (ganz im Gegenteil). Ich finde aber ihre Bodenständigkeit in ihrer Freizeit beachtlich. Ich bewundere das.

willihope
10 Jahre zuvor

@Felix

ich habe mich einige tage mit dem klimaschutz befasst, abgesehen von den auswirkungen sind die fakten diese:

die deutschen machen werbung für die verstromung von bio, wie aber kommt es dazu?

naja, deutsche sind maschinenbauer und jede verstromung von bio braucht erstmal ein aggregat, made in germany am besten.

so nun lernen wir dass das metangas aus den anlagen 3 mal klimaschädlicher ist als alles co2, wohlgemerkt gibt es keinerlei überprüfung der dichtheit von solchen gärbehältern! die anwohner beschweren sich alle über den geruch der silos und kameraaufnahmen zeigen ein ausströmen an vielen stellen.

woher kommt die sogenannte bio-source? aus soja- und maisfeldern aus brasilien und kanada! also erstmal braucht man maschinen um das im grossen stil zu ernten, dafür muss ertsmal platz geschaffen werden (regenwald), dann muss das zeuch mittels schiff über den atlantik (schweröl) und mittels lkw in europa verteilt werden. die kette bis zum silo finden aber in keiner grünen bewertung berücksichtigung! das soll grüner strom sein? nur für deppen ohne hirn!

gesamtenergieverbrauch aller der oecd-länder: 80% fossil, 20% strom und nur 4% kernenergie.
nunja deutschland hat im zuge der energiewende die kernkraftwerke abgeschaltet und die kohlekraftwerke hochgefahren. wo bitte ist das jetzt gut für die umwelt? die co2-ziele findet man im mistkübel!

also es geht erstmal darum die deutsche industrie mit aufträgen der ach so grünen energiewende zu versorgen, das klima spielt dabei keine rolle. wie war das nochmal mit dem vermindern des verbrauchs der fossilen brennstoffe?

ehrlich, die deutschen sind die schlimmsten opportunisten auf der ganzen welt.

das klima ändert sich, wir könenn es nicht aufhalten aber deutschland kann zumindest ein geschäft daraus machen!

willihope
10 Jahre zuvor

@Tim
ich habe nie gesagt das ich gegen steuern bin! aber man muss den spendern sehr genau auf die finger sehen oder es passiert wie am nürnburgring (-xxx millionen euro) oder in berlin (-xmilliarden euro) und keiner ist verantwortlich!

ich bin dagegen dass man menschen für dumm verkauft aber leider scheint der “deutsche michel” dafür sehr empfänglich, egal ob er jetzt in deutschland oder usa lebt!

das problem ist einfach dass sich mehr und mehr ochsen vor einen karren spannen lassen den sie nie den hügel rauf bekommen!
erzähl mir doch mal was die sogenannte soziale gerechtigkeit sein soll und bei welchem prozentsatz sie zutrifft!

jede umverteilung ist per se ungerecht denn auch die vermögenden haben rechte!

darüber zu diskutieren ist aber sinnlos wenn der gegenpart in eine ideologie verfallen ist.

bleiben wir im kleinen, wer 60 stunden die woche arbeitet soll gleich entlohnt werden als jemand der nach 38,5 stunden nach hause geht?

bitte antworte auf das!

Marc
10 Jahre zuvor

“Was ist mit der Feuerwehr, Polizei, mit Straßen, Brücken, Kläranlagen, Schulen, Unis? Wer soll das bezahlen?”

Die gleichen Leute die heute diese Dinge bezahlen. Die produktiv arbeitende Bevölkerung. Nur man sollte das Geld nicht von Parasiten(Politikern) umverteilen lassen, da geht über 90% des Geldes verloren. Lieber direkt den Einrichtungen das Geld geben.

Markus
10 Jahre zuvor

@willihope

Größtenteils hast Du mit der Verschwendung und den Pensionsansprüchen recht! *punkt* Ganz klar!

Allerdings sind Japan (Fukushima) und Amerika (Shutdown) auch nicht “die” glänzenden Industrieländer, die großen Vorbilder! China (Menschenrechte) usw. usw.

Zum Thema Energiewende halte ich es mit einem Leserbrief eines Dr. aus meiner Heimatzeitung. Als Peak / Grundlast die vorhandenen Gaskraftwerke (nachteil der Abhängigkeit) und die subventionierte und von der SPD (NRW) innig geliebte Kohle runterschrauben. Sonne und Wind sind ok, wenn die entsprechende Infrastruktur und Speicherkapazitäten gebaut werden. Eine bessere Koordination wäre auch sehr erstrebenswert!!! Umspannwerke, Speicher und Trassen…

Sicherlich findet man auch da Schwachpunkte, die es schwer machen (Trassen)!

Zum Stundenvergleich: Ich sag mal so, dass die Effektivität / Produktivität wichtiger ist als die Quantität. Ich glaube auch da gibt es wieder so tolle Studien, die belegen, dass ab einer gewissen Grenze die Effektivität sinkt und wir (Deutschen) trotz unserer niedrigen Wochenarbeitszeit doch recht effektiv sind!

Jemand, der mehr leistet, soll mehr verdienen!!! *punkt* Allerdings Mio. schwere Abfindungen bei Mangerversagen ist auch ne Katastrophe. Wenn man den Verdienst mit der Verantwortung rechtfertigt, dann gehört auch die Haftung bei schwerem Missmanagement dazu. *punkt*
Ein Stundenlohn unter 5 – 7 € ist dagegen schon sehr grenzwertig.
8,50 € flächendeckend ist für die neuen Bundesländer vielleicht nicht ganz optimal, da dort auch die Lebenshaltungskosten, Immos usw. wesentlich günstiger sind und auch die Konkurrenz zum Osten da ist.

Ein wenig liberalere Politik, eine deutlich verbesserte Koordination, etwas weniger Bürokratie, kalte Progression abbauen, Altersvorsorge individuell und ab ca. 5 Jahren Haltedauer steuerfrei oder vergünstigt machen wären aus meiner Sicht sehr erstrebenswerte Punkte.

Es ist auch krank, wie viele wissenschaftliche Mitarbeiter unseren Politiker zur Verfügung stehen und dann sowas dabei raus kommt…

Markus
10 Jahre zuvor

Ein Tagtraum wäre es, wenn Politiker (auch Beamte) selber zumindest anfangsweise mal einen kleinen Prozentteil der Pension selber sparen und Entgeldpunkte sammeln müssten…
Das würde aber Reformwillen und Solidarität gegenüber der restlichen Bevölkerung erfordern…
Sicherlich kann man das ganze auch sozial verträglich für Beamte lösen.

10 Jahre zuvor

@ willihope Mit dem Thema leistungsgerechter Bezahlung beschäftige ich mich schon lange. http://www.diplom.de/db_studserv/diplomarbeiten3337.html
Ich zitiere: “Die Leistung soll belohnt werden. Wer tüchtig ist, soll das auch in seinem Portemonnaie merken. Der Tüchtige soll fühlen, daß er gebraucht wird.” Selbstverständlich bin ich der Meinung, dass ein Vorstandschef einen höheren Steuersatz zahlen soll als ein Pförtner.

Anna
10 Jahre zuvor

@ Markus
Lebenshaltungskosten im Osten:
Ganz so einfach ist es nicht mehr. Wohnungen sind kleiner, auf dem Land ist es arbeitsmäßig schwieriger.
Der Supermarkt ist m.M. kaum billiger. Die Strompreise sind höher. Den Stromlieferanten kann man zwar wechseln, aber deinem Wasserversorger bzw. Abwasserentsorger entgehst du nicht…

willihope
10 Jahre zuvor

@Tim
hint: steuerprogression!
im realen leben zahlt jeder vostandsvorsitzende einen höheren steuersatz als der pförtner!
wenn nicht dann trifft vermutlich eine der über 480 ausnahmen im deutschen ek-gesetzt zu!

@all
der sogenannte goldene handschlag stöß wohl jedem sauer auf aber das wurde nunmal zwischen eigentümern bzw. ihren vertretern und den angestellten im vorhinein vereinbart. wenn man dann allerdings sieht wie schnell und gründlich manche koryphäen eine firma zu grunde richten….. :-(

die politik hat aber weder die fachliche kompetenz nocht irgendeine legitimation in privatverträge einzugreiffen. genauso ist eine quote ein eingriff auf die freie mitarbeiterauswahl!

darum sollten sich die eigentümer kümmern, die politiker sind mit der steuergeldverschwendung von ihresgleichen zu befassen. die ökonomische verwendung von steuermitteln muss deren job sein!
wie marc richtig schrieb hapert es an dem aber gewaltig, milliardensummen werden einfach so als verlusst verbucht und weiter gehts im tagesgeschäft.

also ich bin für steuern, allerdings mit augenmaß, es braucht auch eine verwaltung und politiker – allerdings nicht in diesem ausmaß und zu diesen kosten.

wir sehen in griechenland was daraus wird wenn die staatsquote mal auf 30% rauf geht! genau das wird auch in der eu passieren, vermutlich bald denn die wollen ja jetzt auch noch steuern einheben!

ein raubzug sondergleichen und die ochsen ziehen den wagen wärend z.b. politiker mit 10.000 euro steuergeld in rente gehen, pro monat!
das ist soziale gerechtigkeit!

willihope
10 Jahre zuvor


ja nur biblis alleine wären schonmal über 1000 windräder, wo willst du die hinstellen?
und wie sieht das land nachher aus wenn es total verspargelt ist? von den vögeln einmal ganz zu schweigen.

sonne und wind gibts eben oft länger nicht, im süden zusätzlich im winter spärlich, da müsstest 8 mal soviele windräder hinstellen. die alpen voll mit tausenden windräder die im winter dann alle still stehen?

zusätzlich sollen nun auch noch autos mit strom fahren wo deutschland doch den strom abgeschaltet hat! also man erzeugt weniger und will aber mehr verbrauchen! irgendwann versteh ich das vielleicht auch. :-)

warum ist es noch nicht finster? na europäischer stromverbund, der strom läuft immer dahin wo er gebraucht wird.

der strom kostet in deutschland 25 cent, in frankreich 12 cent, in zukunft wird er viel teuerer denn die standbykraftwerke müssen auch bezahlt werden, und er kommt die trassen entlang aus ost und west, die tschechei und frankreich werden deutschland mit energie versorgen und super dabei verdienen!
natürlich entsprechen deren atomkochtöpfe nicht dem neuesten stand der technik aber was macht das schon, hauptsache der strom ist grün in deutschland.

was für eine glanzleistung!

anstatt alles was geht in die kernfusion zu stecken macht man mit solchen irrsinn rum.

ich lebe in bankok, hier ist hunderte kilometer flaches land, kaum wind aber viel sonne. wir haben immer so 30 – 40 grad und brauchen aircon im auto und in der wohnung, budda sei dank haben wir ein grosses kraftwerk mit 4 ordentlichen schloten! :-)
grün geht hier nirgends was aber kernfusion würde asien puschen und die übrige welt auch. :-)

Matthias Schneider
10 Jahre zuvor
Markus
10 Jahre zuvor

Wir exportieren Strom und nicht zu knapp.

Sicher haben auch die natürlichen Stromquellen Schwächen und man muss auch schauen, wo es Sinn macht! Sinnloser Zubau allein bringt es nicht.
Die Koordination ist stark verbesserungswürdig!!!
Für die Vögel wird man wohl schnelle Lösungen finden können.
Für Reaktorkatastrophen und die Kernfusion wird es wahnsinnig komplex und leider oft desaströs…

Ich war lange Zeit für die Atomenergie. Inzwischen finde ich Nachhaltigkeit und Sicherheit wichtiger. Sicher sind die Werke im Elsass, Polen, Tschechien nicht auf unserem Stand und Deutschland alleine bringt es nicht.
Allerdings was ist das für eine Einstellung, wenn man sich nicht mehr traut evtl. Vorreiterrollen oder Verantwortung für die Erde zu übernehmen und es sich möglichst einfach macht???

Deutsche Politik ist sicherlich verbesserungswürdig! Abkanzelung aus Thailand hat dazu allerdings keine allzu große Berechtigung. Thailand muss selber seine Hausaufgaben machen.

War 1,5 Jahre beruflich im Osten. Ist natürlich nicht ganz zu vergleichen, wie wenn man dort dauerhaft lebt.
Ob es Panikmache von den AG-Vertretern ist, dass ein genereller Mindestlohn von 8,50 € Jobs kostet, ist schwer einzuschätzen.
Meine Firma bezahlt deutlich mehr.
Allerdings stehen wir auch gut da.

willihope
10 Jahre zuvor


du musst dich mal mit stochastik befassen! wind und sonnenstrom gibt es meistens dann wenn ihn keiner braucht. das macht den strom ökonomisch nicht besonders wertvoll und es kommt schon mal zu negativen strompreisen!

http://www.eike-klima-energie.eu/climategate-anzeige/deutschlands-ueberschuss-beim-stromexport-wir-exportieren-uns-arm/

ich wollte auch keine belehrung ablassen sondern nur darauf hinweisen dass dieses deutsche “erfolgsmodel” nicht auf der ganzen welt funktionieren wird denn die länder sind nunmal verschieden.

es geht einfach nur ums geld und sonst nichts aber es steht ja jedem frei in grüne technologie zu investieren! die deutsche energiewende wird auch jede menge an geld verschlingen und vielleicht sogar für die investoren einen ertrag bringen, muss jeder selber wissen.

solange der strom nicht 1 euro kostet ist ja noch jede menge luft nach oben. :-)

willihope
10 Jahre zuvor

nun musst du nur noch die verbindung zwischen dem deutschen strompreis an der börse und dem strompreis den die bürger zahlen herstellen!

……

genau! der deutsche stromkunde bezahlt den garantierten einspeisetarif für grünen strom und sorgt dafür dass andere (zb. niederlande) deutschen strom super günstig bekommen!

fühlst du dich jetzt von dem system etwas verarscht? :-)

zitat aus obigem link:
…… einen Verlust von 4,6 Milliarden Euro. Bezahlt vom Stromverbraucher in Deutschland. Wobei die Abnehmer des so günstig verscherbelten Stroms von der Situation durchaus profitieren können, wie am Beispiel der Niederlande eindrucksvoll gezeigt werden kann. Dort wurde 2012 ein Großteil des überschüssigen deutschen Stroms abgenommen. Und während der Strompreis in Deutschland jedes Jahr ungebremst weiter ansteigt, verzeichnet unser westlicher Nachbar seit 2007 rückläufige Strompreise.

ich weiss schon, es geht um verantwortung für die ganze welt und vorreiterrollen in ideologie, dafür muss man schonmal etwas tiefer in die taschen greifen. :-)

willihope
10 Jahre zuvor

also es wird teuerer und für die umwelt ein katastrophe, wundert mich das manche investoren hier die preise bei der sache total aus den augen verlohren haben.

Ausbau der Kohlekraft schreitet voran

Trotz des gestiegenen Exportüberschusses werden in Deutschland in diesem Jahr so viele neue Kohlekraftwerke ans Netz gehen wie noch nie in den letzten 20 Jahren. Per Saldo sollen nach Planzahlen der Bundesnetzagentur zusätzliche Steinkohle-Kraftwerke mit einer Leistung von 4.300 MW erstmals Strom produzieren. Zudem sind für die kommenden Jahre eine Reihe neuer Steinkohle-Kraftwerke geplant. Bis zum Jahr 2015 werden nach den aktuellen Daten der Bundesnetzagentur (Stand: 27.03.2013) neue Steinkohle-Kraftwerke mit einer Leistung von knapp 8.000 Megawatt (MW) ans Netz gehen, während gleichzeitig nur etwa 1.600 MW abgeschaltet werden.

nun aber genug, lasst uns weniger über das deutsche erfolgsmodel und mehr über moral diskutieren. :-)

würde ich nochmal kasinoaktien kaufen? natürlich! wenn sie günstig sind.

Matthias Schneider
10 Jahre zuvor

@willihope

Ich finde Strom billig, dafür, welchen Komfort mir das bietet. Bei mir laufen alle möglichen Geräte ohne dass ich jemals auf den Verbrauch schaue. Das kostet mich ca. 2% vom Einkommen.

Ich würde wohl auch den doppelten Preis zahlen, wenn es dann 100% “grüner Strom” wäre.

MS

10 Jahre zuvor

@willihope

Ich persönlich bin auch kein Gegner der Stein+Braunkohle. Die Filter, die in den Kraftwerken eingesetzt werden müssen, verbessern sich doch auch ständig.

Außerdem habe ich, da mich das Thema “Energie” im weitesten Sinne interessiert, neulich erfahren, dass es die sog. CCS-Technologie (Carbon Dioxide Capture and Storage) gibt, mit der das “schädliche” CO2 gespeichert und irgendwie unschädlich gemacht werden kann. Schädlich ist deswegen in Anführungszeichen, weil ohne CO2 kein einziger Baum Luft produzieren kann, Stichwort “Photosynthese”, was die Klima-Hysterie erst so richtig ad absurdum führt. Bekanntlich ist die Luft für uns Menschen überlebenswichtig.

Wie genau das funktioniert, keine Ahnung.

Erstaunlich fand ich aber diesen Bericht über einen Subventionsbericht, demzufolge praktisch alle Energieformen subventioniert werden…

Veritas temporis filia.

Markus
10 Jahre zuvor

Wie teuer ist die Endlagerung von Brennstäben?
Wie teuer sind verseuchte Landstriche?

Das einzige was interessiert ist Geld bzw. Kohle??? ;-)

Sorry, dass ist eine Einstellung, die Du selbst unseren bzw. den “deutschen” Politikern unterstellst, aber selber so handelst und Dich aus dem Staub machst…

Ein Gewissen gegenüber meinem eigenem Verhalten ist mir wichtiger als Geld.

Man sollte es nicht glaube, aber man kann mit so einer Einstellung erfolgreich sein! ;-)

Frank / Berlin
10 Jahre zuvor

mensch macht euch nicht heiß, über Dinge die ihr nicht ändern könnt.
man wird eh' nicht reich mit heizkostensparen oder stromsparen. oder beim Gedaanken zerbrechen darüber, wie in DE Energie produziert wird.
ich bin Single in ner kleinen Wohnung und mit Abieterwechsel spar ich noch nicht mal 10 Euro im Monat. und das ist ne Summe, da mach ich nix für.

“persönliches” einkommen generieren ist hier wohl das thema. es ist doch hier immer noch eine Seite, in der es um Aktien geht?
steigenden Lebenshaltungskosten sollte man immer versuchen auch steigende Einkommen entgegenzusetzen. also Ausbildung machen, fleißig sein.
Fleiss und Geduld sind hoch unterschätzte Tugenden bei den jungen Leuten die mir in meiner Firma so über den Weg laufen.

Markus
10 Jahre zuvor

Da hast Du Recht.

Allerdings geht es auch um die Einstellung und Denkweise, wie man Erfolg haben will.
Ich will es sozial gerecht schaffen. Etwas aufzubauen und dabei andere Menschen korrekt zu behandeln ist mein Ding.

Als AG ist mir das wichtig und ich habe emotionale Überreaktionen, wenn ich korrupte Personen in Verantwortlichen Positionen sehe.
Es ohne Reaktion hinzunehmen fällt mir schwer, weil es dann niemanden interessiert… Sorry, aber so bin ich nun mal. ;-)

willihope
10 Jahre zuvor

nun dann müsstest aber ehrlicherweise so rechenen:
ich zahle 1 euro und bekomme trotzdem nur manchmal strom wenn gerade der wind weht oder die sonne scheint und nicht jemand anderer am weg mir alles wegsaugt! das gibts, habe ich schon erlebt, die domrep fuktioniert so, 2 -3 stunden strom am tag und sonst ist es finster oder es laufen dieselgeneratoren!
nun steigt ja der energieverbrauch auf eine million autos, bitte rechnet selber was das an grundlast bedeutet! grundlast = muss immer erzeugt werden und zwar stabil = kraftwerke laufen durch. es nützt ja nichts wenn die autos am morgen alle leer sind weil keine sonne war.

@Matthäus
ja ccs ist super! erstens ist co2 schwerer als luft und das ist für die menschen schlecht denn wenn das co2 wieder irgendwo austritt dann atmest du zwar aber erstickst trotzdem! und austreten wird es da beißt die kirchenmaus keinen faden ab denn co2 ist dünn.

zusätzlich wird ja die braunkohle in deutschland über tage abgebaut – nix ist es mit speichern!

das gas kommt ja aus russland (schröder und putin sei dank) :-) über die pipline, das co2 zurück ist aber gut 3 mal mehr vom volumen denn es klebt ja an jedem c auch noch ein o durch die verbrennung! also müsste man 3 piplines bauen um die menge an verbranntem zurück zu pumpen! dazu kommt dann das problem dass im boden aber nur platz für den einen teil ist der durch das gas fehlt, 33% hat platz der rest speichert wo?

der klimaschutz ist nur eines, ein geschäft für die hersteller von “grünen” anlagen, dem klima selber bringt er nichts sondern schadet nur.

für kanada und brasilien ist es aber schön wenn geld herein kommt, nur die menschen müssen dann eben mehr fürs essen zahlen denn man macht ja jetzt in energie.

also ich weiss nicht aber das muss doch jedem igendwann doch zu denken geben?

willihope
10 Jahre zuvor

sorry es muss natürlich “an jedem c kleben auch 2 o” heissen!

du musst mir nichts unterstellen was nicht stimmt!
allerdings weiss ich nicht genau worin der klimaschutz besteht wenn man atomstrom durch kohlestrom ersetzt!

in deutschland fahren dann kohleautos rum! das soll grüner strom sein? nur für leute bei denen der strom nur aus der steckdose kommt!

wenn du deine investitionen auch so tätigst wie du über strom denkst dann musst du ein mensch mit sehr viel glück sein.

für mich zählen die zahlen und sonst nichts! ich trau nicht dem management denn die haben ganz andere interessen und auch nicht der politik denn was dass heisst sieht man ja an der “energiewende”!
leute wie du zahlen gerne um das gewissen zu beruhigen aber irgendwann werdet auch ihr zu den zahlen stellung nehmen müssen.

als investor müsstest du doch erstmal die zahlen sehen und dann erst die ideologie, sonst könntest ja gleich appleaktien kaufen! :-)
oder tesla, der neue hype an der börse.

Markus
10 Jahre zuvor

@willhope

Da mit dem Kohlestrom verwechselst Du mich mit Matthäus.

Auch das mit den korrupten/verschwenderischem war allgemein gemeint!

Prinzipiell finde ich Diskussionen gut. Der Informationsüberfluss ist allerdings manchmal sehr verwirrend.
Wenn jemand alles weiß bzw. besser weiß, macht mich das allerdings stutzig… Ich lerne gerne dazu, weil ich weiß, dass ich niemals alles wissen kann und das manches extrem komplex ist. Entscheidungen sind seltenst zu 95 – 100 % richtig.

Allerdings interpretieren unterschiedliche Leser auch unterschiedliche Dinge in geschriebene Sätze hinein.

Vor Geld kommt bei mir der Mensch!
Es soll anders “denkende” geben, ok…
Ich muss noch lernen, mich damit abzufinden.

Ich bin zufrieden mit den Investitionen;-) Danke, der Nachfrage.

Mayer
10 Jahre zuvor

Also das mit den Strompreisen kommt bei den meisten nicht so wirklich an.

Entweder will es nicht verstanden werden, oder es fehlt einfach die geistige Fähigkeiten die relevanten Verbindungen herzustellen.

Jedenfalls ist es grob gesagt so: Der Strom an sich ist in Deutschland nicht wirklich “teuer”. Was im Endeffekt Geld kostet ist zum einen die Infrastruktur und diese lächerliche EEG-Abgabe.

Eine Abgabe die uneffiziente Photovoltaik-Anlagen querfinanzieren soll, während die Steuermilliarden für sinnlose Projekte verprasst werden.
Auf Youtube gibt es ein Video von Milton Friedman zum Thema “Wie wird Geld ausgegeben”.

Diese EEG-Abgabe sorgt im Endeffekt dazu, dass Investitionen in Deutschland unrentabel werden und die energieintensiven Unternehmen aus dem Land gedrängt werden.

Neulich hat da ein Blogger was über Aurubis geschrieben – da hatte er völlig Recht!

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