Die großartigsten Investoren leben in Ihrer Nachbarschaft

In den bekannten Börsenmagazinen werden immer wieder gerne berühmte Fondsmanager in den Himmel gelobt. Dabei ist die Performance der so verehrten Herren meist sehr bescheiden, wenn man sie mit dem Abschneiden ihrer Benchmark, also einem Index wie beispielsweise den S&P 500, vergleicht. Acht von zehn Portfoliomanager schneiden im Schnitt schlechter als Ihre Benchmark ab, was eine Katastrophe ist. Der eine Geldzauberer schafft vielleicht sechs Prozent, der andere sieben oder acht Prozent. Alles in allem sind selten wirklich super coole Typen darunter. Nehmen Sie etwa die Titelstory des SmartMoney-Magazins. Es handelt sich immer um die gleichen Leute. Das lockt keinen mehr so recht hinter dem Ofen hervor. Fondsmanager erzeugen gerne die Botschaft, dass sie besser sind als der gesamte Markt und alles natürlich auf ihrer besonderen Intelligenz beruht. Alles Kokolores! Ich nenne besser an dieser Stelle keine Namen, um mir böse Emails zu ersparen. Meist ist aber das Geschwätz der Fondsmanager nur heiße Luft. Es gibt nur wenige wie George Soros oder Warren Buffett, die in der Lage sind, den Markt auf lange Sicht um Längen zu schlagen. Ich bin der festen Überzeugung, dass Sie lieber Leser dieses Blogs selbst eine gute Performance in die Scheune fahren können. Sie brauchen keineswegs diese teuren Fondsvehikel zu kaufen, um erfolgreich an der Börse zu sein. Im Gegenteil: Ich rate sogar von den Fonds ab, weil die meisten mehr versprechen als sie tatsächlich halten können. Zu diesem Aspekt hat der Journalist Matt Schifrin ein exzellentes Buch geschrieben. Es heißt: The Warren Buffetts Next Door: The Worlds Greatest Investors You’ve Never Heard Of and What You Can Learn From Them.

Schifrin nimmt in seinem Werk Bürger unter die Lupe, die eine außergewöhnlich gute Performance erzielt haben. Er lässt sie zu Wort kommen und portraitiert ihre Vorgehensweise bis ins letzte Detail. Einer der Portraitierten ist Michael Koza. Der 51 Jahre alte Ingenieur aus Sacramento zog im Jahr 2001 die Reissleine. Er holte sein Geld von seinem Broker Morgan Stanley zurück. Mit seiner Gattin beschloss er, fortan sein Vermögen selbst zu verwalten. Der Hobby-Investor mit dem Faible für Value-Aktien machte seither aus 100.000 Dollar mehr als 3 Millionen Dollar. Seine jährliche Performance mehr als 30 Prozent! Wahnsinn!

Journalist Schifrin stellt in seinem Buch weitere interessante Privatanleger mit einem guten Händchen vor. Er bediente sich bei seinen Recherchen der Internetplattform Marketocracy.com. Hier können alle User ihre Strategie im Detail vorstellen und nachverfolgen.

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hajue
13 Jahre zuvor

Freut mich richtig für den Anleger – einfach selbst Entscheidungen treffen, die beispielsweise durch Fonds nicht umsetzbar sind. Bei der Masse an Aktien ist ein Wunschdepot nur bei eigener Zusammenstellung möglich. Wie genau einige Fondsverwalter ihre Konstrukte sinnig untermauern bleibt wohl immer ein (Provisions)rätsel.

Ich bin mir sicher: Vermögensberater, auch im jungen Alter können wissen, was gut ist. Leider sind sie schlichtweg (wenn auch nicht offiziell) an hauseigene Produkte und Partner der Bank gebunden.Andernfalls rollt der Rubel nicht.

Bei uns gibt es z.B. ein Vermögenscenter der Bank XY. Die wirklich vermögenden Einwohner in meiner Kante werden dies wohl nicht frequentieren -> demnach werden wieder mal Rentner und Unwissende zur Investion ermuntert – ohne zu verstehen, was sie kaufen. Klar, dafür gibt es ja den Berater. Generell besser als nicht für das Alter vorzusorgen, jedoch wird mir da ein wenig flau im Magen.

Letztlich bin ich mir nicht wirklich sicher, ob man als “Fondseinzahler” Aktien auch besitzt. Kaufe Aktien direkt über einen Broker. Wenn jetzt jemand beispielsweise 50€ im Monat für einen Fondsparplan zahlt, dann hat er ja recht “krumme” prozentuale Anteile an einem “Mischmasch” aus verschiedenen Aktien. Was, wenn das Konstrukt, der Emittent, die Bank pleite geht? War man dann jeh wirklich im Besitz der Aktien?

13 Jahre zuvor

Danke hajue für Deinen klasse Kommentar. Du bringst die Sache mal wieder auf den Punkt. Die vielen Interessenkonflikte stellst du schön zusammen: Berater, Bank, Provision, Handel, Kosten, Gebühren … Ich frage mich, warum keiner all diese teuren Fonds kritisch unter die Lupe nimmt.

13 Jahre zuvor

Sehr geehrter Herr Schaefer,

zunächst einmal möchte ich Sie zu Ihrem klasse Blog beglückwünschen. Wie ich finde eine perfekte Mischung aus verständlich aufgebauten Hintergrundinformationen zu wirtschafltichen Themen und den persönlichen Geschichten, die sie bei Ihren vielen Treffen mit herausragenden Wirtschaftslenkern erleben und über die sie hier schreiben!

Mein Beitrag passt jetzt nicht zu diesem, aber dennoch zwei kurze eher allgemeine Anregungen zu der ganzen Schuldenkrise bezogen auf den US-amerikanischen Staatshaushalt und die ausufernde Verschuldung vieler Haushalte europäischer Nationalstaaten:

1. Hierzu hörte ich neulich, dass, aufgrund der international betrachtet enormen Verflechtung der Gläubiger und Schuldner die Globalisierung das größte Friedensprojekt aller Zeiten sei. Gemeint war, dass viele wichtige Staaten, darüber hinaus aber auch Unternehmen und Private länderübergreifend verschuldet sind bzw. im Gegenzug Forderungen ausstehen haben. Wie ich finde eine interessante Überlegung.

2. Dazu passt dann auch, dass China massiv Staatsanleihen der USA aufkauft und somit den Amerikanern bei deren Bewältigen der Wirtschaftskrise zur Seite steht. Wohlwissend natürlich, dass der amerikanische Konsument letzten Endes deren Produkte kauft. Entsprechendes gilt so auch für Europa und deren Staatshaushalte, insb. aber für den krisengeschüttelten €. Dass Deutschland von diesem Szenario mit am Meisten profitiert sieht man an dem verhältnismäßig großen Wachstum von 3,6% des BIP's im letzten Jahr, der hauptsächlich dem enormen Exportzuwachs deutscher Maschinen aber auch anderer Güter geschuldet ist, mit Hilfe derer ja dann die chinesischen Exportprodukte entstehen.
China hat andererseits aber auch gar keine andere Wahl als massiv auf den Anleihemärkten zu intervenieren, den irgendwo müssen erstens die Handelsüberschlüsse investiert werden und zweitens sind die USA und Europa immernoch die Hauptabnahmeländer ihrer Produkte. Stark vereinfacht gesagt finanzieren die Chinesen also den Wohlstand der westlichen Welt, wohlwissend, dass sie hiervon aber der Hauptprofiteur sind.

Wie es langfristig zu sehen ist, dass die Schulden jedoch astronomisch steigen, wage ich mich an dieser Stelle nicht zu beurteilen. Darüber sollen sich mal die Ökonomen und Wirtschaftsprofessoren diesseits und jenseits des Atlantiks den Kopf zerbrechen.
Klingt alles sehr idealistisch, ist es auch :)

Grüße nach New York aus Trier!

P.S.: Letztes Jahr hab ich an einem halben Ironman, nämlich dem in Wiesbaden, teilgenommen. Zum Glück bin ich auch angekommen, was mein primäres Ziel war. Meine Zeit lag zwar bei über 7 Stunden, dennoch kann ich es jedem nur empfehlen bei vergleichbaren Wettbewerben teilzunehmen auch wenn der Trainingsaufwand auf keinen Fall zu unterschätzen ist!

13 Jahre zuvor

Danke Herr Piksa für Ihren Kommentar. Ich bin immer wieder beeindruckt über die Qualität der Beiträge in diesem Blog! Nun ob die Globalisierung der Finanzmärkte ein großes „Friedensprojekt“ ist, wie Sie es nennen, weiß ich nicht. Es hat Vorteile und Nachteile, wie das bei allen neuen Entwicklungen eben der Fall ist. Einerseits kann es durchaus zur Völkerverständigung beitragen, wenn die Chinesen amerikanische Anleihen kaufen. Das gelbe Riesenreich hat sich übrigens an bekannten US-Firmen wie Apple beteiligt. Andererseits birgt die Vernetzung natürlich Gefahren. So verloren deutsche Sparkassenkunden mit dem Untergang von Lehman Brothers ihre Ersparnisse (Zertifikate). Und deutsche Banken gingen unter, weil sie sich am amerikanischen Hypothekenmarkt mitten in einem Wahnsinns-Boom engagiert hatten. Und das wir weltweit alles in einem Gleichgewicht haben müssen, ist ja klar: Wenn China einen gigantischen Handelsüberschuss erzeugt, dann müssen ja andere Länder (USA) zu den großen Verlierern gehören. Es ist ja im Endeffekt ein Nullsummenspiel.
Ob die große Inflationswelle nun kommt oder nicht, kann ich nicht beurteilen. Viele warten auf eine Preisexplosion wegen der horrenden Staatsverschuldung. Es kann aber die japanische Krankheit stattdessen im Westen folgen. Als in Japan die Regierung begann, sich bis zur Halskrause zu verschulden, um die Konjunktur wieder in Schwung zu bringen, da reduzierten die Bürger ihre Ausgaben radikal. Während der eine (Staat) also das Geld mit vollen Händen ausgab, da ruderte der andere (Bürger) zurück. Und so kam es dann eben nicht zu der gefürchteten Inflation, sondern zur Deflation und jahrzehntelanger Flaute. Wenn dieses Szenario in den USA eintritt, würde mich das nicht wundern. Alle befürchten die Mega-Inflation. Aber das muss noch lang nicht heißen, dass sie kommen muss. Die Amerikaner sind ja schon fleißig am Sparen. Die Sparquote zieht kräftig an. Die Arbeitslosigkeit bleibt hoch. Hinzu kommt, dass die Großkonzerne Kassenbestände in Rekordhöhe vor sich herschieben und das Geld einfach nicht investieren. Erstens kommt alles anders, zweitens als man denkt. Warten wir es also ab.
PS: Mhhhh, also Sie schaffen auch den Half-Ironman! Gratulation. An diese Plagegeister habe ich mich, ähnlich wie Sie, herangewagt. Es hat mir trotz der Strapazen wirklich Spaß gemacht. Aber einen ganzen Ironman – das ist mir dann doch etwas zu viel.

13 Jahre zuvor

Oje. Das wird der Amerikaner aber gar nicht gerne hören… Ich meine, dass er zu den Verlierern gehört. Ich hoffe nur, dass der Patient schnellstmöglich wieder auf die Beine kommt und bald wieder in gewohnter Stärke stramm dasteht! :)
Als Katholik war mir die starke Fixierung auf den lose-or-win-Gedanken, den die Amis im Sport, der Wirtschaft und den law firms so sehr pflegen aber schon immer suspekt. Und dann noch auf den Gefallenen drauftreten und ihn bespucken??

Aber Sie schreiben es ja einige Zeilen weiter unten. Den Konzernen geht es so gut wie noch nie, denn sie haben die letzten Jahre dazu genutzt sich gesund zu schrumpfen und die Produktivität zu steigern. Hinzu kommt noch, dass die Amerikaner besonders innovativ sind und daher auch folgerichtig den Internetsektor so beherrschen. In erster Linie denke ich hier an Firmen wie Amazon, Google oder Facebook.
Aber auch Unternehmen aus ganz anderen, konservativen Branchen geht es glänzend. Zum Beispiel: CocaCola geht es als Gesamtkonzern glänzend, auch wenn ich den Verlauf des letzten Geschäftsjahres nicht kenne. Aber aus Erfahrung weiß ich, dass sowohl der Amerikaner als auch der Deutsche nicht von dem süßen Getränk lassen können!

Das weiß auch ein Warren Buffett. Und so wundert es mich nicht, dass er deren Aktien seit Jahrzehnten hält, bzw. seine Beteiligungsgesellschaft Berkshire & Hathaway. CocaCola hat als Weltmarke Nr.1 schon beide Weltkriege überlebt. Die Menschen rund um den Globus werden auch in 50 Jahren noch Cola saufen! :D
CocaCola feiert dieses Jahr im Übrigen ihren 125. Geburtstag. Der Firmensitz ist bekanntlich in Atlanta, Georgia. Vielleicht können Sie ihre Kontakte ja nutzen und die Jubiläumsfeier besuchen. Würde mich brennend interessieren, wie dort so gefeiert wird und dann hier darüber zu lesen inklusive einiger Fotos… :D

Zum Thema Inflation: Eine interessante Auswahl der Preisentwicklung zu einzelnen Produkten können Sie folgendem Link entnehmen.

Dort sieht man, dass so banale Dinge wie Lebensmittel um teilweise über 50% im Preis gestiegen sind, wohingegen technische Geräte traditionell immer günstiger werden. Wenn Sie in Deutschland an die Zapfsäule fahren, dann werden Sie bemerken, dass die Benzinpreise derzeit nahe ihrer Rekordstände notieren. In dem Warenkorb, der vom Statistischen Bundesamt zur Berechnung herangezogen wird, spielen diese Dinge aber eine verhältnismäßig geringe Rolle, so dass im Dezember 2010 eine Inflationsrate iHv 1,7% errechnet wurde. Ganz nett: Auf der Seite kann man auch die an seine persönlichen Konsumgewohnheiten angepasste Inflationsrate berechnen lassen. Meine persönliche liegt bei 2,5%. So oder so. Schon diese niedrige Rate reicht aus um den mickrigen Zinssatz, den man derzeit für die Sparbucheinlage bzw. auf dem Tagesgeldkonto bekommt, komplett aufzufressen. Lächerlich! Wer da nicht in Aktien investiert ist selbst Schuld oder kann es sich leider nicht leisten…

13 Jahre zuvor

Hallo Herr Piksa, danke für Ihren neuen Kommentar. Ja, ich glaube wie Sie, dass Amerika sich wieder erholen wird von dieser schweren Krise. Und aus dieser Rezession wird das Land stärker hervor gehen, als es jemals zuvor war. Bezüglich Coca-Cola gebe ich Ihnen Recht. Es ist eine beeindruckende Marke. Ob ich es zum Firmenjubiläum nach Atlanta schaffe, muss ich mal sehen. Ich bin sehr oft unterwegs und kann leider nicht alle Termine wahrnehmen, selbst wenn sie spannend sind. Warum zahlen Menschen für einen Liter Leitungswasser, gefüllt mit Chemikalien, einen Dollar und mehr? Das frage ich mich immer und immer wieder. Ihr Link zur Inflation ist informativ. Super. Beste Grüße aus den Staaten!

Günter
13 Jahre zuvor

Vielen dank für den Buchtipp und Links .
Es war so , als wäre man auf Außerirdische gestoßen . Meine Euphorie wurde dann doch noch gebremst, als ich sah das es sich um “Monopoly Geld“handelt . Womöglich sieht deren Real Depot aus so gut aus . Wie dem auch sei , man kann eine Menge davon lernen.
Was auffällt , das es bei den erfolgreichen immer um konzentrierte Depots handelt. Sie sagten auch das man diversifizieren soll aber nicht zu stark , finde ich auch so , und so mancher Fond meint das ,aber macht es doch nicht ( erlaube mir ein Beispiel :R.G. Hagstrom von Legg Mason) .

PS. Bei Mike Kozas CCME Aktie ist zZ. die Hölle los.

13 Jahre zuvor

Danke Günter für das Lob. Mich freut, dass sich hier mehr und mehr Leute zu Wort melden. Und ich bin von der Qualität der Kommentare hellauf begeistert. Zu Deinem Einwand: Ich dachte, dass die Mitglieder auf dem Portal Marketocrazy.com ihre privaten Depots vorstellen. Selbst wenn es nur Phantasiedepots sind, so kann man sicherlich von den besten trotzdem lernen. Günter und bei China MediaExpress Holdings geht es in der Tat drunter und drüber. Zuletzt schoss das Nasdaq-Papier um 25 Prozent in die Höhe. Davor brach allerdings der Kurs brutal ein, nachdem Vorwürfe bekannt wurden, wonach die chinesische Werbeagentur angeblich unrichtige Darstellungen über einen elementaren Vertragskunden gemacht hat. Was auch immer an den Vorwürfen dran ist, die Firma hat eine bärenstarke Bilanz, Cash ohne Ende. Und die Erfolgsrechnung ist der Hammer, die verdienen Geld wie Heu. Zugegeben, es sieht ganz so aus, als ob gewisse Deals besser dargestellt worden sind, als sie tatsächlich sind. Aber was soll’s? Vielleicht sind solche Krisen gut zum Einsteigen. Aktueller Kurs 13,89 Dollar.

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