Superinvestoren: Bescheiden, schlau, geduldig

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Milliardär Michael Bloomberg hat nur wenige Sachen in seinem Haus. Ein paar Lederschuhe, Kleidungsstücke, kaum Möbel. Er lebt minimalistisch.

Langfristanleger wissen, dass viele Aktien, die sie besitzen, schlecht auf Sicht von Dekaden abschneiden werden. Sie haben einen Trost: Wenige Aktien werden dafür zu Überfliegern. Und genau diese Dauerläufer machen so viel Rendite, dass sie die schlechten Läufer mehr als überstrahlen.

Ich habe eine Handvoll Tausendprozenter im Depot. Es spielte natürlich einerseits Glück eine Rolle. Andererseits können Sie manchmal gewisse Vermutungen anstellen, die aufgehen können. Ich habe daneben ein paar wirklich schlimme Missgriffe im Depot. Es ist beschämend im Rückblick. Aber als ich die Kaufentscheidung traf, war ich felsenfest von den Aktien überzeugt, die jetzt nur noch ein Häufchen Elend sind.

Als erfahrener Anleger lassen Sie sich davon nicht herunterziehen. Es ist völlig normal. Schieflagen, Missgriffe, Abstürze sind üblich. Selbst wenn Ihnen einige passieren, können Sie verdammt gut mit Ihrem Depot abschneiden.

Das Problem ist aber unsere Psyche: Die menschliche Natur ist so ausgelegt, dass wir stärker unter unseren Fehlern leiden, als wir uns über unsere Erfolge freuen. Das müssen Sie wissen. Lassen Sie sich nicht verrückt machen, wenn Sie ein paar Schieflagen im Depot haben. Es liegt in der Natur der Sache.

Niemand kann alles vorhersehen. Sie brauchen nur ein paar Tausendprozenter im Leben zu erwischen – und schon haben Sie ausgesorgt.

Die Indexer haben all die Probleme der Stockpicker elegant gelöst, indem Sie einen großen Aktienkorb kaufen und dafür extrem geringe Gebühren bezahlen. Ein ETF-Anleger zu sein, ist eine weise Sache. Indexsparen ist überlegen, weil die meisten Menschen nach Abzug der Gebühren und Steuern schlechter als der Index abschneiden. In den USA ist bei Index-Liebhabern folgende Website beliebt, auf der sich alle in einem Forum austauschen können: https://www.bogleheads.org/

Das Internetportal ist benannt nach der Indexlegende John Bogle. Er ist ein beeindruckender, bescheidener Mann, der Amerikanern über seine Fondsgesellschaft Vanguard hilft, günstig und effektiv für den Ruhestand zu sparen.

Dieses kurze Video unten erklärt den gesamten Ansatz der Indexer. Sie sind eigentlich Faulenzer. Sie wollen sich nicht mit einzelnen Aktien, mit dem Timing etc. beschäftigen: Sie möchten einfach nur monatlich sparen, ohne sich den Kopf über die Börse oder Wirtschaft zerbrechen zu müssen:

Langfristanleger und Indexer haben eine Gemeinsamkeit: Sie machen „Buy and Hold“. Ich finde beide Strategien ansprechend. Jene, die besonders gut in der einen oder anderen Kategorie sind, sind meist bescheidene Menschen. Denken Sie an Warren Buffett. Ich finde ihn kultig. Er ist trotz seiner Milliarden ein sehr einfacher Mensch geblieben. Er ist jedenfalls alles andere als ein Angeber.

Seine zweite Hochzeit feierte Buffett im Jahr 2006 sparsam in einem gemütlichen Fischrestaurant in Omaha namens Bonefish Grill. Anwesend waren neben der Braut Astrid Menks (eine Einwanderin aus Lettland) Buffetts Tochter Susie und die Schwester der Braut.

Warren Buffett ist mit Mark Zuckerberg befreundet. Facebook-Gründer Zuckerberg feierte seine Hochzeit im eigenen Garten mit Freunden. Zuckerberg ist bodenständig. Er isst gerne Hamburger oder kocht zuhause.

Nehmen Sie Milliardär Leonard Lauder. Er erbte von seiner Mutter das Kosmetikimperium Estee Lauder. Anstatt ein großes Haus am Strand vor den Toren New Yorks zu haben (auf den Hamptons wie das bei den Superreichen üblich ist), kaufte er dort eine kleine Holzhütte, die er mit seiner Frau nutzt. Er hat ein Ruderboot und ein Kanu (keine Yacht). Sein Geld managt er selbst. Er hat keinen Vermögensverwalter. Lauder setzt auf Währungen, Aktien, Gold. Sehr konservativ ist seine Auswahl.

Denken Sie an den sparsamen Lebensstil der Aldi-Brüder. Ich finde die Albrechts sympathisch. Sie bezahlen ihre Mitarbeiter überdurchschnittlich gut und bieten den Konsumenten gute Qualität zu niedrigen Preisen.

Jim Walton, Sohn des Wal-Mart-Gründers, Sam Walton, fährt ein altes Auto und managt das Familienvermögen, das mehrere Milliarden umfasst, in einem alten Backsteinhaus in Bentonville.

Als Hedgefondsstar Carl Icahn neue Möbel bestellte, wählte er eine der günstigsten Vorschläge des Möbelgeschäfts aus.

Öl-Tycoon T. Boone Pickens hat wenig Anzüge. Und geht ungern Shoppen. Er macht sich eine Einkaufsliste, bevor es das Geschäft betritt und nimmt nur die nötige Geldsumme mit, um ja nicht mehr Geld auszugeben als geplant.

Milliardär Michael Bloomberg lebt zwar in einem wertvollen Anwesen in New York. Er hat aber wenige Dinge. Er hasst es, zu viel Zeug zu besitzen. Er hat ein paar Schuhe, Kleidungsstücke, wenige Möbel. Seine Kleidung trägt er ewig. Jahrzehnte lang. Er genehmigt sich ein kleines Gehalt. Sein gesamtes Vermögen möchte er spenden. (Er liebt es allerdings seinen privaten Helikopter selbst zu fliegen.)

Investor und Politiker Mitt Romney kauft im Discounter seine Golfschläger.  Er ist im Biligflieger unterwegs, rennoviert sein Haus selbst. Er sagt: “Nur weil man sich etwas leisten kann, heißt es nicht, dass man das Geld ausgeben sollte.”

Ronald Read ist kein Milliardär, er wandte aber die Strategie der Reichen wie Buffett oder Lauder an. Er arbeitete sein Leben lang an einer Tankstelle und in einem Kaufhaus als Putzmann. Als er 92-jährig starb, hinterließ er fast acht Millionen Dollar – für einen guten Zweck. Er war ein Buy-and-Hold-Anleger. Er mochte Dividendenaktien. Darunter waren J&J, J.M. Smucker, CVS Health, P&G, JP Morgan Chase, GE und Dow Chemical.

All diese Superinvestoren wissen, dass Angeberei Geld kostet. Und dass die größten Angeber arme Schlucker sind. Wenn jemand eine extrem teure Hochzeit hat, geht es um Angeberei. Und das alles für einen einzigen Tag. Beim Auto, Haus, Kleidung usw. ist das ähnlich. Was bringt die ganze Angeberei? „Nichts“, sagt Warren Buffett.

Im Lieblingsrestaurant des Value-Stars in Omaha gibt es Hausmannskost für den kleinen Geldbeutel:

Eine Party auf einer Wiese, um ein Lagerfeuer sitzend, ist doch was herrliches. So macht es Kosmetik-Milliardär Lauder. Er fährt liebend gern in seinem Kanu herum.

Die Reichen können rechnen. Warren Buffett wusste, wenn er 1.000 Dollar irgendwo im Monat einsparte und das Geld für sich arbeiten ließ – sagen wir in Berkshire-Aktien (ich unterstelle zwölf Prozent Rendite), werden daraus nach 40 Jahren zwölf Millionen Dollar. Das Geld hinterlässt er lieber seiner Stiftung, als sich teure Villen, Autos, Schiffe, Pferde, Hochzeiten zu leisten.

Wer reich ist, legt eine andere Einstellung an den Tag, sonst hat er nicht lange was von seinen Millionen. Ob dies erstrebenswert ist, muß jeder für sich selbst entscheiden. In der konsumorientierten Mittelschicht spielen Statussymbole eine zentrale Rolle: dicke Autos, neue Küche, Bad, Mode…

Zeug ist Status für die Mittelschicht. Menschen definieren sich über “Dinge”. Sie hauen öffentlich auf die Pauke. Sie kommen im neuen Auto zur Arbeit, geben enorme Summen für einen Luxusurlaub aus. In Wirklichkeit haben sie aber nichts auf dem Konto. Es ist so in der Art: “Seht her, ich bin der große Hecht. Ich kann es mir leisten.”

Reiche Leute haben das nicht nötig. Sie sind cleverer. Sie kümmern sich einen Dreck darum, wie alt ihre Schuhe, das Auto oder sonst was ist.

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Markus
7 Jahre zuvor

@Tim

“Warren Buffett weiß, wenn er heute 1.000 Dollar irgendwo einspart und das Geld für sich arbeiten lässt – sagen wir in Berkshire-Aktien (ich unterstelle zwölf Prozent Rendite), werden daraus nach 40 Jahren 2,8 Millionen Euro.”

Wie kommst Du auf 2,8 Millionen???

Woher nimmst Du die Unterstellung von 12 % p. a. ?

 

ein leser
7 Jahre zuvor

“Milliardär Michael Bloomberg hat nur wenige Sachen in seinem Haus. Ein paar Lederschuhe, Kleidungsstücke, kaum Möbel. Er lebt minimalistisch.”

 

Dafür hat er eine beindruckende Villa und einen eigenen Helikopter. Wie es in seinem Haus aussieht, weiß ich nicht. Aber sicher sieht man auch da mehr Reichtum als bei mir. Ob die Bilder im Internet alle der Wahrheit entsprechen kann ich auch nicht beurteilen. Aber sicher ist nicht alles erfunden.

 

Also bitte realistisch bleiben.

Auch Zuckerberg hat eine Vorliebe für teure Sportwagen.

 

Ich denke, die meisten Multimillionäre und Milliardäre leben auch entsprechend pompös.

7 Jahre zuvor

@tim

Das ist der beste Artikel, der mich noch weiter motiviert! Weiter so!

https://knightofbogen.tumblr.com/post/152174842542/was-für-eine-erleichterung

Sachwerte, Fahrzeuge und eigene Wohnungen sind bei juristische Personen (GmbH oder AG, USA: Inc [C-Corporation] oder LLC) besser aufgehoben, als alles im eigenen Namen zu besitzen!

Noch besitze ich im meinen eigenen Namen Aktien-ETF und Gold, bei einstieg in meiner Unternehmerkarriere werde ich nur noch auf juristische Personen setzen und Arm auf dem Papier sein!

Ich nehme bald nur noch Dividenden entgegen und finanziere so meine Frührente!

Als Versicherungen reichen Private Haftpflichtversicherung und gesetzliche Krankenkasse (bei Umzug ins Ausland stattdessen Internationale Krankenversicherung)

Damals hast du mir gezeigt, wie man Überversicherung vermeidet!

Denn wie schlechte Nachrichten schüren die Insurance Marketer Panik, damit Sie Provisionen auf unsere Kosten kassieren kann!

https://knightofbogen.tumblr.com/post/152593985122/gute-gründe-minimalist-zu-werden

ein leser
7 Jahre zuvor

“Sie geben weniger aus, als sie einnehmen. Wer zu viel Geld ausgibt, kann nicht dauerhaft reich sein.”

 

 

Das ist vollkommen klar. Wer dauerhaft mehr ausgibt als er einnimmt, der kann nicht reich werden.  Das ist einfachste Mathematik.

Gurki
7 Jahre zuvor

Ja natürlich geben sie weniger aus als sie einnehmen. Das sind ja auch ganz andere Gehälter und Vermögen. Dann wird halt ne Million verdient und davon “nur” 300.000€ für den Sportwagen ausgegeben. Immerhin hat er dann 700.000€ “gespart”.

Sorry aber man kann diese Menschen nicht mit der Mittelschicht vergleichen!

Und wie ich es schon mal schrieb: Ich persönlich finde es äußerst peinlich, wenn man mit löchrigen Klamotten oder ausgelatschten Schuhen als reicher Mensch durch die Gegend läuft. Und die Reichen tragen eventuell keine “teuren Markenklamotten”, aber dafür andere sehr teure Mode, von Marken die man als Normalverdiener gar nicht kennt.

Frank
7 Jahre zuvor

Hallo Tim,

du schreibst wieder dass du ein paar 1000 Prozenter im Depot hast.

NOrmale Aristokraten sind da aber nicht dabei , oder?

Was sind deine aktuellen etwas risikoreicheren Investments, deine CTS Eventims von heute?

Gurki
7 Jahre zuvor

@Tim: Nein mir ist kein Schein wichtig. Aber ordentliche heile Kleidung! Von mir aus von H&M. Aber löchrige Socken, alte verschlissene Jeans und ausgelatschte Schuhe finde ich einfach nur peinlich und zeugt von Geiz zu sich selbst! Wie gesagt, es müssen keine teuren Markenkleidungsstücke sein, aber ordentlich müssen sie in meinen Augen sein!

PIBE350
7 Jahre zuvor

Tim, kennst du den verstorbenen Millionär Klaus Zapf? Er sah wie ein Penner aus, gönnte sich nur eine Bahnkarte 100. Der Kerl hatte irgendwie etwas an sich. Auf Youtube gibt es Videos über ihn. :-)

 

Obama
7 Jahre zuvor

Hallo Tim,

 

Danke für deinen weiteren guten Beitrag.

 

Mich würde interessieren was deine tenbagger sind und welche Aktien miserabel waren? Würde mich freuen,wenn du uns an deinen Erfahrungen teilhaben lässt.

Wünsche allen hier eine gute Woche

 

Obama
7 Jahre zuvor

 

Hallo Tim,

 

Danke für deinen weiteren guten Beitrag.

 

Mich würde interessieren was deine tenbagger sind und welche Aktien miserabel waren? Würde mich freuen,wenn du uns an deinen Erfahrungen teilhaben lässt.

Wünsche allen hier eine gute Woche

 

Markus
7 Jahre zuvor

@Tim

Wo findet man den nochmal bei yahoo finance die langfristige Aktien-Rendite von A-Berkshire`s?

Die Buchwertsteigerungsrate ist ja was anderes und wird komischerweise immer als Referenz angegeben…

ein leser
7 Jahre zuvor

Ich kenne zugegebenermaßen auch so einen Millionär in meiner Heimatstadt. Ist ein Bekannter von mir. Er ist etwa 80 Jahre alt. Arbeitet noch immer als selbstständiger Fleischer. Verstecktes Geschäft im Hinterhof. Das offizielle Geschäft musste er vor Jahren wegen Hygienemängel zu machen. Ich habe sein Aktiendepot gesehen. Wert ca 1.5 Mio EUR. Dazu hat er noch 3 Immobilien von jeweils  ähnlichen Wert und fährt irgend so einen Oldtimer.

Der Typ läuft rum wie der letzte Penner. Hat sein Aktiendepot bei der örtlichen Volksbank. Kann keinen Brief schreiben. Kann keine Eintrittskarten für Hauptversammlungen anfordern, auch wenn man dazu nur ein Kreuz machen muss. Er lässt das alles für nichts von seinen Bekannten oder vom Bankberater machen. Seine neusten Klamotten sind bestimmt 50 Jahre alt. Dabei erzählt er immer wie gut er gekleidet ist ;) An seinem Haus wurde seit dem Krieg nichts renoviert. Die Elektroinstallation ist in einem lebensgefährlichen Zustand.

 

Aber das ist nicht repräsentativ für einen Millionär.

 

Alex
7 Jahre zuvor

Requiem for the american dream-noam chomsky…ist eine interessante Doku die ich hier mal nennen möchte.

Sie wirft ein etwas anderes Licht auf die Reichtumsverteilung

 

lg alex

Selberdenker
7 Jahre zuvor

Das Buffet ein altes Auto fährt ist vielleicht aber auch nur Show.

Für Superreiche wie Ihn sind doch sicher paar tausend Dollar/Euro für ein neueres sicheres Fahrzeug nur Kleingeld.

Als Investor von Berkshire würde ich mir also ernste Sorgen darum machen wenn der Vorstandsvorsitzende der Fima in welche ich wegen seinem Können und Wissen Investiere leichtfertig seine Gesundheit, sein Leben und damit seine Arbeits- und Leistungsfähigkeit aufs Spiel setzt.

Da stimmt doch was nicht in der Logik .

Aber, wie gesagt, vielleicht ist das mit dem alten Auto auch nur Show.

Habe mal in einem Buch über Buffet gelesen, dass er regelmässig mit dem privaten Jet zu Konferenzen und Treffen mit Menschen fliegt.

Das würde auch nicht zur Mentalität eines Altauto-Fahrers passen.

Glaubhaft wäre es eher wenn er statt Privatjet einen Billigflieger, den Zug mit Bahncard100(oder amerikanisches Pendenat) oder gar eine Pferdekutsche benutzen würde.

Fazit: Mann soll auch nicht alles glauben was herum-propagiert wird, denn es ist immer auch eine gute Portion Show enthalten um das eine oder andere gewollte öffentliche Image aufzubauen oder zu pflegen.

 

Stefan31
7 Jahre zuvor

Buffett macht sich nichts aus Autos. Es interessiert ihn einfach nicht. Er liest lieber Geschäftsberichte, so wie andere eine Autozeitschrift durchblättern.

Ein Auto das mehr Sicherheit bietet wäre sicher nicht verkehrt, aber sein Fokus liegt eben bei seinem Unternehmen und dessen Wertsteigerung.

Bei Leuten wie Buffett ist Zeit gleich Geld. Mit der Bahn oder dem eigenen Auto durch die USA zu reisen würde viel zu lagen dauern, deswegen hat er auch NetJets gekauft. Es war ihm aber sogar etwas unangenehm und er wusste zuerst  auch nicht wie er diese “Verschwendung” seinen Aktionären erklären sollte.

Fit und gesund
7 Jahre zuvor

Guter Artikel Tim :)

also leider hab ich nicht das Zeug zum Superinvestor, ich erfülle nur ein Kriterium, ich lebe bescheiden, sonderlich schlau bin ich nicht und mit der Geduld ist dann so eine Sache,

ich trage es mit Fassung, ich mache mal das Beste aus meiner Situation und investiere einfach weiter, sehen wir dann was dabei rum kommt :)

die Börse ist ein wenig unberechenbar, heute hatte ich auf weiter sinkende Kurse gehofft, nach einem arbeitsreichen Wochenende wollte ich mir heute was “gönnen”, schon geht es in die falsche Richtung, warten wir mal morgen und übermorgen ab…

zu Klaus Zapf, o.k, also so möchte ich jetzt auch nicht rumlaufen, aber seine Einstellung gefällt mir irgendwie, für ihn war die Freiheit wichtig, grossen Reichtum sollte man möglichst nicht zur Schau stellen, man lebt viel unbehelligter wenn man sich unauffällig verhält da man nicht Ziel von irgendwelchen Neidern wird.

der Artikel ist bezahlpflichtig, aber man kann weitergoogeln…

Verschwundener Goldschatz: Wie ein Unternehmer 40 Millionen Euro verloren hat – SPIEGEL ONLINE

Markus
7 Jahre zuvor

@Tim

Wo kann man denn z. B. 10, 15 und 20 Jahresrenditen für die einzelnen Aktien im Netz anschauen ohne mit Kurs, Dividende usw. rum zu rechnen?

DivSky
7 Jahre zuvor

@TIM,

hast Du den bei deinen Einmalinvestment in neue Firmen investiert? Also solche Firmen die Tenbagger warden können?

RalfS
7 Jahre zuvor

“Kaum ist die Kohle auf dem Konto, wird sie verpulvert. 40% der Deutschen haben keinerlei Vermögen.”

 

Das ist bei den Amerikanern doch auch nicht besser. Die leben eher noch mehr auf Pump.

7 Jahre zuvor

@Tim,

ich versuche eigentlich, mich der Stimme zu enthalten. Aber ich frage mich langsam wirklich, welchen Zweck solche Verklärungen erfüllen sollen.

Der Bengel Zuckerberg hat einen Haufen Kohle gemacht, ob mit seriösen Mitteln (eigenem Hirnschmalz) oder eben doch nur geklaut wie von den Winklevoss-Zwillingen behauptet (siehe auch Film “The Social Network”).

Ich neide ihm seine Kohle nicht, aber ich würde solche Leute nicht glorifizieren.

Allerdings kapiere ich absolut nicht, wie man den neureichen Emporkömmling als bodenständig bezeichnen kann. Der hat eher die Bodenhaftung verloren.

Ich halte es für dekadent, wenn man vier Nachbar-Häuser um sich herum in Palo Alto für $43.8 Millionen aufkauft und abreißen will, weil man sich ansonsten zu eingeengt fühlt mit fremden Leuten um sich herum. Warum kauft der Depp dann nicht irgendwo was mit viel Platz von vornherein?

Mark Zuckerberg Bought Four Houses Just to Tear Them Down

Allerdings scheint das Vorhaben Abriss und kleinere Neubauten von der Baubehörde abgelehnt worden sein.

Der “bodenständige” Mark hat ja auch ein $100 (oder 200?) Millionen Anwesen auf Hawaii erworben. Ist ja prima, nix dagegen, was soll man auch sonst machen mit der übermäßig vielen Kohlen. Nach dem Motto; Liebe, Schönheit, Jugend usw. vergeht… Hektar besteht.

Aber jetzt macht er sich mit einer Mauer um sein Anwesen unbeliebt. Die nichts zur Sicherheit beiträgt, aber ein Schandfleck und Ärgernis für die Einheimischen ist:

Mark Zuckerberg’s stone wall around $200m Hawaiian home sparks anger in neighbors who lost their ocean views 

Er soll seine Kohle genießen, aber deswegen muss man solche dekadenten Marotten nicht auch noch als “bodenständig-einfaches” Leben ausgeben.

Neben seinen Schrottkarren hat er ja auch durchaus noch was Anständiges als fahrbaren Untersatz. Der Pagani Huayra kostet schlappe $1,3 Mio. Aber was soll’s. Sei ihm gegönnt. Für ihn nur Peanuts. Da hat man wenigstens was vom Geld. Solchen Spaß kann man eben als “American Average Joe” nicht haben.

Mark Zuckerberg is bound to be one of the first American customers of the exclusive Pagani Huayra hypercar.

Also mich würde es absolut irritieren, wenn ein junger Neureicher mit Milliardenvermögen solche Sachen nicht machen würde. Ein alter Haudegen wie Buffett muss sich keine Hörner mehr abstoßen. Der hat solche Sachen nicht nötig. Aber auch er sollte sich nicht rechtfertigen müssen, wenn er mal paar Millionen seines Privatvermögens “just for fun” verkloppt.

Na ja…

Heute mal die grünen Zahlen genießen, wer weiß was morgen/übermorgen los ist.

MS

 

 

RalfS
7 Jahre zuvor

Schneider

Sehr gutes Statement!

 

7 Jahre zuvor

Ich habe auch eine kleine Anekdote zur Sparsamkeit. John D. Rockefeller war sogar ein ausgesprochener Geizhals. Er hatte zwar ein dickes Auto mit Chauffeur, aber ließ ihn immer nur wenige Liter tanken. Er hatte nämlich festgestellt, dass die Tankwarte die Schecks mit seiner Unterschrift nicht einlösten, da ihnen eine Originalunterschrift mehr wert war, als die paar Dollar Sprit.

 

Wegen Verlusten, muss man sich nicht schämen. Mir fallen da spontan AHAG Wertpapierhandelshaus, Amitelo ein. Die eine oder andere Pleite vom neuen Markt habe ich verdrängt. Dafür habe/hatte ich auch schon Tenbagger, Drillisch, K+S, Xing. Die meisten lukrativen Unternehmen habe ich allerdings viel zu früh verkauft. Das waren dann meine größten “Verluste”.

Felix
7 Jahre zuvor

Der Zusammenhang, der hier implizit transportiert wird, dass die genannten Multimilliardäre ebensolche geworden seien, weil sie sparsam leben bzw. gelebt hätten, ist nicht haltbar. Das ist Pippi-Langstumpf-Denken: “Ich mach mir die Welt, wie sie mir gefällt”.

Dieser, fast schon nicht mehr haltbare Reichtum von Einzelpersonen, hat andere Gründe, die auch im amerikanischen System begründet liegen. Auch der Milliardäre Trump, der jetzt die kleinen Leute besonders anspricht, hat wenig bis keine Steuern bezahlt. Durch Sparsamkeit oder gar Bescheidenheit ist er auch nie aufgefallen – er ist hauptsächlich obszön.

PIBE350
7 Jahre zuvor

An Tim: Ja, alles richtig. Aber trotzdem wollen die Meisten früher in Rente gehen, wie gerade im Fernsehen (Das Erste) bei einer Straßenumfrage gezeigt wurde. Das passt nicht zusammen. ;-)

PIBE350
7 Jahre zuvor

An Tim: Genau, in Deutschland spielen über 20 Millionen Menschen Lotto. Sie schimpfen über Wohlhabende und Reiche, wollen aber gern leistungsloses Vermögen gewinnen. ;-)

Gleich kommt ,,Hart aber fair” mit einem sehr treffenden Thema: Kampf um die Rente – wähl’ mich, ich geb’ am meisten!

PIBE350
7 Jahre zuvor

An Tim: Wer heute mit seinem vorhandenen Geld nicht umgehen kann, wird dies auch mit mehr Geld durch einen Lottogewinn nicht können. ;-)

RalfS
7 Jahre zuvor

Ich kann es echt nicht nachvollziehen, wie viele (auch in diesem Blog) das Reisen als Lebensinhalt ansehen. Würde ich schon manchmal machen, aber doch nicht jedes Jahr. Und in der Sonne am Strand braten: never ever.

Habe meine Kindheit zwar in der Entfernung von 50km vom Frankfurter Flughafen verbracht. Aber Fernreisen war nie Thema in meiner Familie. Und an meinen Eltern sehe ich heute, im Alter wollen die Leute das überhaupt nicht mehr.

PIBE350
7 Jahre zuvor

An RalfS: Ich bin seit 2 Wochen auf Lanzarote. Und wie die Älteren verreisen wollen! Die Flieger und Hotels sind jedes Mal voll, wenn ich in den kühleren Jahreszeiten verreise. Ich liebe Reisen, verreise aber weder auf Pump, noch zu Lasten meiner finanziellen Zukunft. ;-)

7 Jahre zuvor

@PIBE450

Und fesch ist sie auch noch.

7 Jahre zuvor

@RalfS

Ich sehe Reisen nicht als meinen Lebensinhalt an, mache aber nach Möglichkeit 2 Urlaube im Jahr. Ich lerne gerne neue Orte und Kulturen kennen. Man kriegt für vieles einen anderen Blick. Ich weiß auch nicht, wie lange ich reisen kann, daher nehme ich das jetzt mit. Ich merke schon langsam, dass mir Flugreisen über 14-15 Stunden zu viel werden. Ich bin dann aber auch immer froh, wenn ich wieder zu Hause bin :)

 

Skywalker
7 Jahre zuvor

Hier wird immer mehr und mehr auf all die Idioten geschimpft, die nicht mit Geld umgehen können. Die Mittelschicht sei pleite. Die Neureichen Angeber. Alle Idioten. Außer wir hier im Forum und noch ein paar Frührentner, die mit 26 In Rente gehen konnten dank ETF-Sparplan…, wir haben es verstanden. Wir sparen wo es nur geht, wir kaufen nur bei Aldi und ein Restaurant sieht uns nie von Innen.

Manchmal ist mir das Ganze zu viel hier. Ich finde viele Ansätze gut, aber warum muss man andere Menschen regelrecht abwerten, weil sie ein anderes Lebensmodell haben? Oder weil sie andere Prioritäten haben? ODer weil sei einfach auf dem Holzweg sind?

Nachdenkliche Grüße…

 

PIBE350
7 Jahre zuvor

An Couponschneider: Auf jeden Fall, sie würde gut in die Finanzblogszene passen.

An Alexander: Ja, man lernt andere/neue Sprachen, Kulturen, Lebensweisen/-situationen, Flora und Fauna kennen. Durch Reisen habe ich mehr fürs echte Leben gelernt als während der gesamten Schulzeit. Nur 2 Beispiele:

1. Durch Reisen in ärmere Länder merkt man erst, wie lächerlich viele Diskussionen/Probleme in Deutschland sind. Die ständige Unzufriedenheit in Deutschland kann ich wirklich nicht mehr ernst nehmen. ;-)

2. Ich kann mich mittlerweile in 6 Sprachen mehr oder weniger verständigen. Aus der Schulzeit selbst ist nicht viel hängen geblieben.

Felix
7 Jahre zuvor

@ Skywalker

Weil die anderen klein und dumm darzustellen, einen selbst erhöht, vermute ich.

PIBE350
7 Jahre zuvor

Ich habe gerade ,,Die Wahrheit über Geld” von Raimund Brichta zu Ende gelesen. Er erklärt darin in einfachen und verständlichen Worten unser ganzes (Schuld)geld- und Zinseszinssystem. Angefangen bei der Geldschöpfung durch Bankkreditvergabe. Sehr lesenswert. Die digitale Ausgabe kostet gerade mal 10 Euro. :-)

 

Frank
7 Jahre zuvor

Cool, sehr interessant.

Eines ist so, man sollte nicht mehr Geld ausgeben als man hat.

Und manchmal wundert man sich erst über die Ausgaben im Leben, wenn man diese mal über einen zum Bsp. 5 Jahresplan hochrechnet.

Über Geld nachzudenken lohnt sich immer.

Und man ist erstaunt was da am Ende dabei herauskommt.

Man nennt das heutzutage Glaube ich auch den Latte Macchiato Effekt.

Börse ist ein Thema für sich.

Meine Meinung ist, dass jeder seinen Weg finden muss.

Die Psychologie an der Börse darf man nie unterschätzen.

Die Anlagestrategie von Warren Buffet ist einfach die sicherste die es gibt.

Ein Unternehmen dann zu kaufen, wenn man einen Dollar für 50 Cent bekommt und es ein Unternehmen ist welches man versteht.

Aber selbst ein Warren Buffet würde Adidas nicht bei 160 Euro kaufen, nur wenn er wüßte da kommt bald was gigantisches was den Markt aufrollt.

Er kann nicht nur geduldig sein, er muss es mittlerweile bei seinen großen Investments sogar.

Von diesem Mann können alle lernen.

Doch die Börse ist Psychologie und jeder muss seinen eigenen Weg finden.

 

 

 

 

 

 

Oliver
7 Jahre zuvor

Ich finde die Vergleiche mit superreichen Leuten auch sehr schwierig. Was Tim bei der ganzen Sache nicht bedenkt ist, dass diese Leute die Reichtumsgrenze überschritten haben. Das heißt, wenn sie einen bestimmten Betrag besitzen, können sie das Geld außer durch Spielsucht oder durch Konkurs kaum noch verlieren. Sie geben automatisch weniger aus, als sie verdienen. Selbst wenn sie sich einen Ferrari oder sonstwas leisten, ist diese Konsumausgabe innerhalb des Rahmens, um positiv zu bleiben.

Middlehoff z.B. hat seid dem Ausscheiden aus seinem letzten Job keine aktiven Einnahmen mehr gehabt, lauter Verbindlichkeiten mit großen Haus an der Cote d´Azur und Yacht und sicher einigen anderem Spielzeug und das hat ihm am Ende das Genick gebrochen.

Wenn man von Zuckerberg mit bescheidenen Lebensstil spricht, dann kann ich das nicht so ganz nachvollziehen. Er wohnt in einem sehr großen Haus, hat Sportwägen und jetzt das Mega-Anwesen auf Hawaii gekauft. Für die Allgemeinheit ist das gut. Für ihn selber sicher auch, weil er seine Zeit in einer schönen Umgebung verbringen darf. Aber ob er mit Jeans ins Geschäft geht (er ist immer noch der Chef und kann auch im Bikini hingehen, wenn er das für richtig hält) geht, hat nichts mit Sparsamkeit, sondern mit Bequemlichkeit und weil er es machen kann zu tun. Finde ich auch OK, warum nicht?

Letztendlich ist einem Reichen auch eine sinnlose Ausgabe egal, weil er weiß, dass er in der Zeit einfach mehr verdient. Das gilt für fast alle Leute hier – mich eingeschlossen – eben nicht. Selbst die, die schon ein großes Depot haben, können nicht so ohne weiteres zum Ferrari-Händler gehen und sich so eine Kiste kaufen. Oder vielleicht einmal, aber dann dürfen sie wieder sparen. Die Vergleiche taugen in meinen Augen gar nix. Sorry Tim.

Ein Mitleser
7 Jahre zuvor

Hallo und guten Morgen Tim,

hier ein aktueller und interessanter Artikel, weil Du ja immer so schön die mehrzahl der Amerikaner als vorsorglich und vernünftig in Bezug auf die Altersvorsorge darstellst…; “Verlorene Generation: USA erleben eine Renten-Krise”, siehe deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2016/11/08/verlorene-generation-usa-erleben-eine-renten-krise

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