Schnäppchenpreise nach Kurs-Schock

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Extrem volatil bleiben die Börsenmärkte. Erst schmeißen die Anleger ihre Aktien panikartig auf den Markt. Dann dreht plötzlich, Minuten später, die Stimmung und der Dow Jones zieht um mehrere hundert Punkte an. Heute war mal wieder solcher Tag. Am Donnerstagabend schoss der Dow-Jones-Index um 401 nach oben auf 8.979 Zähler. Noch am Morgen hatte der Leitindex mit rund 400 Punkten im Minus gelegen, insofern drehte der Index um rund 800 Zähler. Wahnsinn! Einer der Gründe für die heftigen Tagesschwankungen sind die Hedgefonds. Viele Geldzauberer stehen unter Druck, hunderte müssen ihre milliardenschweren Portfolios leer räumen und ihren verärgerten Anlegern den verblieben Rest ihres Geldes auszahlen. In der Branche ist es üblich, hohe Kredite auf Portfolios aufzunehmen, um mit den Schulden kombiniert mit dem Eigenkapital ein größeres Rad drehen zu können. Kommen die Aktien, wie jetzt geschehen, jedoch ins Rutschen, werden die Kredit gebenden Banken nervös und verlangen Sicherheiten. Sprich viele Hedgefondsmanager müssen Aktien inmitten der schlimmsten Börsetage verkloppen, um die Banken zu besänftigen. Weil viele so handeln müssen, kann schnell eine dramatische Abwärtsspirale entstehen.
Der New Yorker Fondsmanager Guy Wyser-Pratte hat mit seinem Euro Value Fonds eine hundsmiserable Performance in diesem Jahr erzielt. Seine Anleger wollen Berichten zufolge ihr Geld abziehen. In meinem Blog können Sie hier mehr zu Wyser-Pratte lesen.
Ich denke aber alles in allem, dass wir allmählich einen Boden gefunden haben dürften. Noch im Oktober lag der Dow Jones bei mehr als 14.000 Zählern. Die Differenz von 5.000 Punkten beziehungsweise mehr las 35 Prozent gegenüber dem Hoch ist ein satter Abschlag. Ich halte die gegenwärtigen Bewertungen für sehr attraktiv. Gleichwohl wissen wir, dass wir eine globale Abschwächung sehen werden. Aus der amerikanischen Immobilienkrise wurde eine weltweite Finanzkrise. Aus der Finanzkrise entstand dann eine Liquiditätskrise, sprich die Banken verliehen sich untereinander und ihren Kunden kaum noch Geld. Nach der Schieflage bei Bear Stearns und der Pleite von Lehman Brothers sind die Sorgen und das Misstrauen untereinander explodiert. Weltkonzerne wie Procter & Gamble oder Hershey stehen auf meiner Kaufliste. Ebenfalls halte ich JetBlue für spannend. Von der starken Korrektur des Ölpreises profitiert die Billigfluglinie. Nach dem Einstieg von Warren Buffett und der US-Regierung bei den angeschlagenen Banken halte ich die verprügelten großen Häuser für attraktiv. Pleite können die Riesen Citigroup, Bank of America, JP Morgan Chase, Wells Fargo oder Goldman Sachs kaum gehen. Der Staat schützt die Institute. Für mich ist das ein idealer Zeitpunkt, um hier ein paar Aktien billig einzusammeln. Die Aktien notieren noch immer tief im Keller. Wer Geduld hat, hat hier eine Riesenchance. Es ist eine Chance, die eventuell nur alle paar Jahrzehnte vorkommt. Der Chart zeigt Ihnen oben, wie stark der Kurs von Goldman Sachs gelitten hat. Greifen Sie zu. Aktueller Kurs 112,40 Dollar.
Ist Ihnen aufgefallen, dass der amerikanische Henk Paulson alles tut, um seinen ehemaligen Brötchengeber zu helfen? Paulson war, bevor er Finanzminister in der Bush-Regierung wurde, Vorstandschef von Goldman Sachs. Auffällig ist, dass Paulson und andere in der Regierung den Erzrivalen Lehman Brothers wie eine heiße Kartoffel fallen ließen, als das Investmenthaus in eine Schieflage im September geriet. Als im März jedoch Bear Stearns am Abgrund stand, da halfen alle gemeinsam, um die traditionsreiche Bank vor dem Aus zu bewahren. In einem Hauruckverfahren wurde Bear Stearns, mit Staatsgarantien ausgerüstet, von JP Morgan geschluckt. Ich gehe fest davon aus, dass Paulson, sollte er der nächsten Regierung nicht mehr angehören, einen schönen Posten bei Goldman Sachs bekommt. Vorstandschef dürfte er nicht gleich werden, jedoch als Stellvertreter kann ich mir ihn sehr gut vorstellen. In ein paar Jahren, eventuell 2010 dürfte dann Paulson sicherlich wieder das Ruder als Kapitän übernehmen.

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