Raus aus Aktien, rein in Gold und Staatsanleihen

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Immer tiefer fällt der Dow Jones. Am Donnerstag fiel das Börsenbarometer um vier Prozent auf 6.594. Ein Ende der Talfahrt ist weiterhin nicht in Sicht. Es scheint wie verflixt. Ständig laufen neue Horrormeldungen über den Ticker. General Electric notiert nur noch bei lausigen 6,66 Dollar. Die Zeitungen sorgen sich seit Tagen, ob das Konglomerat eine Kapitalspritze braucht, um die hohen Verluste der Finanzsparte abzufedern. General Electric stellt alles her, was sie sich vorstellen können. Von Plastik über Düsengetriebe bis hin zu TV-Sendungen. Tief in den Roten Zahlen laboriert die Tochter GE Financial Services mit ihren 75.000 Mitarbeitern. Im Grunde genommen ist die Tochter wie eine Investmentbank strukturiert – mit intransparenten Papieren. Da blickt kein Mensch durch. GE Capital schultert 605 Milliarden Schulden. Zwischenzeitlich war die Aktie bis auf 5,70 Dollar abgetaucht. Ein 18-Jahres-Tief! GE hat sich um Staatshilfen in Washington beworben, 224 Milliarden Dollar hat Jeff Immelt angefordert. Ob das Geld reicht? Wir werden es sehen.
Zurzeit kann man in der Tat kaum eine Aktie anfassen. Gleich am nächsten Tag steht dann das Investment dick im Minus. Investoren flüchten in Cash, Staatsanleihen und Goldaktien. Ich hab mich kürzlich auf einer australischen Investorenkonferenz in New York umgesehen. Und habe dort eine sehr interessante Goldmine entdeckt: Dominion Mining. Hauptprojekt ist die Challenger Mine nordwestlich von Adelaide gelegen, im Süden Australiens. Die Lagerstätte wurde 1995 entdeckt. Im Jahr 2000 übernahm Dominion das Areal zu 100 Prozent und begann 2002 mit der Produktion. Zunächst starteten die Arbeiter im Tagebau, ab 2005 gingen sie in den Untertagebetrieb über. Bis Mitte 2006 holten sie mehr als 250.000 Unzen Gold aus dem Boden. Die Kosten um eine Unze zu heben, betrugen seinerzeit 332 Australische Dollar.
Sieben bis zehn Jahre kann die Mine noch produzieren. Die Reserven umfassen 727.000 Unzen, die Ressourcen 1,2 Millionen Unzen. Ziel des Managements ist es pro Jahr mindestens 100.000 Unzen zu fördern. Im vergangenen Geschäftsjahr 2007/2008 (endete am 30. Juni) warf die Lagerstätte 109.000 Unzen ab. Der Umsatz kletterte von 80,7 auf 95,1 Millionen Australische Dollar. Unterm Strich blieben 33,4 Millionen. Die Nettoumsatzrendite ist mit 35 Prozent glänzend, wobei ein kerniger Verlustvortrag dabei hilft, die Steuerlast zu senken.
Zwar haben sich die Kosten pro Unze leicht auf 367 Australische Dollar erhöht, auch setzte sich im ersten Halbjahr der Kostenanstieg auf 416 Australische Dollar fort. Doch ist das nach wie vor eine exzellente Kostenstruktur. Damit zählt die Mine in Australien zu den effizientesten. Umgerechnet in US-Dollar beträgt der Aufwand pro Unze weniger als 300 Dollar. Bei einem Goldpreis von derzeit um die 935 Dollar bleibt demzufolge eine knackige Marge hängen. Ende Juni will die Führungsspitze eine neue Studie publizieren, dann dürften die Vorräte weiter steigen. Im laufenden Jahr dürften Umsatz und Überschuss auf 110 beziehungsweise 45 Millionen Australische Dollar anziehen. Der Börsenwert ist mit 515 Millionen Australischen Dollar moderat. Das KGV beträgt nur elf. Es handelt sich um ein sehr solides Unternehmen.

Mit namhaften Investmentbanken wie Goldman Sachs geht die Führungsspitze regelmäßig auf Roadshow, das hilft dem Kurs. Zudem rentiert die Dividende mit mehr als 2,5 Prozent. Größere Risiken lauern lediglich im Goldpreis. Angesichts der Finanzkrise scheint ein Absturz des gelben Edelmetalls unwahrscheinlich. In der Kasse lagen per Ende Dezember 56 Millionen Australische Dollar. Schulden sind keine vorhanden.
Der Kurs läuft wie am Schnürchen nach oben. Seit Ende Oktober kletterte der Titel von 1,00 Euro auf zuletzt 2,38 Euro. Ich würde eventuell eine kleine Kurskorrektur zum Einstieg abwarten. Ein hochprofitabler Goldminenbetreiber wie Dominion kann durchaus Bestandteil eines Portfolios sein. Achten Sie grundsätzlich auf eine ausgewogene Streuung. 10 oder 20 Prozent der Portfolios können Sie getrost in Edelmetalle investieren.

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