Die Internetfirma TheStreet.com kriegen Sie geschenkt, aber…

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Diese Woche verlief erfreulich. Der Dow Jones kommt in Fahrt. Börsianer schöpfen Hoffnung, dass der Abschwung wohl dieses Jahr enden wird. Die Nullprozent-Zinspolitik der Notenbank und die Konjunkturprogramme zahlen sich aus. Der Dow schloss am Freitag leicht im Plus bei 8.743 Punkten.
Was also tun? Aktien kaufen. Für Value Investoren könnte die Zeit kaum besser sein. Sie finden etliche Unternehmen, die unter dem Buchwert oder zum Buchwert notieren. In Deutschland gibt es selbstverständlich auch eine ganze Reihe an Schnäppchen: Der Geschirrproduzent WMF, der Elektronikvermarkter Einhell, der Keramikriese Villeroy & Boch, der Holzwerkstoffspezialist Westag & Getalit oder der Tapetenhersteller A.S. Création – sie alle notieren unter ihrem Buchwert. Und es gibt viele weitere Beispiele.
In den USA notiert etwa TheStreet.com, die Internetfirma des Börsenstars Jim Cramer, unter dem Wert der Barmittel. So verfügt die Gesellschaft über rund 62 Millionen Dollar Netto-Cash, der Börsenwert beträgt aber nur lausige 59 Millionen Dollar. Insofern kriegen Sie die Bude unterhalb der Liquidität. Mit anderen Worten: Ein Aufkäufer würde zum aktuellen Kurs (1,94 Dollar) drei Millionen Dollar geschenkt bekommen. Problem ist nur, dass die New Yorker Web-Firma verlustreich ist. Sprich jeden Monat verbrennt Cramer mit seiner Firma Geld. Wann der Turnaround möglich ist, lässt sich kaum sagen. Der Kurschart (siehe oben) kennt derzeit nur eine Richtung: nach unten.
Value Investoren suchen eher nach soliden Werten. Sie suchen Stabilität und Beständigkeit. Abwandernde Kundenscharen wie bei Cramer mag kein Value Investor. Ein stetiger Einnahmestrom aus loyalen Kunden ist freilich viel besser. Allerdings sollte das Geschäft nicht zu glatt verlaufen, sonst kann Manipulation eine Rolle spielen. So meldete Milliardenbetrüger Bernard Madoff stetig eine monatliche Rendite von mindestens einem Prozent. Egal wie die Börse lief, der Hedgefondsmanager war angeblich immer in den richtigen Aktien investiert. Also auch solide Firmen können durchaus schwache Phase haben.

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