Herbalife: Behörden ermitteln, Vertriebsstar erschiesst sich

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Auf einmal fangen die Behörden an, gegen den Hersteller von Nahrungsergänzungsmitteln Herbalife zu ermitteln. Es sollen verunreinigte Produkte in einer Fabrik vom Band gelaufen sein. Ein Ex-Mitarbeiter hat sich offenbar in ein Zeugenschutzprogramm begeben. Jetzt packt er aus. Die „New York Times“ berichtete.

Hedgefondskönig Bill Ackman warnt vor Herbalife seit Dezember 2012. Er ist mit einer Milliarde Dollar short. Er hofft also, dass die Aktie abstürzt. Ackman behauptet, Herbalife betreibt ein verbotenes Pyramidensystem. Jedoch wetten drei Hedgefonds gegen Ackman: George Soros, Dan Loeb und Carl Icahn: Deren Aktienkäufe haben den Herbalife-Kurs in die Höhe katapultiert. Es ist ein Kampf der Milliardäre. Jetzt kommt Bewegung in den Krieg.

Loeb, Chef des Hedgefonds Third Point, ist überraschend schnell wieder ausgestiegen, obwohl er Herbalife als gutes Langfristinvestment in den Himmel gelobt hatte. Er posaunte ein Kursziel zwischen 55 und 68 Dollar in einem Brief an seine Anleger hinaus.

Jetzt scheinen sich die Ereignisse bei Herbalife zu überschlagen. Der reiche Herbalife-Vertriebsmann John Peterson beging kürzlich Selbstmord.

Unter tragischen Umständen starb auch Herbalife-Gründer Marc Hughes. Todesursache war, laut mehrere Quellen, ein hohe Menge an Alkohol und Tabletten.

Peterson hatte per Internet neue Vertriebler über seine Firma “Work from Home Inc” im großen Stil angeworben. Nach der Kritik hat Herbalife solche Anwerbemaschinen intern verboten.
Gut möglich, dass Ackman wirklich an etwas dran ist. Irgendwann können Pyramiden in sich zusammenfallen.

Vertriebsstar Peterson prahlte mit seinem Reichtum. Er besitzt ein Flugzeug, Helikopter, Villen am Strand und und und. Mein Fazit: Geld macht eben nicht glücklich. Mit Geld kann niemand Zufriedenheit kaufen. All das Spielzeug (Villen, Nobelleben) kommen mir in diesem Fall eher als eine Flucht vor etwas vor.

Schauen Sie hier sein Video auf Youtube:

Und hier ist ein gutes Interview, das Bill Ackman (der Shortseller) vorige Woche Charlie Rose gab:

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10 Jahre zuvor

Manchmal fällt es mir auf, wenn jemand, den du mal interviewt hattest, erneut interviewt wird bzw. in einem Artikel erwähnt wird. Dem Ex-Manager des arabischen Warren Buffett, Jeffrey Towson, folge ich sogar auf twitter. Daher weiß ich, dass der saudische Prinz aktuell gegen Forbes rechtlich vorgeht. Es geht darum, dass das Magazin das Milliardenvermögen al-Waleeds falsch, konkret zu niedrig, einschätzte. Dagegen wehrt sich der Saudi gerichtlich. Er ist der Meinung, dass er reicher ist als das Blatt angibt. Towson verteidigt sein Vorgehen. Mir fallen die Argumente nicht mehr ein, aber ich könnte mir vorstellen, dass es insbesondere bei Unternehmens- bzw. Beteiligungsverkäufen wichtig ist wie hoch diese bewertet werden. Und wenn Forbes hier geringere Beträge nennt als al-Waleed, dann ist es vorstellbar, dass er geringere Erlöse ergo eine geringere Rendite erzielt.

So gesehen verstößt al-Waleed evident gegen den Grundsatz, dass Geld nicht glücklich macht. Kein Geld macht eben auch nicht glücklich. – Für mich ist klar, dass die WallStreet ohne all die Fondsmanager und Hedgefondsmanager sprich all die Millionäre und Milliardäre nicht in der Form existieren sprich funktionieren würde, in der sie es de facto tut, Renditejagd. Trotzdem verstehe ich deine Botschaft, nicht den schnöden Mammon und damit das Geld in den absoluten Vordergrund im Leben zu stellen. Für mich ist beides zusammen kein Widerspruch.

Stefan
10 Jahre zuvor

Hallo Tim,

das hinausposaunte Kursziel von Loeb ist doch recht schnell eingetretten, dementsprechend finde ich es auch nicht so verwunderlich, dass er zügig wieder ausgestiegen ist.

Ich bin auch im Crash bei Herbalife eingestiegen mit dem Ziel die Aktien langfristig zu halten, aber wenn ein ursprünglich langfristig anviesiertes Investment seinen fairen Wert schon nach kurzer Zeit erreicht kann man meiner Meinung nach auch mal eher aussteigen. Man sollte zwar immer einen langfristigen Horizont und Geduld haben, wenn eine Aktie nicht gleich so performt wie erhofft, aber ab und zu hat man Glück und eine Aktie geht gleich nach dem Einstieg ab wie eine Rakete. Dann finde ich es nicht verkehrt flexibel zu sein und auch mal schnell wieder auszusteigen. Der Kurs von Herbalife hat sich schließlich in den letzten paar Monaten fast verdoppelt.

Gruß
Stefan

10 Jahre zuvor

@ Matthäus
Ob nun der Prinz Al-Waleed ein paar Milliarden mehr oder weniger hat auf der Forbes-Liste, ist mir persönlich egal. Ich verstehe nicht, warum er sich gegen die Forbes-Redaktion wehrt, die angeblich sein Vermögen zu klein gerechnet hat. Ich finde das seltsam.

@ Stefan
Nun ich sehe das etwas kritischer. Man kann den Eindruck gewinnen, als ob diese “Gurus” nur darauf aus sind, den schnellen Reibach zu machen. An guten, soliden Unternehmen haben die gar kein Interesse. Schnell rein, anschließend die Werbetrommel rühren, dann wieder raus.

Stefan
10 Jahre zuvor

Hallo Tim,

wenn du damit meinst, dass die Guru's ihren Ruf nutzen, um den Kurs zu ihren Gunsten zu beeinflussen und schnellen Profit zu erwirtschaften dann sehe ich das genauso kritisch. Aber im Falle von Herbalife gibt es ja für beide Seiten Guru's, die ihre Meinung öffentlich kundgeben. Als Investor muss man sich eben eine eigene Meinung bilden und eigene Entscheidungen treffen. Langfristig wird Herbalife nicht großartig beeiflusst. Falls Ackman recht hat wird dies auch so irgendwann herauskommen und falls nicht profitieren langfristige Herbalife-Investoren ein wenig davon, dass Herbalife seine eigenen Aktien günstiger zurückkaufen kann. Im Gegensatz zu den vielen kleinen China-Buden bei denen die Aktionäre betrogen wurden zahlt Herbalife jedoch eine stetig steigende Dividende und hat den Kurseinbruch für intensive Aktienrückkäufe genutzt.

P.S.: Ich bin zurzeit nicht mehr bei Herbalife investiert und weis natürlich auch nicht sicher, ob Ackman recht hat oder nicht. Allerdings halte ich sein Kursziel von 0 selbst dann für sehr überzogen.

Gruß
Stefan

10 Jahre zuvor

@ Stefan

Herbalife scheint sich die Kritik zu Herzen zu nehmen. Gut möglich, dass die Firma die Wende hinbekommt. Das hängt alles von vielen Faktoren ab.

Ich kann es nicht beurteilen. Vielleicht hat Ackman Recht, vielleicht Icahn. Ich habe die Aktie jedenfalls nie im Depot gehabt. VG

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