Soros-Buffett: Kraftvoll investieren! Nicht mit Murmeln spielen

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Ist George Soros von einer Chance an den Wertpapiermärkten felsenfest überzeugt, geht er volle Pulle die Wette ein. Enorme Beträge pumpt er dann in diese Wette. Der Ertrag fällt entsprechend königlich aus. Bei seiner Shortwette gegen das britische Pfund verdiente Soros an einem Tag (!) eine Milliarde Dollar.
Ähnlich handelt Warren Buffett. Sieht er eine glasklare Chance, setzt er hohe Summen ein. Prozentual machen seine Einsätze einen beträchtlichen Teil seines Gesamtportfolios aus. Beide Stars haben die Gabe, hierbei das Risiko gut einschätzen zu können.
Was können wir Privatanleger von diesem aggressiven Investmentstil lernen? Mit Mini-Beträgen kommen Sie nicht weit. Es sollte sich um hohe Summen handeln, die Ihnen weh täten, wenn sie verloren gingen.
Diesem Umstand liegt ein Gedanke zugrunde: Wer ernsthafte Geldbeträge investiert, recherchiert umfangreicher. Damit passen Sie gleichzeitig besser auf das Risiko auf.
Derjenige, der nur ein paar Euro wie beim Murmelspiel investiert, nimmt sich vermutlich nicht ausreichend Zeit, um nachzudenken. Viele Anleger machen den Fehler, sich zu verzetteln. Sie brauchen Mut an der Börse!
Erfolg an der Börse kostet Zeit. Wer sich mehr Zeit für seinen Schuhkauf oder die Urlaubsplanung nimmt, als für den Aktienkauf, macht etwas falsch.
Natürlich sollten Sie nicht Haus und Hof verwetten. Ja, zu streuen ist wichtig. Legen Sie nicht alle Eier in einen Korb. Denn: Es werden Ihnen Missgriffe passieren. Von diesen Fehlern werden Sie lernen.
Aber: Mit Minisummen sollten Sie erst gar nicht anfangen. Mit Blick auf die Transaktionskosten macht eine Mini-Strategie ohnehin keinen Sinn. Die Kaffeekasse sollten Sie also nur für den Kaffee verwenden. Akzente im Depot sind erlaubt. Sie kennen ja bestimmt den Spruch: Wennschon, dennschon! Sonst lohnt sich die ganze Mühe nicht.

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10 Jahre zuvor

Das Problem ist eher, dass man sich nicht so wirklich umfangreich mit einem Unternehmen und den Chancen/Risiken beschäftigt.

Für den neuen Fernseher oder das Handy wird tagelang recherchiert und sich informiert… Obwohl es sich dabei immer um “kleine” Summen handelt und die Auswirkungen haben kaum einen Einfluss.

Wenn das Depot einmal gedreht wird, dann wird das alles an einem Nachmittag abgehandelt… Einfach irre…

Matthias Schneider
10 Jahre zuvor

Ja klar… haste mal paar Milliarden? ;-)

Das mit der Recherche ist auch so eine Sache. Was haben wir denn schon als “Normalos” zur Verfügung? Die Berichte, die ja alle Vergangenheit sind. Interna, die die Zukunft für ein Unternehmen bedeuten, die bleiben uns verborgen. Das wäre aber entscheidend.
Würde jemand eine Aktie kaufen, wenn er diese nackten Zahlen liest:
“In the fourth quarter of fiscal 2013, Nuance recognized GAAP net loss of ($32.3) million, or ($0.10) per share, compared with GAAP net income of $117.6 million, or $0.36 per diluted share, in the fourth quarter of fiscal 2012”.

Dann sagt sich Unsereiner; ok… bis die wieder Geld verdienen kann ich ja erstmal woanders rein.
Ein Carl Icahn kauft da trotzdem gerade (02.12.) kräftig nach: “6,495,973 Shares Purchase at $13.82 $89,745,644 (Volume)”. Was weiß der, was wir nicht wissen? Einfach nur Sturheit, weil eh schon investiert ist? Ist es verantwortlich, da einzusteigen, in der Hoffnung, es wird schon werden? Alles nicht so einfach…

Da muss jeder seinen Weg finden, was für ihn halt passt.

Apropos kleine Orders und Gebühren…
Man sollte Kleinanleger nicht entmutigen.
Es gibt Onlinebroker mit sehr günstigen Kosten.
Bei meinem Broker handele ich an US Börden, bzw. in Kanada in USD und CAD mit jeweils 5 USD/CAD pro Order, im Euro für 5,80. Da hat man auch schnell mal die Kosten bei kleinen Orders wieder rein.

MS

Gast
10 Jahre zuvor

das man nicht mit Mini-Summen handeln soll höre ich seit über 25 Jahren, und trotzdem wird es davon nicht richtiger. Diese Aussage ist schlicht und einfach falsch. Woher ich das weiss ? Ich mache es seit vielen vielen Jahren.

10 Jahre zuvor

@ Gast

Nur ein Beispiel wollte ich anfügen: Wenn ich meinen Einsatz verdoppeln kann, zahlt es sich aus, 10.000 statt 1.000 Euro einzusetzen.

Jedenfalls haben sich die Börsen seit Buffetts Rat per Zeitungskolumne zum Aktienkauf im Jahr 2008 verdoppelt: http://www.nytimes.com/2008/10/17/opinion/17buffett.html

Sachverstand, Weitsicht, Mut wird belohnt an der Börse.

10 Jahre zuvor

@Tim
Die Logik verstehe ich nicht ganz…

Das würde ja auch heißen, dass ein Unternehmen mehr wert ist, weil die Aktie 500€ statt 50€ kostet.

Gast
10 Jahre zuvor

@Tim : das richtige Handeln , oder Timming, sprich : Aktien kaufen wenn alle anderen verkaufen kann sehr erfolgreich sein, keine Frage. Das kann man aber auch mit 1000 Euro, und es müssen nicht 10000 sein.

Du kannst es dir vielleicht nicht vorstellen Tim, aber es gibt viele Menschen, die eben keine 10000 Euro haben (oder nicht einsetzen wollen) Und trotzdem könnte es sich auch für diese Menschen lohnen, sich für 1000 Euro Chevron Aktien zu kaufen, anstatt das Geld auf dem Tagesgeldkonto liegen zu haben.

Musti
10 Jahre zuvor

Buffett wäre der letzte, der die Leute auffordern würde keine Aktien zu kaufen.

Letztendlich ist sein gesamtes Vermögen auf das System aufgebaut.
Wäre es zum Kollpas gekommen (2008-2009) wäre er in der Forbes Liste wahrscheinlich sofort verschwunden. Er muss die Leute dazu animieren, weiter Ihr Geld in Aktien zu stecken.

Wenn er Milliarden auf dem Konto hat, durch seine enormen Aktiengewinne, dann muss es auf der anderen Seite sehr viele Verlierer geben. Man kann davon ausgehen, dass es viele Kleinanleger sind.

Ausserdem ist Buffett eines der größten Profiteure der Rettungskationen des Staates. Alles seine BEteiligungen (Wells Fargo, Goldman, JP usw.) werden zugefüttert mit Steuergelder.

Ich denke so langsam sollten die Medien aufhören Buffett als den Heilsbringer für jeden darzustellen.

Er ist und bleibt ein knallharte Geschäftsmann, der primär an seinen eigenen Profit denkt.

Markus
10 Jahre zuvor

Rein logisch betrachtet, ist ein Verdoppler ein Verdoppler. Ob jetzt 10 k oder 1 k, dass ist ein psychologischer Fehler!

Die meisten fangen erst mal mit kleinen Beträgen oder monatlichen Sparraten an. Natürlich muss man auch auf die Kosten schauen.

Wenn die 10 k Großteile vom Depot sind, würde ich niemals alles auf eine Turnaround-Wette setzen. Vor allem für Anfänger ist sowas dann das Ende vom Beginn einer Aktienanlage.

Wenn der langfristige Schnitt um die 10 % wirklich fortgeschrieben werden kann, ist es sehr riskant sich auf die möglichen Verdoppler und gleichzeitig Pleitekandidaten zu konzentrieren. Das widerspricht der ruhigen Hand eines buy & hold – Investors mit den großen Nicht-Zykligern, die Du immer wieder predigst! Sicher haben sich auch von denen einige die letzten 5 Jahre verdoppelt. Normal wären bei 10 % die 7,2 Jahre ohne Steuern und Kosten nominal.

Ich denke, die Emotionalität nach 4,5 Jahren Hausse spuckt schon in manchen Köpfen rum. Es gibt auch Haussen mit 8 – 9 Jahren mangels Anlagealternativen… Andererseits kann jederzeit der Crash zurückkommen, da die Ursachen nicht bekämpft worden sind… Timing ist da ganz schwierig!!! Ein Großteil (mich eingeschlossen) hatte schlichtweg durch die Abgeltungssteuer Glück, nochmal die Aktienquote hochgefahren zu haben. Man kann sich darüber freuen aber es hat rein gar nichts mit der eigenen Genialität zu tun!

Tino
10 Jahre zuvor

@Tim, ich schließe mich Gast an, wenn es dem Kleinanleger (anfangs) nicht möglich ist 10K zu investieren, aus welchen Gründen auch immer (mehrere Körbe, Geringverdiener, laufende Verträge), dann ist es auch mit geringeren Summen möglich von der Börse zu profitieren.

Es spielen aus meiner Sicht einzig und allein die Gebühren eine Rolle, und die sind nun mal prozentual wesentlich höher bei 1k gegenüber 10k, aber auch nicht so hoch, dass ich durch eine wohlüberlegte (wichtig!) Investition und buy-and-hold eine ausreichend hohe Rendite erzielen kann, die die Gebühren mehr als wett macht.

Beispiel, ich kann nur 1k investieren, dann muss ich 2,5% Gebühren zahlen, diese 2,5% muss ich durch mein Investment wieder “erwirtschaften” um auf Null zu stehen. Steuerlich sind Kleinanleger erst mal wenig von der Abgeltungssteuer betroffen, selbst alleinstehend sind die gut 800 EUR erst Mal ausreichend. Ich persönlich habe meine Grenze bei 1k nach unten gesetzt, weil mir bei geringeren Beträgen die Gebühren einfach zu hoch sind, bei 500 EUR wären es z. B. knapp 5% bei mir, das geht dann von der Sicherheitsspanne ab, ich kenne aber Spekulanten die mit solchen kleinen Beträgen handeln, ich würd's nicht tun, sind nur Verluste.

Ich selbst habe bis jetzt bis 2k gehandelt. @Tim Du hattest mal 3k (1% bei mir Gebühren) für Dich als komfortabel angegeben. Jeder hat seinen eigenen Rahmen, aber Ben Graham hätte glaub ich auch nicht den Kleinanleger mit geringen Summen ausgeschlossen, es kommt nur auf die Strategie an. Ich kann bei 1k halt nicht ständig traden und eine Aktie einen Monat oder halbes Jahr halten und wieder verkaufen, dann vernichte ich mein Geld systematisch.

Rein mathematisch bleibt jedoch klar, je höher mein Invest, umso weniger wird von meiner Rendite abgezweigt, und das sollte man immer bedenken, auch wenn sich 2,5% wenig anhören, ist das auf lange Sicht ein riesiger Batzen Geld.

Ich bin aber auch der Meinung, dass es völlig egal ist, ob ich 1k, 3k oder 100k investiere, ich überlege mir immer genau was ich kaufe und nur wenn ich nach Analyse (Kennzahlen, Geschäftsberichte, Nachrichten,..) davon überzeugt bin, kaufe ich (muss deshalb nicht richtig liegen). Gerade für den Kleinanleger ist es umso wichtiger die richtige Entscheidung zu treffen, zocken macht arm. Eine Wette bleibt es in jedem Fall, nur mit variablen Risiko.

Tino
10 Jahre zuvor

, ich würde das mit Icahn & Co. nicht zu sehr mystifizieren. Natürlich ist das deren Tagesgeschäft und durch ihren Einfluss redet sicher auch mal ein CEO direkt mit ihnen beim Kaffee und gibt Interessantes preis.

Aber letztlich ändert das nichts am zugrunde liegendem Geschäft des Unternehmens und dem manisch depressiven Mr. Market. Letzteren kann keiner genau einschätzen und so irrt auch ein Buffett dann und wann und verliert mal eben eine Milliarde (im Kontext von vielen Milliarden, für den Kleinanleger sind das dann evtl. 1k, was in beiden Fällen schmerzhaft ist).

Ich halte nichts von Aussagen “Da kann ich eh nichts machen. Die wissen viel mehr.” sondern eher “Jeder ist seines Glückes Schmied.” Das Internet z.B. ist eine wunderbare Sache gerade für den Kleinanleger, wenn man versteht die richtigen Informationen zu filtern und sich genug Zeit für eine Recherche nimmt. Die Unwägbarkeiten können so zumindest verkleinert werden. Wenn der Meteorit auf die Abfüllanlage z. B. fällt, kann ich auch nix machen, aber wenn die weiter Wein liefert und Kunden den gern trinken ist alles fein.

Matthias Schneider
10 Jahre zuvor

@Tino
Ja ja, ist schon klar. Ich renne eh niemandem nach. Aber hat ja die “Gurus” doch ständig im Blick.
Wenn 2 von denen z.B. vollständig gegensätzliche Standpunkte zu einem Wert haben, dann sieht man auch, dass selbst die keine untrügliche Urteile fällen können. Ich denke an den Krieg um “Herbalife”, wobei Icahn wohl auf der glücklichen Seite stand”. Ich bin immer wieder mal geneigt, den einen oder anderen als den ultimativen Checker zu sehen (z.B. Schlitzohr David Einhorn), aber letztens mache ich einfach doch mein Ding. Es gibt zwar immer wieder mal Fehlentscheidungen, aber insgesamt geht es ganz gut.

MS

Jan
10 Jahre zuvor

Tim, ich stimme Dir zu! Das Investment muss mich förmlich anschreien, dann muss man aber auch mit voller Überzeugung reinpreschen. Die Eigenschaft wird vielen erfolgreichen Unternehmern (z.B. Trump: nicht kleckern, klotzen. Oder auch Branson) nachgesagt. Ich bin auch davon überzeugt, dass man bei großen Summen noch gründlicher recherchiert.

Natürlich haben wir alle hier keine Millionen, aber für unsere Verhältnisse sollte die Summe maßgeblich sein. Wenn man sich sicher ist, Regel Nr. 1 zu erfüllen, dann richtig zuschlagen.

Zumindest ist dies die Chance, eben nicht müßig über 45 Jahre 10.000 Euro zu 22.500 Euro (beispielhaft) zu machen.

10 Jahre zuvor

@ Chris
Es ist wie bei einem smarten Pokerspieler: Mut zahlt sich im richtigen Moment aus. Übermut nicht. Und zu viel Vorsicht lohnt sich kaum.

@ Gast
Das verstehe ich. Es gibt Menschen, die haben weniger Investmentmasse. Sorry, falls das falsch rüber kam. Es ging mir um das individuelle Investmentvermögen. Wenn jemand eine Riesen-Chance sieht (und die Risiken beachtet), ruhig einen Tick mehr Mut haben.

Stimme zu: Aktien sind auf Dauer besser als Festgeld.

@ Tino
Ich würde sogar weiter gehen: Direkte Infos vom Management können in manchen Fällen zu einem Nachteil eines Anlegers werden. Vorsicht vor dem Wunschdenken eines Vorstands! Es gibt Träumer. Diese Leute wollen ihren Job retten. Sie suchen neue Anleger. Eine kritische Distanz hat Vorzüge.

@ Jan
Super, du hast mich verstanden.

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