Die IPO-Flaute zeigt, dass die Börse spottbillig bewertet ist

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Für Langfristinvestoren bietet sich eine schöne Chance: Sammeln Sie billig Qualitätsaktien ein. Kaum ein Mensch interessiert sich noch für die Börse. Das ist ein gutes Zeichen. Die Stimmung ist derart mies, dass kaum noch Börsengänge stattfinden. 2009 war eine der schlimmsten Phasen in 40 Jahren. An der Wall Street zapften nur 61 Firmen den Kapitalmarkt per IPO an. Zum Vergleich: In den Vorjahren gingen im Schnitt 530 Börsengänge über die Bühne. Im laufenden Jahr bleibt das IPO-Geschäft weiterhin schwach. Wer es dennoch wagt, muss seine Preisvorstellungen oftmals senken. Die Stückzahl der ausgegebenen neuen Aktien müssen die Emittenten reduzieren.
Schön können Sie das allgemeine Desinteresse der Bevölkerung an geführten Aktiendepots bei Discountbrokern sehen. So erlebte e*trade im Jahr 2001 mit 3,5 Millionen Depots einen Rekordansturm. Kurz darauf sank die Zahl der geführten Depots massiv. Die Menschen interessieren sich dann für Aktien am stärksten, wenn sich die Kurse auf einem Rekordniveau befinden. Dann sind Sie entzückt und erfreut. Wenn die Aktien dagegen tief im Keller notieren, ist das Interesse am niedrigsten. Verrückte Welt!
Auch die Medien spielen manchmal verrückt. Je tiefer die Kurse in der Krise stürzen, desto deprimierter sind die Journalisten. 1979 titelte die “Business Week”: “Der Tod der Aktien” – “The Death of Equities” (siehe Titelblatt oben). Kurz darauf startete einer der größten Kursrallys, den die Wall Street je erlebt hat.
Wer sich für die Entwicklung der IPOs an der Wall Street interessiert, dem empfehle ich die Studie von David Weild und Edward Kim. Die beiden Börsenexperten haben die Folgen der IPO-Flaute mit vielen Zahlen und Fakten analysiert. Sie ziehen einen verheerenden Schluss aus der Flaute. Die grassierende Arbeitslosigkeit führen sie mitunter auf die mickrigen IPO-Aktivitäten zurück. In der Tat nahm die Zahl der gelisteten Firmen an der Börse ab. Denn viele gingen pleite, wurden übernommen, fusionierten oder wurden von den Börsenaufsehern verbannt. In der erwähnten Studie sollten Sie sich die Grafik auf Seite 6 einmal genauer anschauen: Als die Blase platzte, explodierte die Kundenzahl bei e*trade! Schlechtes Timing.

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13 Jahre zuvor

Sehr interessanter Bericht. Ich denke auch, dass wir vor einer neuen Aufwärtsbewegung stehen. Man sieht dies auch an der niedrigen Aktienquote der Versicherungskonzerne. Wie wollen die Versicherungen denn ihre Mindestverzinsung erwirtschaften? Die Renditen von Staatsanleihen sind zwischenzeitlich so tief gefallen. Eine Alternative sind sicherlich gute Dividendentitel.

13 Jahre zuvor

Danke Werner für Deine Anmerkung. Wie wahr! Die Versicherer haben in der Tat ein Problem: An den Anleihenmärkten hat sich eine gigantische Blase gebildet. IBM emittierte gerade ein festliches Papier mit 1,00 Prozent Rendite, Laufzeit drei Jahre. Wer legt bei so lausigen Zinsen noch an? Da kann man das Geld gleich auf dem Girokonto lassen. Daher sind Immobilien und Aktien in diesen Zeiten die Top-Lösung. Das müssen auch die Versicherer tun und tendieren in diese Richtung. Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben!

13 Jahre zuvor

Kleiner Nachtrag. Wen es interessiert, hier sind mehr Infos zu dem 1-Prozent-Bond von IBM. Das zeigt mir, wir müssen am Wendepunkt sein. Ein Prozent ist ein schlechter Witz!

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