Kopieren Sie die Aktiengurus! So folgen Sie den Superreichen

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Es ist wohl eine der besten Zeiten seit vielen Jahrzehnten, um Immobilien in Nordamerika zu kaufen. Die Preise sind in Florida und Detroit, um nur zwei Beispiele zu nennen, tief im Keller. Schauen Sie sich nur auf Ebay in der Immobiliensparte einmal um. In Detroit kriegen Sie solide Häuser zwischen 10.000 und 50.000 Dollar. Der Wahnsinn! Dafür bekommen Sie in Deutschland gerade mal eine Garage! Natürlich kommt es auf die Substanz des Hauses und die Gegend an. Es gibt durchaus gefährliche Stadtteile in der Autometropole. Aber alles in allem halte ich die Preisentwicklung für verrückt. Allein das Grundstück hat ja einen gewissen Wert, der über der aktuellen Taxe liegen sollte. Aber mehr als Detroit würde mich natürlich eine Wohnung am Strand von Miami interessieren. Las Vegas oder ein schöner Hügel in Südkalifornien wären ebenfalls reizvoll. Warum nicht jetzt zuschlagen, wenn die Preise 50 bis 75 Prozent gefallen sind? In ein paar Jahren wird sich Betongold in den USA wieder erholen. Das ist doch ziemlich sicher. Buy low, sell high! Nach diesem logischen Motto handeln leider nur die wenigsten. Die reichsten Menschen der Welt sind Meister darin, Krisen und Blasen für das eigene Portemonnaie auszunutzen. Die Masse verliert jedoch permanent in diesen Phasen viel Geld. Nehmen Sie nur John Paulson, der mit Optionen den Immobilienmarkt auf dem Rekordhoch shortete und damit Milliardensummen in ein paar Monaten scheffelte, während das gesamte Volk unter einer Krise sondergleichen litt. Warren Buffett (mein Foto oben machte ich auf seiner HV) riß sich gigantische Aktienbestände unter den Nagel, darunter Standardwerte wie Goldman Sachs oder General Electric. Sein Timing war geradezu genial. Als der Dow Jones unter der Panik der Horde kollabierte, da stieg Buffett ein. Eigentlich ist es gar nicht so schwer, smart an der Börse zu sein. Am einfachsten ist es doch, man kopiert Leute wie Buffett. Deren Aktientransaktionen sind ja weitgehend bekannt. Warum nicht im eignen Depot nachvollziehen, was Stars wie Paulson, Soros oder Buffett machen? Einen schönen Überblick, was die Gurus gerade kaufen, geben die beiden Portale Gurufocus.com und Stockpickr.com.
Erschreckend fand ich übrigens diesen Artikel am Montag in der New York Times über die FED-Hilfen auf dem Höhepunkt der vergangenen Weltwirtschaftskrise. Es zeigt, dass die Wirtschaft und die größten amerikanischen Konglomerate praktisch im Jahr 2008 handlungsunfähig waren. Der Artikel geht auf General Electric und JPMorgan Chase ein. Ihnen war das Geld ausgegangen! Im Grunde waren Sie illiquide. So musste die Zentralbank (FED) in die ausgetrocknete Firmenkassen Milliardensummen pumpen, um die Riesen am Leben zu halten. Damals verlor natürlich niemand in der Öffentlichkeit ein Wort über diese Rettungsaktion durch die FED. Bekannt war freilich dagegen das offizielle Rettungsprogramm der Regierung, die Geld in Banken und Autokonzerne zur Stabilisierung steckte. Die Beteiligten, also die FED und die Empfänger der heimlichen Stützungsaktion, schwiegen wie ein Grab. Aus gutem Grund! Denn hätte das die Öffentlichkeit erfahren, wäre der Kollaps wohl unvermeidbar gewesen. Das hätte nämlich das Vertrauen der Menschen weiter in den Abgrund gerissen. Und Öl ins Feuer der Ängstlichen gegossen. Zum Glück brach auf dem Tiefpunkt der Rezession keine Panik aus und es konnte ein Run auf die Banken verhindert werden! Wäre das passiert, hätten wir womöglich heute eine Arbeitslosenquote von 30 Prozent. Und die Großkonzerne wären alle Pennystocks.
Derzeit sieht es dagegen ganz gut aus. Zwar erholt sich der Arbeitsmarkt in den USA nur langsam. Doch zieht die Börse weiterhin schön an. Was hilft, ist sicherlich die Steuerentlastung, die von der Bush-Regierung vor Jahren gestartet wurde und nun von Obama fortgesetzt wird. Viele Bürger hatten mit dem Ende der Entlastung gerechnet. Eine Steuererhöhung ab dem 1. Januar wäre jedoch ein starker Tobak gewesen. Jetzt kam zum Glück die Entwarnung. Barack Obama streckt die Hand zu den Republikanern aus. Der Präsident signalisiert auf breiter Front Kompromissbereitschaft. Er will die Konjunktur wieder in Schwung bringen, das ist sein Herzensanliegen. Gelingt ihm das, dann steigen auch seine Chancen auf eine Wiederwahl in zwei Jahren. Derzeit muss Obama bangen. Die Umfragewerte sprechen eher für die Republikaner. Amerika ist von Obama enttäuscht. Die Menschen hatten sich mehr von dem ersten schwarzen Präsidenten erwartet. Doch noch hat der Staatsmann ausreichend Zeit, um die Sympathiewerte wieder zurückzuerobern. Sein Vorteil ist, dass die Republikaner es nicht geschafft haben, einen schlagkräftigen Gegenkandidaten als Alternative zu installieren. An diesem Freitag düse ich nach Washington. Ich werde in den US-Senat gehen. Politik hat mich schon immer interessiert. Schon als Jugendlicher habe ich mir gerne Reden bekannter Politiker (Lafontaine, Kohl, Schröder, Teufel) live angeschaut und den „Spiegel“ vorwärts und rückwärts gelesen. Ich fand das alles so spannend. In vier bis fünf Stunden schaffe ich es hoffentlich am Freitag von Manhattan in die Hauptstadt. Ich wünsche schon einmal allen ein schönes Wochenende. Den Samstag und Sonntag verbringe ich in Maryland, in der Nähe Washingtons. Ab Donnerstag nächster Woche bin ich in Mexiko, besichtige ein paar Minen und bereite dann schon wieder meinen Trip nach Europa vor. Im Frühjahr werde ich erneut nach Südamerika reisen, um weitere Rohstoff-Lagerstätten etwa in Kolumbien unter die Lupe zu nehmen. Die Hauptversammlung von Berkshire Hathaway steht natürlich wie jedes Jahr auf meiner Agenda. Ganz gerne würde ich nach China. Vielleicht klappt es ja dieses Mal. Ich war noch nie in dem gelben Riesenreich. Fazit: Folgen Sie dem smarten Geld!

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Günther
13 Jahre zuvor

Vor Kurzem guckte ich auch auf http://www.trulia.com ein par Häuser in Miami an, und war überrascht wie Günstig die sind im vergleich zu Deutschland . Hier bekommt man nicht mal aufs Lande so etwas.Man sagt immer die Amerikaner hätten eine günstigere Bauweise , daran kann es aber nicht liegen.

Von den besten zu lernen ist sicherlich ein sehr vernünftige Idee (Soros ,Buffett, usw) das glaube ich auch getan zu haben , vor allem von Warren Buffett , der in die Jahresberichte uns immer etwas lernt .
Es wäre interessant zu wissen was Buffett für sein Persönliches Portfolio kauft und nicht für Berkshire wo er oft gezwungen ist , wegen der Größe mehrere Milliarden in eine Aktie zu investieren . Es ist sicher nicht schlecht solche solide und Stabile werte im Depot haben , man sollte aber auch viele eigene Ideen entwickeln und probieren und auch kleinere Unternehmen auswählen.
Also den Still der Großen kopieren , aber nicht ins Detail.So wie es Mohnish Pabrai macht.Habe auch Wal mart,Johnson & Johnson u.ä.im Depot weil ich sie 2007 gekauft habe und sich in der Krise gut behauptet haben – sin aber jetzt unter dem Kurs . Damals hatte ich mit dem Gedanken gespielt etwas von denen zu verkaufen und um zB. Coach zu kaufen mangels Cash.Nachher ist man immer Schlauer.

Die FED hat in der Krise wunderbares geleistet (bis auf Lehmann) und auch die Politiker . Da es zu unserem System keine brauchbare Alternative gibt(Kommunismus wissen wir ja das es nicht funktioniert) hatten sie auch keine andere Wahl so musste auch China das Ganze irgendwie unterstützen .

13 Jahre zuvor

Danke Günther für Ihren Kommentar. Ich finde es super, wie Sie sich hier mit Beiträgen beteiligen. Über jeden, der hier mitdiskutieren will, freue ich mich natürlich. Günther, also kurz zu Buffett: Er sagte dieses Frühjahr in einer kleinen Gesprächsrunde am Rande seiner HV in Omaha, dass er privat sehr viele südkoreanische Aktien wegen der sehr günstigen Bewertung besitzt. Er hält auch privat Anteile der Münchener Rück bzw. Munich Re. Wenn Sie bei ein paar Aktien noch leicht im Minus sind, ist das nicht schlimm. Warten Sie ab. Vergessen Sie nicht die Dividenden! Beste Grüße und schönes Wochenende Tim

Günther
13 Jahre zuvor

Kennt vielleicht Jemand Ähnliches wie ''Standard & Poors Guide'' oder “Morningstar“für KOREA JAPAN und GRICHENLAND ?

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