Ein Milliardär und eine Bloggerin machen Schlagzeilen

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Milliardär Carl Icahn hat vor wenigen Tagen seinen Anteil an Yahoo aufgestockt. Er kaufte 6,8 Millionen Aktien des Internet-Portals zu einem Durchschnittspreis von 9,92 Dollar. Nun hockt er auf 75,6 Millionen Anteilen oder knapp 5,5 Prozent. Zuvor hatte Icahn 1,5 Milliarden Dollar zu einem Kurs von 25 Dollar in die Suchmaschine investiert. Ein bitterer Fehler. Der Investor sitzt seit ein paar Monaten im Yahoo-Aufsichtsrat und sollte bei seiner jüngsten Aktientransaktion wissen, was er tut. Die Yahoo-Aktie ist regelrecht ausgebombt.
Icahn ist ein Multi-Milliardär, der manchmal vollkommen daneben liegt mit seinen Aktieninvestments. Mich erstaunen manchmal seine Schieflagen regelrecht, wenn Sie nur an Motorola denken. Was mich aber an ihm beeindruckt, ist seine ungeschminkte Kritik an völlig gierigen und unfähigen Vorständen. Er erscheint oft in den Medien – etwa auf dem Börsensender CNBC und fordert den Rauswurf der Nieten in Nadelstreifen. Schauen Sie mal seinen Blog Icahnreport.com an. Der superreiche New Yorker will eine Art Aktionärsclub gründen und in Washington mehr für die Rechte der Aktionäre tun.
Einen Blick wert ist auch der investigative Blog Footnoted.org von Michelle Leder. Icahn mag den Blog der Kollegin sehr. Ich hatte mit Michelle schon vor eineinhalb Jahren hin und wieder telefoniert. Leider hatte ich bislang nicht Gelegenheit, sie in New York zu treffen. Michelle deckt Missstände in Unternehmen auf. Wenn sich Vorstände oder Aufsichtsräte private Vorteile auf Kosten von Firmen verschaffen, dann ist das ein Fall für die Bloggerin. Sie durchforstet Firmendokumente, die bei der Börsenaufsichtsbehörde SEC gemeldet werden nach Vorgängen mit Geschmäckle. So fand sie am 25. November in einem Dokument heraus, dass der Plastik-Hersteller A. Schulman jahrzehntelang ein Feriendomizil zum Angeln unterhielt. Die Manager flogen dorthin per Jet. Seitdem kritische Aktionäre und Aufsichtsräte an Bord sind, wurde das Fischerei-Camp nun kurzerhand verkauft. Den Zuschlag erhielt der ehemalige Vorstandchef Terry L. Haines, der sich das Areal für 55.000 Dollar unter den Nagel riss. Ob das ein fairer Preis war?

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