Torsten spart 500 Euro in ETFs und 500 Euro in Aktien. Er verdient nebenher Geld mit T-Shirt-Verkäufen

Blog-Leser Torsten stellt sich heute vor.

Ich setze die Serie über meine Leser fort. Es ist wirklich super, welche Leser ich habe. Wir haben viele Gemeinsamkeiten. Wir haben Ziele. Wollen etwas erreichen. Ich bin froh darüber. Ich schreibe gerne für Euch. Heute stellt sich Torsten vor.

“Hallo Tim,

seit kurzem verfolge ich deinen Blog und lese mit großem Interesse deinen Blog, sowie deine Kolumnen im Aktien-Mag. Vielleicht hast Du ja Lust meinen Bericht auf deinem Blog zu posten?

Mein Name ist Torsten, ich bin 29 Jahre alt und einfacher angestellter im IT-Bereich mit einem durchschnittlichen Einkommen von 1.900€/Monat. Leider erfolgte mein Einstieg in die Aktienwelt auch erst mit knapp 29 Jahren, aber dafür volle Kanne! Im Januar 2016 habe ich mit IQ Options angefangen an der FOREX-Börse zu spekulieren, dank des Demo-Accounts konnte ich gut trainieren und teilweise auch gute Gewinne erzielen, allerdings auch hohe Verluste. Das Demokonto beträgt 1000$ und dieses „Geld“ ist auch ganz schnell weg, wenn die Gier erst einmal geweckt wurde.

Ich habe aber in der Zeit viel über Charttechniken, Indikatoren, Handelszeiten usw. gelernt. Irgendwann kam dann der Schritt zum Realgeld Konto mit 100€ Guthaben – Naja davon sind derzeit noch 20€ übrig. Meine Phase der Binären Optionen hielt nur etwa 3 Monate an und ich würde damit auch nicht mehr meine Zeit verschwenden, oder es irgendjemanden empfehlen wollen – Stichwort ROTI!

Dann entdeckte ich den YouTube Kanal von Kolja Barghoorn (Aktien mit Kopf), ich habe mir sehr viele seiner Videos angesehen und auch recht zügig mit dem eigenen Konto angefangen zu investieren. Im Juni 2016 hatte ich dann mein Konto und investierte 10.000€ in ETFs und richtete einen monatlichen Sparplan mit 300€ ein. Ich begann mich immer intensiver mit der Materie zu beschäftigen durch Bücher, Podcasts, Zeitungen, YouTube und dann folgten auch recht bald die ersten Einzelaktien.

Im Laufe der kurzen Zeit ist mein Sparplan für ETFs auf 500€ angewachsen und 500€ gehen zusätzlich auf das Depot für Aktienkäufe. Somit spare ich monatlich mindestens 1000€ für mein Depot, zusätzlich 50€ gehen auf das Junior Depot meiner zweijährigen Tochter und auch bald meiner zweiten Tochter! Ich finde es wichtig für meine Kinder vorzusorgen und Ihnen hoffentlich ein dickes Depot zum 18 Geburtstag schenken zu können. Meine Freundin zahlt ebenfalls für die Kinder ein und somit kommen wir auf 85€ pro Monat pro Kind!

Mittlerweile liegt mein Depotwert bei knapp 40.000€ und beinhaltete alle meine Ersparnisse bis auf einen Notgroschen und mein Tagesgeldkonto. Kostolany sagte in einem seiner Bücher: Man sollte das Geld heiß lieben, aber kalt behandeln. Vor meinem Einstieg in die Aktienwelt hatte ich rund 30.000€ auf dem Konto, sicherlich ein schönes Gefühl, aber viel schöner ist es doch wenn das Geld für mich arbeitet! Und kein Mensch braucht 30.000€ als Notgroschen, außer das Getriebe vom Ferrari geht wieder kaputt.

Zum Glück kann ich das Geld kalt behandeln und habe keine Sorge, wenn ich es investiere. Hauptsächlich investiere ich in Qualitätsaktien, die Dividendenausschüttung steht dabei weniger im Vordergrund – ein netter Nebeneffekt, aber kein Kaufkriterium. Der spekulative Anteil liegt bei etwa 10%! Außerdem sind noch 2000€ in P2P Kredite Investiert, nette Renditen, aber leider nicht sehr liquide.

Unsere kleine Familie lebt im Osten der Republik auf dem ruhigen Land in einer großen Wohnung und ich denke uns fehlt es an nichts. Zudem habe ich auch recht preisintensive Hobbys, da das Motorradfahren eine meiner großen Leidenschaften ist und ich auch zwei Motorräder besitze.

Außerdem liebe ich die Fotografie und das Designen von Grafiken, daher investiere ich auch immer wieder in neue Techniken. Wobei ich dies als Investition ansehe, da ich meine Fotos bei Bildagenturen verkaufe und im T-Shirt-Design tätig bin. Besonders im Shirtdesign versuche ich meine Leidenschaften der Kundschaft rüberzubringen – durch die Spezialisierung auf Themen wie z.B. die Börse!

Nebenbei arbeite ich noch an zwei Webseiten-Projekten, um etwas mehr Geld zum Investieren zu generieren.

Ich kann also sagen, dass das letzte Jahr sehr viel in meinem Leben verändert hat und ich das Investieren auch als Hobby ansehe, da es einfach Spaß macht, sich mit Einzelaktien zu beschäftigen und immer weiter dazu zu lernen. Ich bin gespannt, was die Zukunft bringt, mein Ziel ist es in 15 Jahren nicht mehr auf mein Angestelltengehalt angewiesen zu sein.

Für mich ist es sehr wichtig ein breit diversifiziertes Depot zu haben und möglichst alle verfügbaren Mittel zu investieren, dennoch sollte man auch im hier und jetzt leben! Dazu gehört eben, dass man seinen Hobbys nachgeht – oder sogar neue erschließt! Sich einfach mal etwas gönnt und sei es nur das Spotify-Abo für 10€ im Monat.

Schöne Grüße

Torsten”

Ich hab Torsten dann noch um Fotos gebeten. Er schickte mir welche. Und bat um die Nennung seines T-Shirt-Shops (erst im Nachgang). Ich find das super. Also schaut Euch seine T-Shirts an. Er hat eine super Einstellung.

“Hallo Tim,

freut mich, dass dir mein Text gefällt!
Puuh – ein Foto finden ist für mich immer echt schwer, weil ich mich nie entscheiden kann :-D

Wenn du es erlaubst, könntest Du ja einen Link zu meinen Shirts in den Artikel mit aufnehmen:

https://shop.spreadshirt.de/investshirts

Ein Foto dazu möchte ich ungern mit einfügen, soll ja keine Werbung werden – aber danke!

Schöne Grüße
Torsten”

Torsten. Ein Leser dieses Blogs. Sehr motivierend, was er macht. Wer mir sein Leserprofil schicken mag für diese Serie, bitte an folgende Email::  timschaefermedia@gmail.com.
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foxbuster
6 Jahre zuvor

Bei 1.900 EUR Grundgehalt müssen die Nebeneinkünfte beachtlich sein, angesichts einer Sparquote v. 1000 EUR (50%ETF,50%Aktien) pro Monat.

Eines fernen Tages habe auch ich vielleicht eine zündende Idee, bis dahin Torsten weiter viel Erfolg!

Ralf
6 Jahre zuvor

Sehr interessant. Aber gerade in vielen östlichen Gebieten sind natürlich auch die Wohnkosten spürbar niedriger als z.B. bei uns in der recht teuer gewordenen Region Heidelberg in Süddeutschland. Trotzdem sehr motivierend!

Bei uns ist derzeit das Thema Wohnen so ein richtiger Knackpunkt. Mietobjekte sind recht teuer und bezahlbare Objekte rar. Eigentum ist noch teurer oder uralt und massiv Sanierungsbedürftig. Also bleibt derzeit nur plattes Land, was günstigeres Wohnen aber höhere Mobilitätskosten bedingt (zwei Autos leider erforderlich mit Kindern und schlechter Busanbindung).

Kennt jemand ähnliche Probleme? Ausdrücklich nicht als Trollbeitrag zu verstehen…

Trollgrüße

Ralf

Andre
6 Jahre zuvor

Bei einem Single würden schon 200-300 Euro aus dem Nebengewerbe reichen um auf 1000 Euro Sparbetrag zu kommen. Aber er hat eine kleine Familie und da ist die Sparqoute schon beeindruckend. Hut ab!
Ist denn in Zukunft kein Eigentum geplant? Denn das wird ja denn mindestens die nächsten zehn Jahre nicht.

Ja Ralf das ist wirklich ein Problem, auch hier oben an der Ostsee. Jedenfalls bei Neuvermietungen. Wer schon lange in seine Wohnung wohnt der zahlt eine noch angemessene Miete.

 

Rainer Zufall
6 Jahre zuvor

Hast Du schon Mal in Mannheim geschaut? Ich finde, dass es hier zum Teil ganz gute Angebote gibt. Zumindest ist das mein Eindruck. Und die Bahnverbindung nach Hd ist top. Noch günstiger wird’s dann jenseits des Rheins in Lu.

Grüsse, Rainer.

Christoph
6 Jahre zuvor

du hattest doch auch Marine harvest gekauft oder?

Die offiziellen zahlen des 1. Quartals gibt es zwar erst am 10.05 aber die vorab zahlen sind beeindruckend  (EBIT)

http://marineharvest.com/about/news-and-media/news_new2/marine-harvest-asa-osemhg-q1-2017-trading-update-/

Ebit q1 2016 war 112 Millionen

Und dieses jahr ca 215 Millionen.  Also fast verdoppelt!

Wow.

 

Zum Artikel.

Torsten: Welche Qualitätsaktien hast du und was sind deine Kriterien für diese? Dividenden sind es ja nicht wie du schreibst.

 

Kontraindikation
6 Jahre zuvor

Wenn ich hier und woanders so die letzten Beiträge lese, wird mir klar, dass es bald vorbei ist mit der schönen Zeit:

– Knapp ein Jahr dabei und gleich mit binären Optionen angefangen

– Dann all in mit ETF

– Kostolany zitieren und schon weiß man, dass einen die Schwankungen nichts ausmachen

– Bildzeitung gibt Anlagetipps

– Alle sind sich einig, dass Dividende der neue Zins ist…

Alle wie 2000 und 2002 war dann keiner mehr dabei.

Viel Erfolg und gute Nerven…

A.

Slazenger
6 Jahre zuvor

@Christoph

ja hab ich, allerdings haben Sie für dieses Jahr Null Wachstum angekündigt, glaube ich in Erinnerung zu haben, stört mich aber nicht, ich sehe es als sehr langfristiges Investment, und bin da sehr zuversichtlich!

Beobachter
6 Jahre zuvor

Ich bin persönlich auch sehr gespannt auf den Moment, wo es mal richtig steil bergab geht mit den Börsen. Und wie die Kommentare hier dann ausfallen. Und wer wirklich die Nerven behält.

Hab die Erfahrung einmal selber mit VW machen dürfen (Kauf 2 Wochen vor dem Diesel-Skandal) und….siehe da – hab auch die Nerven verloren.

War zwar kein grosser Verlust, aber eben ein Verlust und eine echt interessante Erfahrung.

Alles in allem könnte ich mir vorstellen, dass die Community hier in solchen Momenten hilfreich sein könnte, die Nerven zu behalten….wir werden sehen.

Jedenfalls finde ich die Vorstellungen der einzelnen “Gleichgesinnten” prima und motivierend!

anti_anti
6 Jahre zuvor

Die 10€ Normalpreis pro Monat für das Spotify-Abo sollten doch aber für alle hier nicht mehr der Normalfall sein.

Einer schließt das Familien-Abo mit sechs Accounts für 15€ pro Monat ab, lädt fünf weitere Leute ein, die überweisen 2,50€ monatlich per Dauerauftrag – fertig. 75% Einsparung, im Jahr auch 90€.

Kleinvieh, macht aber auch Mist, wenns stattdessen bewusst investiert wird. Klappt bei mir seit nem halben Jahr mit fünf Bekannten, bis jetzt hat auch noch niemand beanstandet, dass alle unterschiedliche Nachnamen und Adressen vom Rheinland bis zur Nordsee haben.

Organisiert Euch und nutzt die Lücken im System!

Kontraindikation
6 Jahre zuvor

@tim

Da sind wir definitiv unterschiedlicher Auffassung.

Wie kann man aus der Ferne beurteilen, ob jemand alles richtig macht?

Torsten hat Familie und legt alles Geld, bis auf den Notgroschen, in Aktien an? Bei absoluten Höchstständen.

Wir wissen noch nicht mal, was er unter soliden ETFs versteht, sagen aber es ist genau richtig.

Ferner kann ich nach meinen Erfahrungen mit Crash 1987, Japancrash und 2000 Crash sagen, das nur wenige ruhig bleiben, wenn 50, 60% weg sind und plötzlich wieder Jobs abgebaut werden. Wenn plötzlich Arbeitslosigkeit ein Thema ist…

Von den Verlusten im Nikkei habe ich mich bis heute nicht erholt. Er stand bei 40.000 Punkte und ist über fast schon Jahrzehnte nicht mehr auch nur in die Nähe gekommen.

Viele Grüße

A.

Rainer Zufall
6 Jahre zuvor

Habe gerade einen Artikel über einen 38jährigen gelesen, der seine finanzielle Unabhängigkeit erreicht hat.

http://finance.yahoo.com/news/38-old-retired-millionaire-one-150335423.html

Interessant fand ich die Kommentare. Im Grunde klingt das wie bei einem entsprechenden SPON Artikel. Keiner hält es für realistisch, keiner kanns nachvollziehen.

Die Reaktionen sind vergleichbar und das obwohl die Aktienkultur in den USA doch so vorbildlich zu sein scheint. Fand ich überraschend.

Markus
6 Jahre zuvor

@Rainer

Na ja, mir fehlen bei den Millionärsgeschichten (speziell in kurzen Zeiträumen) so gut wie immer harte Fakten. Die Vermögensentwicklung, die Renditeangaben, die Cash-Inflow`s, die Hilfe von Eltern, evtl. seltene Super-Job`s mit netto 100k und mehr, Erbe, bezahltes Elite-Studium von den Eltern etc.

Die Oberflächlichkeit und fehlenden Fakten führen dann zwangläufig zu Mutmaßungen (da muss man nicht immer gleich mit der Neid & -Troll-Keule kommen) nur weil man neugierig auf eine evtl. praktische Replikation ist.

Ja, es gibt jedes Jahr x Lottomillionäre, x Managergehälter, x Erben, x tenbagger Investoren, x silicon-valley Optionen-Profiteure…

Dies ist aber eine verdammt kleine Minderheit von vielleicht 1: 1.000.000 Lebensläufen.

Die praktische & zuverlässige, garantierte Wiederholbarkeit in so kurzen Zeiträumen ist verdammt schwierig.

Über 20, 30 Jahre geht die Wahrscheinlichkeit wieder nach oben, wenn man hartnäckig ist, 50 % und mehr konsequent spart/investiert, Glück einer guten Geburt hat, Akademiker-Eltern hat und nicht z. B. in einem 3. Land Welt geboren wird. Ist aber was anderes wie in 5 Jahren bzw. benötigt je nach Individuum 1/3 Lebenszeit.

Djerun
6 Jahre zuvor

Moin,

Vor kurzem gab es bei Finanzglück einen sehr schönen Beitrag zum Thema Lebenshaltungskosten…

Leben auf dem Land ist teuer, geringe Miete wird 1:1 durch den Kostentreiber Mobilität aufgefressen.

Zur Beurteilung fehlt natürlich das Einkommen der Frau, aber bei 1900€ ca. 1000 € zu sparen -> 900€ für alle variablen Kosten, Versicherungen, Wohnung, Hobbies etc. und noch Kinder(n)…das ist kaum vorstellbar. Außer…die Frau verdient 2500 € netto und legt 500 € beiseite oder die Ernährung beschränkt sich auf Magerquark und Mischbrot.;)

LG

Djerun

 

PS: Trotzdem Respekt bei der Sparquote. Würden wir das genauso schaffen, könnte ich mit 50 den Flieger Richtung Süden buchen.:D

Kia
6 Jahre zuvor

Schöner Artikel.

Ländlich wohnen und den Bildern nach in Nähe vom Meer stelle ich mir herlich vor. 1000€ sparen ist super. 900€ zum Leben + Zuverdienst finde ich auch nicht wenig, die Partnerin wird ja noch dazu steuern und in einer Region in der Wohnen und bestenfalls Kita kaum Geld kostet ist das doch machbar. Ich traue mich allerdings nicht das Geld für meine Kinder auch ins Depot zu packen.

Rainer Zufall
6 Jahre zuvor

Ok – macht Sinn.

@ Kia

Ich habe für meinen 13 Monate alten Sohn ebenfalls Etf Sparpläne im Junior Depot. Der Vorteil, das Depot kann sich über sehr lange Zeiträume entwickeln. Evtl sogar über Jahrzehnte.

Schwächephasen und das Risiko sollten dadurch locker kompensiert werden können. Ich sehe diese langen Zeiträume daher als tolle Möglichkeit und Chance.

Solltest Du Dich damit nicht Wohlfühlen, hättest Du ja die Möglichkeit zumindest einen kleinen Teil anzulegen.

 

 

Ralf
6 Jahre zuvor

Da öfters von Crash und Marktkorrekturen die Rede ist: Es gibt doch Instrumente die es ermöglichen sein Depot gegen solche Stürme abzusichern. Was sind die Vorteile einer solchen Strategie? Man schläft einfach ruhiger und profitiert trotzdem von verschiedenen Marktlagen, ohne massive Einbrüche hinnehmen zu müssen. Phasenweise ist sowas manchmal durchaus sinnvoll für den ein oder anderen.

Allerdings kostet eine Absicherung auch immer etwas Rendite, abhängig von den Marktverhältnissen und der gewünschten Absicherungsdauer. Es gibt kein Patentrezept aber es gibt je nach Marktlage geeignete Instrumente. Es hängt von der eigenen Strategie ab ob man sowas braucht oder nicht. Ich schlafe jedenfalls mit phasenweisen Absicherungen ruhiger. Geschmacksache eben.

Auch eine höhere Bargeldquote kann eine Absicherungsstrategie sein. Weil man dann im Korrekturfall eben ausreichend Kohle hat um günstiger nachzukaufen.

Mein Trolleindruck ist, das viele Anleger so was brauchen. Weniger aus logischen, mehr aus psychischen Gründen. Was auch ok ist. Bücher zum Thema gibt es ja genug falls da jemand tiefer einsteigen möchte. Ich habe mir das Wissen auch angelesen mit einigen guten Büchern.

: Du hast es gut auf den Punkt gebracht. Bei vielen solcher Berichte fehlen weitere harte Fakten. Mitunter wurde z.B. eine Erbschaft gemacht und diese nicht erwähnt oder andere Dinge was den Lebenslauf leichter machen. Oder es besteht ein besonders gut dotierter Job als Beamter oder sowas, welcher Normalverdienern im Regelfall verwehrt bleibt. Oder,oder, oder…

Trotzdem können solche Berichte durchaus motivieren. Auch mich als ernannten Troll. Aber hier und da kann ich ein paar trollhafte Anmerkungen nicht lassen. Wichtig ist doch das man für sich eine Strategie hat und diese dann konsequent verfolgt.

Trollgrüße

Ralf

Slazenger
6 Jahre zuvor
Illkonto
6 Jahre zuvor

:

Als 2008/2009 die Börse so richtig steil bergab ging, war das eine große Freude. Einige Posten habe ich nachgekauft und ich ärgere mich, dass ich mich nicht noch mehr an dem “Schlussverkauf” beteiligt hatte (soviel dazu, was mit “Nervenbehalten” bei uns “Gleichgesinnten” gemeint ist). Im übrigen ist für solche Zeiten der hier genannte Notgroschen, dass Finanzpolster, da. Ohne das wird hier keiner investieren. Das investierte Geld wird jahrzehntelang nicht angefasst (das begreifen wirklich nur wenige…) Und wenn nach jahrzehnterlanger Investition das Geld zum Teil gebraucht wird und die Börse wieder mal steil bergab geht, wird der durchschnittliche Einstandspreis niemals unterschritten. Das hält jeder empirischen Untersuchung stand (Skeptiker wissen das wieder besser). Wie diversifiziert du investiert warst ist da sehr bezeichnend…

Liebe Grüße
Illkonto

6 Jahre zuvor

An Rainer Zufall: Mich wundern solche Kommentare nicht, weil ungefähr die Hälfte der Amerikaner praktisch über keinerlei Ersparnisse verfügt. Es fehlt ihnen daher die Vorstellungskraft, weil konsumorientiertes und lineares Denken nach wie vor mehrheitsfähig sind. Ich dachte früher ähnlich, daher kann ich mich gut in diese Leserkommentare hineinversetzen.

Man muss sich komplett von den alten Denkstrukturen verabschieden, um solche Fälle (es muss nicht mal die Million bis 38 sein) verstehen zu können.

Konsumorientiertes Denken: Ich möchte mit meinem Umfeld immer mithalten können, weil es mir durch mein Umfeld und die Werbeindustrie so vorgelebt bzw. vorgegeben wird.

Lineares Denken: Ich werde versuchen, irgendwie meine Rentenlücke zu schließen und regulär mit 67 in Rente gehen, weil es mir der Staat so vorgibt.

Mattoc
6 Jahre zuvor

Mal zum Thema Crash-Angst:

Das Problem vieler junger  “Anleger” ist, dass sie stets (häufig mehrfach  täglich) den Wert ihres Depots checken.

Ich betrachte den Depotwert nicht wie “Bargeld”, das mehr oder weniger wird und damit mentales Glück oder Unglück auslöst, sondern wie eine Firma, die für mich Geld erwirtschaftet. Das heißt, ich bin mit dem Depot (meiner kleinen Firma) maximal diversifiziert auf diesem Planeten und schaue am Ende eines Jahres auf die voraussichtlichen Dividendenzahlungen im kommenden Jahr.

Fiktives Beispiel:

Mein Depot (meine kleine Firma) hat einen Wert von 100.000 Euro. Ich erwarte am Ende eines Jahres für das kommende Jahr Dividendenzahlungen nach Steuern von 2500 Euro, die meinem Verrechnungskonto gutgeschrieben werden. Nun bin ich konservativ und richte einen Auszahlungsplan von monatlich 150 Euro (1800 Euro im nächsten Jahr) von meinem Verrechnungskonto auf mein Girokonto ein. Das ist also mein laufender monatlicher Lohn, den ich von “meiner Firma” bezahlt bekomme, ganz unabhängig davon, wie sich die Börse im kommenden Jahr entwickelt.

Vorteile:

1) Man sieht laufend den Effekt seiner eigenen Spar-Bemühungen.

2) Der konkrete Stand der Börse ist nicht mehr so wichtig. Die Dividenden sind mit Blick auf das kommende Jahr auch bei fallenden Kursen einigermaßen “planbar”, sofern man breit genug diversifiziert ist

3) Man ist motiviert, sein Einkommen (die monatlichen Depotauszahlungen) für das kommende Jahr zu steigern. Das erhöht wiederum die Sparquote

4) Man gewöhnt sich an passives Einkommen

 

Das nur als Anregung zur Bekämpfung mentaler Probleme bei vermuteten Börsenkrisen. Ich wünsche euch ein schönes Wochenende.

Mattoc

Torsten
6 Jahre zuvor

Meine Güte Ihr schreibt aber viel.

Also ich kann nicht nachvollziehen warum das Leben auf dem Land teurer sein soll als in der Stadt. Klar brauche ich ein Auto, aber das fährt mit Autogas auch recht günstig ;-) In der Stadt benötige ich auch ein Auto, oder ein Jahresticket für die Bahn. Einen Parkplatz oder Garage muss ich auch nicht bezahlen und die Wohnung hat fünf Zimmer, eine gute Lage und kostet wenig (750€). Die Kindergarten Preise sind auch ein Traum verglichen mit Berlin oder sonstigen Ballungsräumen.

Klar ist meine Sparquote hoch, aber solange ich auf das Geld nicht angewiesen bin und ich normal Leben kann ist doch alles ok! Und zur not wird sie etwas angepasst, ich muss ja zum glück niemanden etwas beweisen. Wenn ich Nach allen Abzügen 400€ über habe für Tanken, Hobbys usw. reicht das doch meiner Meinung nach völlig aus!

Meiner Meinung nach macht es wenig Sinn zum jetzigen Zeitpunkt nur in geringem Maße zu investieren und auf den Crash zu warten. Klar habe ich auch darüber nachgedacht, aber wann kommt den der Crash? Keiner der Anleger die erst nach 2009 den Weg an die Börse gefunden habe weiß wie er sich dann verhalten wird. Aber ich denke von mir selbst das ich dann relativ entspannt bleiben werde, ich habe ja auch noch genug Zeit in meinem Börsenleben!

Erster Test war bei mir der Absturz von Aurelius!

@Andre

Nein Eigentum ist erstmal nicht geplant, die Wohnung passt und wer weiß wie sich das Leben auf dem Land noch ändern wird in den nächsten Jahrzehnten. Mit einem Haus bist Du immer der Sklave deines Eigentums. Ich fahr auch gerne in den Urlaub und gehe meinen Hobbys nach.

@Christoph

Ich schau bei der Aktienauswahl besonders auf die Geschäftsentwicklung in der Vergangenheit, eine steigende oder zumindest konstante Entwicklung von Umsatz und Gewinn ist mir recht wichtig sowie ein solides Geschäftsmodell mit guter Kundenbindung wie z.B. bei Apple oder Adobe. Besonders Interessant sind für mich auch Aktien die relativ Krisensicher sind – z.B. Hasbro, McDonalds

Die Charts schaue ich mir dabei natürlich auch an, wobei ich aber nicht mit Indikatoren handel. Wobei ich Darvas Boxen sehr interessant finde…

Einige Branchen wie Banken, Erneuerbare-Energien oder Autohersteller schau ich mir aber garnicht erst an.

@Djerun

Nein meine Dame verdient weniger als ich und hat auch kein Depot!

@Kontraindikation

Ich wusste garnicht das die Bild auch schon Aktien-Tipps im Angebot hat. Ich bin Abonnent vom Aktien-Mag und versuche auch gar nicht mir  viele andere Börsenmagazine oder Meinungen zu holen. Auch die Aktien-Mag Empfehlungen werden natürlich nicht sofort umgesetzt ;-)

In diesem Sinne –  Leben und Leben lassen!

Schönes Wochenende

Torsten

Fit und Gesund
6 Jahre zuvor

@Torsten,

Deine Sparleistung ist absolut top, ich hoffe Du hast Deinen “Spieltrieb” tatsächlich endgültig hinter Dir gelassen.

@Illkonto,

manchmal würde ich gerne mehr solche Kommentare wie von Dir lesen, ich selber habe den Crash 2000 und auch 2008 miterlebt, meine Sparleistung beträgt 50% und ich bin 90% in Aktien (ETF’s und Einzelaktien) investiert, paar Goldtaler und eine (geerbte, voll bezahlt) vermietete Immobilie + Cash.

Ein junger Mensch muss seine Erfahrungen erstmal selber machen, sich auch die Hörner ein wenig abstossen, ein junger Mensch hat eben Vorteile, er hat noch sehr viel Zeit um Fehler wieder auszubügeln, ich bin schon älter, 4 Jahre vor der etwas vorgezogenen Pensionierung,

was mir oft auffällt, es wird über Crash und Rücksetzer spekuliert, mich persönlich beschäftigen auch Währungsrisiken, ich erinnere mich sehr gut dass ich vor Jahren noch 1.67 CHF für 1 Euro bezahlt habe, heute bezahle ich noch 1.07 CHF für ebenfalls 1 Euro,

viele Blogger sind anteilsmässig stark in U.S. Aktien investiert, das Währungsrisiko scheinen Viele irgendwie völlig auszublenden, aber es ist da, wie ich ja selber leidlich erfahren musste, denn mein Geld was in Euro angelegt war, wurde immer weniger wert.

Heute pass ich da besser auf, ich versuche meine Anlagen über mehrere Währungsräume zu verteilen und lege lieber in meiner Heimatwährung, dem Schweizer Franken an, hier lebe ich und hier muss ich auch meine fixen Kosten bezahlen, leider kann ich nun nicht mehr so vom billigen Euro profitieren denn ich gebe nicht mehr viel Geld für unnötigen Konsum aus.

wünsche Allen einen schönen Tag

Mr. Pino Cavallo
6 Jahre zuvor

Habe jetzt seit knapp 2 Jahren auch jeden Monat für 1000€ Einzelaktien gekauft + 500€ ETF-Sparplan gemacht. Da mir die Höchsstände bei den Aktien jedoch jetzt zu denken geben und viele davon spechen, dass demnächst die Korrektur kommt, spare ich die 1000€ seit letztem Monat wieder auf Tagesgeld. Ich möchte jetzt meine Kriegskasse aufbauen, damit ich beim Börsensturz einkaufen gehen kann.

Habt ihr eigentlich bei euren Einzelaktien eine Sicherung eingebaut? Sprich, verkaufe die Aktie automatisch, sobald ein Schwellenwert unterschritten wird?

Fit und Gesund
6 Jahre zuvor

@Mr.Pino Cavallo,

ich habe keine Sicherungen eingebaut, ich betreibe buy and hold und es wird nix verkauft, eher zugekauft, ich habe aber eher Qualitätstitel, die garantiert bei einem Börsencrash genauso unter die Räder kommen werden, da mach ich mir nix vor.

Ralf
6 Jahre zuvor

Du meinst Limits? Davon halte ich nichts. Nur für einen geplanten Kauf halte ich Limits für sinnvoll. Echte Qualität will ich nicht verkaufen. Zumal dann oft noch Steuern anfallen. Und bei welcher Schwelle sollte man solche Limits sinnvoll setzen? Was, wenn das Limit nur kurz unterschritten und dann eine Kursexplosion ausgelöst wird?

Daher halte ich den Weg über eine partielle Absicherung wie beschrieben für sinnvoller.

Die Kurse sind gut gelaufen und Rücksetzer werden damit immer wahrscheinlicher. Was tun? Ich als Troll bleibe investiert. Ein regelmäßiger ETF-Sparplan läuft unbeirrt weiter. Gleichzeitig wird das Tagesgeldkonto monatlich aufgestockt um die Kriegskasse zu füllen. Und phasenweise Hebelprodukte mit kleinem Budget um den Nervenkitzel (bisher sehr erfolgreich) zu stillen.

Das Thema Währungsrisiken halte ich ebenfalls für nicht unwesentlich. Gerade mit dem Euro ist das so eine Sache. Das Thema ist noch nicht ausgestanden. Daher nutze ich auch ein Konto in der Schweiz um etwas geografische Risikoverteilung zu betreiben.

Mattoc
6 Jahre zuvor

Zum Thema Währungsabsicherung:

https://www.justetf.com/de/news/etf/der-einfluss-von-waehrungsrisiken-auf-etfs.html

Weltweite Diversifikation hilft.

 

Markus
6 Jahre zuvor

“Man muss sich komplett von den alten Denkstrukturen verabschieden, um solche Fälle verstehen zu können.”

Verstehen ist leichter mit Fakten & Daten als mit nebulösen Geschichten & Phrasen.

Ich bin offen gegenüber neuen Denkstrukturen, die eine Million innerhalb von ein paar Jahren (bitte kein Jahrzehnt oder länger! *g*) von nahezu Null und ohne fremde Hilfe (komplett aus eigener Kraft!) ermöglichen! Echt jetzt! ;-)

Die hoch riskanten Strategien wo die 99,9 % anderen Pleite sind, von denen wir nix lesen… ich hoffe dass sind nicht die neuen Denkstrukturen… denn dafür ist ein Faktor “Glück” auch nicht unerheblich.

Dann doch lieber mehr Zeit und mit höherer Wahrscheinlichkeit Wohlstand aufbauen.

Claus
6 Jahre zuvor

@ Slazenger

danke für die Warnung, scheint aber hier keinen zu interessieren… noch nicht…

Wie ich schon mehrfach geschrieben habe, bin ich kein Freund von ETFs und habe auch keine. Einer der wichtigsten Gründe ist für mich der Herdentrieb bei einem Crash oder Bärenmarkt. 90% wollen ihre geliebten ETFs loswerden, aber es gibt viel zu wenige Käufer.

Die Masse kann sich gar nicht vorstellen, wie es sich anfühlt, täglich tausende Euros (oder eine für Sie entsprechend hohe Summe) zu verlieren. Hierüber haben sie bisher auch noch nicht nachgedacht. Sie werden die Nerven verlieren und -wie immer- zu niedrigsten Kursen verkaufen. Viele der ETF-Käufer kennen ja noch gar keine fallenden Kurse, da sie erst kurze Zeit (wenige Jahre, wenn überhaupt) investieren.

Wir beide werden es wohl nicht schaffen, dann alles einzusammeln…(lach). Vielleicht hilft uns fit und gesund ein bischen bei dieser Aufgabe…

Ich denke, ein grosser Teil des seit vielen Jahren in die Märkte gepumpten Geldes könnte auf diese Weise sehr schnell vernichtet werden.

Ach ja… Wenn alle vom Crash reden wird es wohl noch ein bischen dauern…

Slazenger
6 Jahre zuvor

@Claus

ich war auch noch Nie ein Freund von ETF, als ich den Artikel gelesen habe, dachte ich mir, das sollte man doch zumindest mal gelesen haben, und habe ihn hier verlinkt, wie das jetzt jeder für sich bewertet……..

Es tut gut hier auch mal einen Kommentar zu lesen, von jemanden, der das ganze richtig einschätzen kann!

Problem: Unsere Einzelwerte werden wohl gewaltig mitleiden wenn es die ETFs dann am Ende zerreißt! Oder wie siehst du das Claus?

Rainer Zufall
6 Jahre zuvor

@ Claus, Slaze

Ich habe vor einiger Zeit einen Artikel gelesen, leider habe ich den Link nicht mehr, der plausibel argumentiert hat, dass hohe EFT Volumen bzw Marktanteile völlig unerheblich sind. Ob Etf s nun ein systemisches Risiko sind, oder nicht, kann ich nicht abschätzen. Prognosen sind schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen ;) In dem Punkt kann ich Euch also nicht widersprechen, kann sein, dass ihr recht habt.
Aus meiner Sicht gilt das Szenario, das Du beschreibst, aber genauso für Aktien fans. Ich glaube für diejenigen, die die Nerven verlieren, sind Einzelaktien nicht besser. Im Falle einer Panik (wenn ich Deinen Text mal ein bisschen abändern darf):
“Sie werden die Nerven verlieren und -wie immer- zu niedrigsten Kursen verkaufen. Viele der ARISTOKRATEN-Käufer kennen ja noch gar keine fallenden Kurse, da sie erst kurze Zeit (wenige Jahre, wenn überhaupt) investieren.”

Ich glaube nicht, dass Etfs in diesem Zusammenhang grundsätzlich besser oder schlechter sind als Einzelinvestments. Warum auch?

 

Beobachter
6 Jahre zuvor

@Illkonto:

woher Du die Kenntnis nimmst beurteilen zu können, wie diversifiziert meine Anlagen sind erschliesst sich mir jetzt nicht?

Vielleicht noch eine etwas blöde Frage in die Runde: was bedeutet eigentlich genau dieses “Troll”-gerede? Da kann ich irgendwie nichts mit anfangen. Wär nett, wenn  ich da mal wer aufklären könnte.

 

 

Markus
6 Jahre zuvor

@Claus

Deine etf-Angst halte ich für unlogisch.

Prozentual gesehen gibt es nach wie vor ein mehrfaches an aktiven Publikums-Fond`s, die sich sowieso größtenteils an der Benchmark + Kosten orientieren.

Wenn Märkte einbrechen, brechen Einzelaktien, aktive Fond`s ebenso ein. Das etf-Anleger doofer oder unerfahrener als die anderen Investoren sind, würde ich auch nicht gerade mal so implizieren. ;-)

Trotzdem muss ich Dir Recht geben, dass sich viele Anleger prozyklisch und falsch verhalten. Einzelaktienanleger wie auch etf-Investoren machen viele Performance-schädliche psychologische Fehler und erreichen nicht mal die Indexrendite, wie einige Studien zeigen.

 

6 Jahre zuvor

@Torsten

Hört sich prima an. Wenn du das über viele Jahre durchhältst, dann wird es sich sicherlich auszahlen. Und leben will ich auch etwas, nur sparen hat keinen Sinn. Die Mischung machts.

 

@Mattoc

Ich habe eine ähnliche Sichtweise, mein Depot generiert Cash und das zählt. Wie hoch aktuell meine “Firma” bewertet wird, spielt da keine Rolle.

 

Nachdem ich zwei Pleiten und einige Crash´s mitgemacht habe, glaube ich, dass ich mental soweit gefestigt bin, den nächsten Crash zu verkraften. Da werde ich dann hoffentlich auf der Seite der Mutigen stehen und kräftig nachkaufen. Das lineare Lebensmodell habe ich zum Teil schon verlassen. Der erste Schritt ist, dass ich in den vorgezogenen Ruhestand gehe (63 statt 67). Der zweite Schritt ist in Planung. Ich überlege derzeit, meine Wochenarbeitszeit zu reduzieren.

Fit und Gesund
6 Jahre zuvor

und Claus,

ich sehe Vor und Nachteile der ETF’s, generell, überall wo ein Dritter im Spiel ist besteht irgendeine Gefahr.

Aber was ratet Ihr z.B einem jüngeren Anleger, der monatlich nur 400 Euro sparen kann, und nicht vergessen, 400 Euro sauer verdientes Geld und eine stolze Leistung noch dazu. Wenn er also am Ende des Jahre 4800 Euro beisammen hat, so kann er doch vernünftigerweise gerade man 4 Aktien kaufen, ich persönlich finde einen Aktienkauf ab 2000 Euro in Ordnung (für mich eher mehr wegen hoher Orderkosten), wenn er dann 2 erwischt deren Kurse erstmal 10% nachgeben, dann wird ihm die Lust schnell vergehen,

bis er ein diversifiziertes Portfolio hätte, müsste er doch ein paar Jahre warten, mit seinen ETF-Sparplänen ist er da klar im Vorteil, er kann ja später dann mal die ein oder andere Einzelaktie kaufen, wenn er eben etwas routinierter ist.

Es ist aber so, die Jungen haben noch nicht erlebt wie schnell es zackig gen Süden gehen kann, wenn dann auch noch der Partner die Augen verrollt, dann ist evtl. schnell verkauft, oder wenn die Kollegen auf der Arbeit dann die dummen Sprüche loslassen, besonders die die ihr Erspartes in Immobilien angelegt haben,

ist Alles nicht so einfach, und so wie ich das hier sehe, Jeder hat einen anderen Hintergrund, eine andere Risikotoleranz, auch hat nicht Jeder Lust einzelne Aktien zu analysieren.

Wichtig ist, im Bärenmarkt halbwegs gelassen zu bleiben, weh tut es immer, aber was würde sich wirklich in Euerm Leben ändern wenn es morgen 50% abwärts ginge? Dach überm Kopf weg, trocken Brot? Kleiderkammer?

ich investiere nur das Geld was ich nicht brauche, ich habe einen Job, ich bin auf mein angelegtes Geld erstmal nicht angewiesen, halbwegs beruhigend, oder?

so, genug geschwafelt für heute, muss ja noch arbeiten gehen…

 

6 Jahre zuvor

An Markus: Es muss ja keine Million bis zum 38. Lebensjahr sein. Die werde ich bis dahin höchstwahrscheinlich auch nicht erreichen, was aber nicht weiter schlimm ist.

Mir ging es mehr um die allgemeinen Denkstrukturen der Mehrheit. Was spricht dagegen, nicht bis 67 oder sogar darüber hinaus arbeiten zu müssen? Meiner Meinung nach nicht viel, wenn man schon in jüngeren Jahren damit beginnt, die Weichen richtig zu stellen. ;-)

Guy Incognito
6 Jahre zuvor

Ich denke, dass sein ganzes Geld, jetzt, gleich voll in Aktien und ETF’s zu investieren fast schon grob fahrlässig ist.

Ich sehe es wie Kontraindikation und fühle mich derzeit ein wenig an das Jahr 2000, als Goldgräberstimmung herrschte, wo jeder “Depp” irgendwelche IT Aktien gekauft hat und an Sommer 2008, als ich meine Gesellenprüfung gemacht habe und bei der Abschlussfeier eingetrichtert wurde, dass die Wirtschaft brummt, Fachkräfte händeringend gesucht werden und aaaaallllleeeeesss aber auch wirklich aaaaallllleeeesssss supi ist. Zwei Monate später ging die Lehman-Bank Pleite.

Ich bin zum denkbar schlechtesten Zeitpunkt in den Aktienmarkt eingestiegen, jedoch sammle ich derzeit sehr vorsichtig, sehr behutsam, mit relativ kleinen Beträgen und eher wenig Aktien ein, sodass ich auf einem Batzen Cash sitze und damit jederzeit kaufen kann, wenn es mal runter gehen sollte.

Amerikanische Aktien, wunderbare Qualitätsunternehmen, jedoch fasse ich diese derzeit ums verrecken nicht an. Diese so genannte amerikanische Aktienkultur halte ich eher für eine Mischung aus Ahnungslosigkeit, sehr hoher Risikobereitschaft und großer Emotionalität (zittrigkeit).

Auf jeden Fall wünsche ich euch allen noch viel Erfolg.

 

Guy Incognito

 

Christoph
6 Jahre zuvor

@Fit

Er könnte aber auch per sparplan Aktien kaufen. Gebühr 1.5%.

Der Vorteil ist er kauft jeden Monat gleich zb 10 aktien. Dadurch kauft er zu verschiedenen Kursen und bekommt, wenn auch erst kleine, zu 10 Terminen dividenden. So merkt er gleich dass er etwas wiederbekommt.

Und nach und nach wächst das ja.

6 Jahre zuvor

Moin!

Ich dachte eigentlich, dass “chaostrader” schon anspringen wird wenn es um ETF-Mythen geht…

Warum von ETFs eine angebliche Gefahr ausgehen soll erschließt sich mir nicht. Letztendlich kann ein Markt nur fallen, weil mehr Verkaufsdruck herrscht als Kaufnachfrage, aber das betrifft immer die Aktien selber.

Wenn “Alle” ihre ETFs verkaufen wollen, dann passiert erstmal noch nichts. Der Kurs wird immer nach dem inneren Wert berechnet (NAV). Die ETF-Anteile müssen eben nicht von anderen Anlegern gekauft werden. Die ETFs werden vom Market Maker, bzw. Designated Sponsor gehandelt, also verkauft und entgegen genommen.

Das ist bei vielen Aktien (die von Banken, Designated Sponsors betreut werden) ähnlich. Da haben die Market Maker die Aufgabe, ständige Liquidität bereit zu stellen.

Egal ob ETF oder betreute Aktie, man sieht doch am Handelsplatz, dass beispielsweise zu einem Wert 500 Stück im Bid und 500 Stück im Ask stehen. Glaubt denn wirklich jemand, dass da zufällig 500 Stück von Anlegern verkauft und auch 500 Stück von Anlegern gekauft werden wollen?

Für Liquiditätsanforderungen an den Market Maker gibt es festgelegte Regeln, die man irgendwo nachlesen kann.

Wenn zu viel verkauft wird, dann nimmt sie die Fondsgesellschaft zurück. Wenn zu viele nachgefragt werden, dann werden neue Anteile ausgegeben von der Fondsgesellschaft -> Redemption – Creation – Prozess. Der Kurs wird nicht mehr fallen als der Indexwert. Aber wenn der Index eben fällt, weil die Aktien verkauft werden, egal ob privat oder institutionell, dann wird der ETF entsprechend eben auch billiger.

Es ist also unerheblich, ob ein Anleger nun für 10.000 Euro selber Aktien verkauft, oder für 10.000 ETFs verkauft. Die Fondsgesellschaft wird dann wahrscheinlich Aktien verkaufen (und eben wohl querbeet) um die Mittelabflüsse abzudecken. Aber das ist wurscht wer nun Aktien verkauft. Ein ETF vollzieht letztlich immer nur die Entwicklung des Index nach (mit kleinen Abweichungen). Und der fällt eben immer nur, weil mehrheitlich die Aktien verkauft werden, die in dem Index sind.

Anders ist das bei CEFs (Closed End Funds). Dort können heftige Überbewertungen und heftige Discounts zustande kommen, weil sie von der Fondsgesellschaft geschlossen werden, eben keine Anteile zurück genommen oder weiter ausgegeben werden. Da kursieren die ausgegebenen Anteile an der Börse und sind Angebot und Nachfrage ausgesetzt, wie bei Aktien eben auch.

Für einen AOD  (Alpine Total Dynamic Dividend) muss man beispielsweise nur ca. 90% des NAV bezahlen, für einen PGP (PIMCO Global StocksPLUS & Inc) muss man hingegen fast 170% des NAV bezahlen.

Schönes Wochenende

MS

 

 

Claus
6 Jahre zuvor

@ Markus

ETF-Angst kenne ich nicht. Ebensowenig habe ich Angst vor Crashs, Bärenmärkten, Weltuntergangspropheten oder sonstigen Schwarzsehern. Alle Situationen bieten Vor- und Nachteile. Jeder kann die Vorteile für sich nutzen. Leider schaffen es nur wenige.

Nach Abwägen der Vor- und Nachteile von ETFs ist für mich klar, dass ETFs mir keine Vorteile bringen. deshalb investiere ich seit vielen Jahren ausschließlich in Einzelaktien. Hier weiss ich genau, was ich zu welchen Konditionen eingekauft habe. Das ist sehr hilfreich, wenn es abwärts geht. Man läßt sich dann nicht “ins Boxhorn” jagen und beginnt nicht an seinen Aktien zu zweifeln.

Übrigens: ETF-Anleger halte ich keineswegs für blöde oder unwissend. Für viele, wahrscheinlich für die meisten, sind ETFs eine gute Wahl. Erfolgsentscheidend wird jedoch ihr Verhalten in Paniksituationen sein. Wer sich hierauf nicht vorbereitet, wird viel Geld verlieren. Wer die Nerven behält und nachkauft oder wenigsens dabei bleibt, kann langfristig “reich” werden.

@ Slazenger

leider werden wir mit unseren Einzelaktien auch heftige Einbußen erleben. Vielleicht größere, als wir annehmen. Dennoch glaube ich, dass sich die Einzelaktien schneller erholen werden, als ETFs. Viele ETFs könnten auch geschlossen werden. Man hat dann keine Chance mehr auf eine Erholung. Und die Nerven, die paar übrig gebliebenen Euros dann sofort in einen neuen ETF zu stecken, werden nur wenige haben.

Je nach Situation werde ich evtl. einige Aktien ganz oder teilweise verkaufen und erst mal abwarten. Das geht natürlich nur, wenn es nicht zu einem plötzlichen “Tagescrash” (15, 20, 30 % minus???) kommt.

Slazenger
6 Jahre zuvor

@Claus

wie du auch selbst sagst, wenn alle vom Crash reden oder daraufwarten, kommt der eher nicht! Wünschenswert wäre allerdings eine sanfte Korrektur von 10-15% je nach Index, beim Dow werden es dann 10 beim Dax eher 15 oder mehr! Das wäre gesund für den Markt, einen Crash sehe ich aktuell nicht! Ich denke ähnlich, was das verkaufen betrifft, würde aber max. 50% meiner Aktien verkaufen! Das Problem ist immer dasselbe, ab wann verkaufe ich, wo geht man wieder rein, wie tief fällt der Markt, bekommen wir eine kurze Korrektur oder wird es ein langer Bärenmarkt……daher macht die Strategie von Tim mit buy and hold schon Sinn! Ein gewisser Cash ist aber immer sinnvoll! Bei mir etwa 10-20% !

Schönes Wochenende

chaostrader
6 Jahre zuvor

Ich dachte eigentlich, dass „chaostrader“ schon anspringen wird wenn es um ETF-Mythen geht…

Nö, ist eh sinnlos. Hab besseres zu tun.

chaostrader
6 Jahre zuvor

Dennoch glaube ich, dass sich die Einzelaktien schneller erholen werden, als ETFs.

Interessante Theorie. Könntest du das etwas weiter ausführen?

Viele ETFs könnten auch geschlossen werden.

Klar. Zuallererst sind die Exoten -ETFs auf den südostasiatischen Wasserbüffelmarkt dran, die für die Zocker und Spekulanten gebastelt wurden. Kein Mitleid. Dass MSCI World ETFs mit über 5 Billionen Einlegerkohle zugemacht werden, das kann ich nicht so ganz glauben.

Man hat dann keine Chance mehr auf eine Erholung.

Wieso? Man kriegt das Geld zurück, füllt sein Verlustverrechnungskonto bis zum Anschlg zum Steuernsparen und kann mit der Kohle weitermachen. Weltuntergang sieht anders aus.

Rainer Zufall
6 Jahre zuvor

@ Claus/ Chaos

“Dennoch glaube ich, dass sich die Einzelaktien schneller erholen werden, als ETFs”

Auf den Kurs ist das aber nicht bezogen, oder? Weil der Etf bildet ja den Kurs des Indexes nach unabhängig davon wie viele in den Etf investieren möchten.

Oder beziehst Du Dich auf das Volumen des Etf, Claus?

Ich kaufe idR Etfs mit einem Volumen von mindestens 200 besser 500 Mio. Einige ishares Etf haben ein Volumen > 1000 Mio. Da muss schon einiges passieren bis diese geschlossen werden.

Markus
6 Jahre zuvor

@Claus

Ob Aktien, etf`s oder eine Mischform aus beidem…

Es liegt einerseits an der Börsenentwicklung, die heuristisch bei langer Haltedauer (20, 30 Jahre und mehr) und zeitlich gestreuten Einstiegspunkten, so gut wie immer Anleihen geschlagen hat (und dies nicht zu knapp) und andererseits am Anleger und dessem Verhalten in unterschiedlichen Lebensphasen.

Die nächste Krise wird kommen. Aus welcher Ecke weiß ich dummerweise nicht. ;-) Dass diese ausgelöst durch die Konzeption von etf`s bzw. deren Marktvolumen wird, halte ich für extremst unwahrscheinlich. Die Argumente für diese These halte ich für sehr schwach (häufig auf Halbwissen beruhend) und die Argumente dagegen für deutlich plausibler. Bin aber kein Dickschädel. Sollten bessere Argumente kommen, bin ich offen dafür! ;-)

Anleger beider Investmentformen machen Fehler. Es ist besser möglichst wenig Fehler zu machen, damit man das equity-Premium ernten kann.

Die Diversifikation sollte passen & die Risiko-Toleranz auch in einer schweren Krise passend zum Individuum sein… dann ist es auch leichter langfristig durchzuhalten und keine Dummheiten bei evtl. – 50 % zu machen.

Ich bin kein Verfechter, der nur eine Form als das einzig wahre ansieht. Man kann da auch getrennte Strategien in z. B. 2 Depots verfolgen…

Allerdings wird auch viel halbseidenes und Vorurteile über etf`s verbreitet… dasselbe trifft aber auch auf Aktien bzw. dem Aktionär zu…

Bei Andreas wäre ein simples msci world etf investieren in den letzten Jahren erfolgreicher gewesen. Was die Zukunft bringt, ist mühselig darüber zu fabulieren.

Claus
6 Jahre zuvor

@ Slazenger

50% wären bei mir das absolute Maximum, wenn ich mein Depot erleichtern würde. Du hast völlig recht, dass es schwer ist, den richtigen Verkaufszeitpunkt auszumachen. Den dürfte es sowieso kaum geben, denn er ist nicht für alle Aktien gleich. 2000 kletterte z.B. meine damalige EMC noch munter weiter, während andere Aktien bereits gen Süden liefen…

Noch schwieriger ist es m.E., den richtigen Zeitpunkt für den Wiedereinstieg zu finden.

Momentan halte ich einen Crash für unwahrscheinlich. Man sieht es ja: Nach wenigen schwachen Tagen wird wieder gekauft. Dennoch laufen die Märkte eher seitwärts, der generelle Aufwärtstrend ist etwas ins Stocken geraten.

Für einen Crash müßte wohl etwas Gravierendes passieren, womit niemand gerechnet hat.

@ Markus

Völlig richtig: Viele Wege führen nach Rom… Jeder muss seinen eigenen Weg finden. Den einzig wahren Weg oder die einzig richtige Strategie gibt es nicht. Keine Methode wird zu jeder Zeit funktionieren. Es wird für jeden schwierige Phasen geben. Mr. Market scheint es zu lieben, uns zu demütigen…

Fehler machen wir alle. Wer es schafft, sie möglichst nicht zu wiederholen, ist schon auf einem guten Weg. Doch es wird immer wieder neue Fehler geben. Darauf sollte man vorbereitet sein.

@ Rainer Zufall

Ich meine die reine Performance in %.

Allen ein schönes Wochenende!

 

 

 

6 Jahre zuvor

Find deinen Produkte in Shop sehr interessant, eventuell kannst du Kolja mal ein bis zwei gratis Exemplare zusenden, welche er in seinen Videos trägt.

 

Gruß Ralph

Torsten
6 Jahre zuvor

Hallo Ralph,

Freut mich das dir die Designs gefallen! Kolja hatte ich schonmal angeschrieben, er hat aber nicht mal reagiert. Fand ich etwas schade! Er wird wohl auch demnächst eigene T-Shirts rausbringen, da wird er meine wohl nicht tragen wollen…schade! Da kam ich wohl mit der Idee zu spät ;-)

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