Gelassenheit hat an der Börse viele Vorteile

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Ständig suchen die Menschen nach dem nächsten großen Renner. Erst ist es Tesla, dann Facebook, schließlich Twitter. Ja, mit Wachstumsfirmen können Sie verdammt viel Geld verdienen.
Google schoss um mehr als das Zehnfache seit dem IPO nach oben. Jetzt kostet die Goolge-Aktie über 1.000 Dollar. Der Kurs des Online-Kaufhauses Amazon.com explodierte um 23.000% seit dem Listing im Jahr 1997.
Nicht bei allen Senkrechtstartern geht es permanent steil nach oben. So verschwand die einst gefeierte Online-Tierfutterfirma Pets.com, obwohl die Menschen für ihre Haustiere Unsummen ausgeben.
Daher ist es an der Börse wichtig zu streuen. Wir wissen eben nicht im Vorfeld, wer zu einem großen Renner wird und wer von der Bildfläche verschwinden könnte.
Natürlich geistern jede Menge „Experten“ durch die Medien. Die erklären uns alles ganz genau, was uns bevorsteht. Sie sagen uns exakt, wohin der DAX, der Dollar und die Aktie XYZ klettern werden bis zum 31.12.2014. Dabei wissen die das natürlich nicht.
Lassen Sie sich von solchen Prophezeiungen, von einzelnen Quartalen oder tollen Überschriften in den Pressemitteilungen nicht blenden. Niemand weiß das genau. Die schönen und schlechten Meldungen erzeugen oft unnötige Reaktionen bei den Anlegern.
Am besten ist meiner Meinung nach eine enorme Gelassenheit zu entwickeln. Es ist nicht nötig, jede Woche oder jeden Monat das Depot anzupassen, Aktien auszutauschen. Exakt erwischt ohnehin niemand die nächste Rakete, kurz bevor sie abhebt.
Die Menschen verkaufen zu schnell ihre Gewinner, dabei laufen die weiter schnurstracks nach oben. Wer Amazon oder Google nach 50 Prozent Kursplus verkauft hat, der hat etwas verpasst.
Das gleiche gilt für die Loser. Wer sich zu schnell von Verlierer-Aktien trennt, kann ebenso einen großen Fehler begehen. Die Verlierer von gestern können die Gewinner von morgen werden.
Kurzum: Wer sein Depot breit streut, braucht nicht ständig Werte auszuwechseln.
Ach ja, es müssen nicht immer die Tech-Wunder im Depot landen. Wer 1977 den langweiligen Zahnpasta-Hersteller Colgate-Palmolive gekauft und durchgehalten hätte, könnte sich über ein Kursplus von mehr als 10.000 Prozent freuen.
Fazit: Langsam reich zu werden, kann auch Spaß machen.

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Martin
10 Jahre zuvor

Was hälst du davon, wenn man sich nicht so sehr mit Aktien auskennt, einen Dividenden-Aristokraten ETF zu kaufen und 35 Jahre bis zur Rente zu halten?

10 Jahre zuvor

@ Martin
Es kann als eine wichtige Säule für das Alter dienen.

Auch hier gilt: Immer streuen. Andere Assetklassen, Auslands-, Inlandswerte, andere ETFs, weitere Währungen, Indexfonds…

Markus
10 Jahre zuvor

Wo findet man den übersichtlich fundamentale Daten zu Indexen?

Stefan Müller
10 Jahre zuvor

Interessant finde ich den Ansatz von Gottfried Heller in seinem aktuellen Buch, wo neben einen Anleihen- bzw. Cashanteil von 30% den 70% Rest in 8 Anteile mit 8,75% Anteil aufteilt.

Dabei sind überwiegend IndexETF´s enthalten. Und zwar vom Dax, MDax, MSCI Europe, MSCI World Value, MSCI Emerging, US Small Cap, US Small Cap Value, US Large Cap Value.

Einmal oder zweimal im Jahr wird die Aufteilung angepasst, so dass die Verteilung immer gleich ist.

Statt Umschichtungen (= An- und Verkauf mit Gebühren und Steuern) empfiehlt er bei Ungleichgewichtungen, jeweils neu anzulegendes Geld in untergewichteten Bereichen anzulegen.

Der Vorteil sind eine verbesserte Rendite bei weniger Schwankungen und vor allen Dingen ohne Stress und Recherchen.

Der Dax ist jetzt extrem gut gelaufen und hat in den letzten 4 Jahren den anderen Börsen den Rang abgelaufen, allerdings sieht die Performance über die letzten 13 Jahre gesehen schlechter aus.
Deswegen bringen kurzfristige Vergleiche nichts.

Turing
10 Jahre zuvor

In der Tat, sollte man gelassen sein. Ich habe es gerade wieder erlebt mit meinen Nokia-Anteilen. Obwohl ich doch schon über ein Jahr lang bei Nokia investiert bin (Kaufpreis: 2,13 € je Aktie) und ich eine Volatilität miterleben durfte, war ich doch am Freitag schon wieder am Überlegen, zu verkaufen, denn am Donnerstag gab es einen Kursrücksetzer und am Freitag sah es anfangs auch nicht sehr zuversichtlich aus. Am Abend aber drehte ich sich Nokia ins Plus. Dass der Donnerstag so werden würde, war klar, weil der 7.11. der Stichtag über die Entscheidung ist, ob das Angebot von Microsoft angenommen wird oder nicht. Es hat sich am Freitag in jedem Falle ausgezahlt, dass ich nicht verkauft habe. Ich spekuliere darauf, dass ich am Jahresende noch Kurse um die 7 € sehen werde. :-)

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