Der Sekunden-Schwachsinn: Verkaufe! Verkaufe! Verkaufe!

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Lieber Leser,
es ist zum Mäusemelken. Mein Bekannter will einfach nicht begreifen, dass das Trading nichts bringt. Er ruft mich alle paar Wochen an und erzählt mir von seinen angeblichen Trading-Erfolgen. Er dreht ein großes Rad, tradet mit hunderttausenden von Dollar große Blue-Chip-Werte. Es ist seine Altersvorsorge. Er wird bald 60 Jahre alt und hat noch immer diesen Spieldrang. Es ist wirklich traurig zu beobachten, was er mit dem Geld anstellt. Er will es einfach nicht begreifen. Gestern sagte er mir, er habe einen Wertpapierkredit aufgenommen, um das Trading auszubauen. Ich weiß jetzt schon: Eines Tages wird er fast sein gesamtes Ruhestandspolster verspielt haben. Was kann ich tun? Ich warne ihn jedes Mal, wenn wir uns sprechen. Mehr kann ich auch nicht tun.
Mein Rat: Sie sollten an der Börse Ihr Geld nur dann anlegen, wenn Sie einen Zeithorizont von sieben bis zehn Jahren haben. Mindestens. Idealerweise denken Sie noch langfristiger. Lassen Sie sich vor einem Kauf und vor einem Verkauf ganz viel Zeit. Überstürzen Sie grundsätzlich nichts an der Börse. Je länger Sie nachdenken, desto besser wird Ihre Entscheidung ausfallen. Warren Buffett liest Jahre lang die Geschäftsberichte, bevor er irgendwo einsteigt.
Die Finanzbranche verbreitet so gerne dieses Märchen von den erfolgreichen Handelsstrategien. Denn so können die Anbieter sich die Taschen füllen. Es werben Broker, Fonds und irgendwelche Leute mit neuen Methoden des Geldverdienens. Da wird viel heiße Luft produziert. Passen Sie auf: Es handelt sich in den meisten Fällen um nichts weiteres als einen Wunschtraum. Die meisten Fonds und Trader schneiden mit ihrer Aktivität schlechter als ein simpler Indexfonds ab.
Das Geld wandert in diesem hektischen Prozess von den Tradern zu den Geduldigen. Und natürlich schöpfen die Börsen und Broker den Rahm ab.
Die durchschnittliche Haltedauer der Anleger ist auf sechs Monate geschrumpft. Es gibt sogar Statistiken, die zeigen, die Menschen halten nur noch ein paar Minuten ihre Aktien – aufgrund der High-Frequenzy-Trader. Wie soll sich in so einer kurzen Zeit die Gewinnentwicklung eines Unternehmens im Kurs widerspiegeln? So ein Blödsinn! Die Börse ist zu einem großen Kasino verkommen. Die wenigsten leisten Aufklärungsarbeit.
Normalerweise müssten die Regierungen und Finanzaufsichtsbehörden ein Interesse daran haben, ihre Bürger über die Sinnhaftigkeit, Gebühren und Kosten bestimmter Methoden aufzuklären. Wenn ich mir anschaue, wie viel Geld manch ein Finanzprodukt kostet, dann grenzt das manchmal an reine Abzocke, das ist jedenfalls meine Meinung. An einer breiten Aufklärungskampagne der Bevölkerung durch die Finanzaufsicht oder das Verbraucherschutzministerium ist nicht zu denken. Die Bürger müssen endlich vernünftige Werkzeuge bekommen, um die Rentenlücke zu schließen. In der Schule lernen wir nichts zum Thema Privatfinanzen. Es ist echt traurig.
Wenn sich die Mächtigen einmischen, kommt nichts dabei raus. Nur dummes Zeug. Die deutsche Regierung wollte vermutlich etwas Gutes für das Volk tun, hat aber leider einen riesigen Misthaufen mit diesen Riester-Verträgen aufgeschichtet. An den Riester-Dingern verdienen die Vermittler, Banken und Versicherungen Millionensummen. Der Bürger steht hintenan. Die Renditen sind minimal, sofern sie denn überhaupt positiv nach Abzug der Inflation ausfallen. Manch ein Sparer legt sogar drauf. Um die Interessen des Sparers scheint sich niemand in Berlin zu kümmern. Es ist ein Witz, was diese Riester- und Rürup-Produkte den Menschen unterm Strich bringen. Verabschiedet wurde diese Steuer- und Zeitverschwendung von Rot-Grün. Die Subventionen des Staates landen indirekt auf den Konten der Großkonzerne. Seit Jahren veranstaltet Schwarz-Gelb einen Eiertanz mit dieser Hinterlassenschaft der Vorgängerregierung, eine faire Lösung ist nicht in Sicht.
Wer ist schuld an dieser verrückten Handelsaktivität an der Börse? Es fängt an mit dem ganzen Quartalsberichtswahnsinn, den die Börse verlangt. Das ist so überflüssig wie ein Kropf. Wenn ich über eine Firma schreibe, schaue ich mir zunächst die Jahreszahlen an, und zwar die Entwicklung über viele Jahre hinweg. Ein Quartal hat wenig Aussagekraft. Hier können viele Zufälle und Sondereffekte eine Rolle spielen. Was die Anleger vielmehr interessieren sollte, ist die langfristige Entwicklung. Wenn ein Quartal stark oder schwach ausfällt, was sagt das schon über den Gesamtzustand des Unternehmens aus? Ein weiterer Treiber der Handelsaktivität ist der Informationsüberfluss. Jeden Tag entstehen irgendwelche Nachrichten, die meisten sind es nicht wert, sie zu lesen.
Im Fernsehen kommt zu viel Mist. Schrecklich ist die Sendung „Mad Money“ von Börsenstar Jim Cramer, der jeden Abend auf CNBC in die Kamera dummes Zeug schreit. Mein Schnappschuss oben ist leider etwas unscharf geworden, Cramer sieht ein wenig wie Lenin aus. Es gibt ein Segment in seiner Show, in dem dürfen die Zuschauer ihren Börsenmeister am Telefon um Rat fragen. Cramer brüllt schon mal, angesprochen auf eine Aktie, in die Kamera: „Sell! Sell! Sell!“ – „Verkaufe! Verkaufe! Verkaufe!“ Den Befehl sendet er blitzschnell wie einen Elektroschock raus.
Innerhalb von Sekunden fällt Cramer seine Entscheidung. Ich habe mir den Spass erlaubt und ihn in seiner TV-Sendung angerufen. Ich sprach Cramer auf „Buy and Hold“ beziehungsweise Warren Buffetts Strategie an. Cramer sagte mir: Das funktioniere nicht, man müsse aktiv sein. Ich halte das für keine faire Information. Cramer empfiehlt Menschen, die seit 20 Jahren eine solide Aktie halten, einfach mal so auf die Schnelle das Aktienpaket zu verkloppen. Das ist eine bodenlose Unverschämtheit.
Ich habe ein kleines Youtube-Video über dieses Cramer-Geschwätz aufgenommen. Es ist echt verantwortungslos, was hier den Zuschauern geraten wird. Damit Sie Schmunzeln können, habe ich den Lampenschirm aufgesetzt. Das Video ist am Ende dieses Blogeintrags zu finden.
Cramer hat übrigens die Firma TheStreet.com aufgebaut. Es handelt sich um einen Börseninformations-Anbieter. Der Kurs ist gnadenlos abgestürzt. Lange genehmigte sich Cramer ein fettes Gehalt – zu Lasten der Aktionäre. Außerdem gönnt er sich seit Jahren eine saftige Dividende, obwohl das Unternehmen knallrote Zahlen schreibt. Er stößt als Großaktionär stetig jede Menge Aktien ab. Kurzum: Nachhaltigkeit funktioniert anders. Dieses Geschäftsgebaren ist alles andere als solide.
Ich überlege schon, ob ich nicht den TV-Apparat wegwerfe und das Kabelfernsehen kündige. So ein Müll. Es ist echt erschreckend. Amerikaner schauen täglich vier Stunden und 39 Minuten in den Flimmerkasten. Ist das nicht erschreckend?
Hier nun mein kurzes Comedy-Video:

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Frank
11 Jahre zuvor

Hallo,
mich stören diese Trader nicht, es ist doch ihre eigene Kohle die sie verkloppen. Sie sorgen für eine hohe Liquidität im Markt die normalen Anlegern zu faireren Preisen verhilft.
Schmeiß deinen Fernseher nicht weg. Fernsehen macht kluge Menschen klüger und dumme Menschen dümmer.
Frank

Turing
11 Jahre zuvor

Meine Zustimmung. Der Abschnitt zum Riester- und Rürupblödsinn könnte genausogut von mir sein.

Das Abstellen des Kabelfernsehens ist eine lohnenswerte Investition. Investition (Brief, Porto, Schreibpapier, 10 Minuten Zeit) dürfte weniger als einen Dollar betragen. Die monatliche Ersparnis kennst du besser als ich. Wenn kein Fernseher mehr da ist, wird er auch nicht mehr eingeschaltet, d.h. man spart auch noch Strom. Statt wegwerfen würde ich den Fernseher verkaufen und man kann nochmal 100 Dollar einstreichen. Mit dem eingesparten Geld investiert man in hoffnungsholle Turnaround-Werte, wie Nokia und Enel. Oder aber man kauft sich Börsenpornographie, d.h. ein Buch von Kostolany. Sehr schöne Anekdoten werden einem geboten und zum Ende hin ist selbst der einstige Baisse-Spekulant ein Buy-and-Hold-Stratege geworden.

Was das Fernsehen angeht: Obwohl das deutsche Fernsehen noch ein paar öffentlich-rechtliche Perlen hat (Politik-Magazine, Plusminus, Tatort, Fußball usw.), käme ich nie auf den Gedanken, dem Fernsehen einen so großen Stellenwert einzuräumen, um dann für mehrere hundert Euro ein Gerät namens Fernseher hinzublättern. Ich habe ein kleines Fernsehgerät von 1993 in meinem Schlafzimmer zu stehen, wenn ich dann doch eine interessante Sendung entdecke. Auch da praktiziere ich Buy and Hold. Warum den Fernseher wegwerfen, wenn er seinen Zweck erfüllt?

Da ich Plusminus schon oben erwähnt habe, muss ich ausdrücklich diese Sendung loben. Bei Youtube findet sich ein 15 Jahre alter und sehr kritischer Beitrag (ein Verriss) zur Kapitallebensversicherung. Und als die Riesterrente kam, wurde auch diese von Plusminus auseinandergenommen:

http://www.youtube.com/watch?v=F2RHb-bthGQ

Es soll hinterher niemand erzählen, dass er von nichts gewusst habe.

11 Jahre zuvor

Cramer hab ich auch schonmal angeschaut und er taucht ja auch und seine Tipps tauchen ja auch immer wieder auf diversen Message Boards auf.

Dabei werde ich manchmal das Gefühl nicht los, dass Cramer manchmal bewusst langjährig erfolgreiche Aktien in den Boden stampft, nur damit seine Kompanen diese dann günstig einkaufen können.

Kennt jemand noch diese Frick Show Make Money :) ?

Dein Bekannter muss wissen was er tut. Das Problem ist eben, dass das häufige Trading zur Sucht wird. Auch wenn es länger gut läuft machen diese Leute dann weiter und weiter und verlieren dann oft in Phasen (in denen es einfach anders kommt) weit mehr als ihre früheren Gewinne.

Naja im Alter Deines Bekannten würde ich mein doch schon größeres Vermögen lieber in AT&T oder sowas steuern und mir damit noch hoffentlich viele schöne Jahre machen.

Thomas
11 Jahre zuvor

Noch schlimmer als Riester und Rürup finde ich die Abgeltungssteuer, eingeführt unter Schwarz/Gelb.

Plötzlich war es egal, ob man ein Wertpapier eine Minute hielt oder ein Jahr. Erst das hat das permanente Handeln der Anleger gefördert und damit den Banken und Brokern ein verstecktes Konjunkturprogramm geschenkt (durch Provisionen und Gebühren).

Zweitens wurden Dividenden nun besteuert. Gewinne, die schon das Unternehmen vorher versteuern musste, wurden nochmals besteuert, wenn der Anleger Gewinne erzielt hat.

Dass das Kasino heute so gut läuft, haben wir, zumindest in Deutschland, eben auch der schwarz-gelben Regierung zu verdanken.

11 Jahre zuvor

Die Besteuerung hat natürlich eventuell den Vorteil,dass nun langfristiger Gedacht wird. Da man nun sicher zweimal überlegt eine Aktie wieder zu verkaufen, falls sich diese in einer ordentlichen Gewinnzone bewegt.

Die Dividendenbesteuerung ist so wirklich eine Sache. Schließlich zahl man als Mit-Firmeneigentüme zweimal. Darüber kann man in Dtl. aber nicht diskutieren. Wenn man hier mit Leuten drüber spricht und erzählt man kriegt mehr als die 1 bis 2% auf dennormalen Tagesgeldkonten, dann wird das eh schon als ungerecht empfunden. Von Risiko und Co. wollen die Leute nichts wissen.

Generell wird von der Politik viel von privater Vorsorge geredet, man hat es in Dtl. aber als Normaler sehr schwer in dieser Hinsicht.

Jack
11 Jahre zuvor

Ein sehr interessantes Video, die ersten paar Sekunden musste ich an einen Chinesen denken?! :D

An der Börse verdienen ja nur die wenigsten dauerhaft Geld, von daher ist es gut wen man eine Strategie verfolgt, die von der Masse nicht ernst genommen wird z.B. Buy and Hold!
Ein radikales einsparen von Transaktionskosten, Steuern und Zeit ist allein schon ökonomisch gesehen sinnvoll!
Zudem spricht der Erfolg vieler Langfrist Investoren für sich.

Frank
11 Jahre zuvor

Hallo Tim,
ich würde mir die Kennzahlen von Markel gerne mal genauer ansehen. Welche Page ist gut um Kennzahlen wie KGV, KBV,KUV,Eigenkapitalquote,KCV… von US Companys anzusehen?
Tom Gaynor hört sich auf YouTube überzeugend an.
Ich konnte übrigens das Aktienportfolio von Markel nicht eruieren.
Danke,
Frank

Reinhard
11 Jahre zuvor

Hallo Tim,

in diesem Frust-Beitrag geht es ziemlich drunter und drüber: Von dem unbelehrbarn und unverantwortlichen Bekannten, über Riester und Rürup, zur algemeinen Politiker-Schelte und schließlich zum Idioten-TV. Da haben Sie aber ordentlich hingelangt :-).
Ich bin schon der Meinung, dass jeder mündige Mensch eigenverantwortlich mit seinem Geld umgehen muss. Die einen verzocken es, andere vershopen es, manche legen es an, also investieren es, was wie wir wissen, auch schiefgehen kann. Wieder andere haben ein Sparbuch und inflationieren ihr Geld.
Ich setze hier ganz klar auf Eigenverantwortlichkeit des Einzelnen und nicht auf den Staat. Das gilt genaus für Ernährung, Gesundheitsvorsorge, Bildung, …

In einer Marktwirtschaft gibt es halt tausende Angebote, gute und schlechte. Man muss sich informieren, das kostet Zeit und Energie. Aber es ist besser als staatliche Bevormundung.

Turing
11 Jahre zuvor

Hallo Tim,

in diesem Frust-Beitrag geht es ziemlich drunter und drüber: Von dem unbelehrbarn und unverantwortlichen Bekannten, über Riester und Rürup, zur algemeinen Politiker-Schelte und schließlich zum Idioten-TV. Da haben Sie aber ordentlich hingelangt :-).
Ich bin schon der Meinung, dass jeder mündige Mensch eigenverantwortlich mit seinem Geld umgehen muss. Die einen verzocken es, andere vershopen es, manche legen es an, also investieren es, was wie wir wissen, auch schiefgehen kann. Wieder andere haben ein Sparbuch und inflationieren ihr Geld.
Ich setze hier ganz klar auf Eigenverantwortlichkeit des Einzelnen und nicht auf den Staat. Das gilt genaus für Ernährung, Gesundheitsvorsorge, Bildung, …

In einer Marktwirtschaft gibt es halt tausende Angebote, gute und schlechte. Man muss sich informieren, das kostet Zeit und Energie. Aber es ist besser als staatliche Bevormundung.

Ach was Sie nicht sagen! Ich kann aus Tims Beitrag nicht herauslesen, dass er staatliche Bevormundung befürwortet. Es ist doch eher das Gegenteil. Und gerade die staatliche Bevormundung ist es, die die Leute in Riester-, Rürup- und Bausparverträge lockt. Und dem Aktiensparer wird Angst gemacht, Aktien seien so unsicher. Ich musste bei der Depoteröffnung so einen Wisch unterschreiben, dass ich wirklich mit Aktien handeln möchte. Als ich die Bank wechselte, musste ich schon wieder so einen Wisch unterschreiben. Die Leute werden, wenn es nicht schon sind, auf diese Weise indoktriniert. Es gibt auch schon Vorschläge von Politikern, bei Unternehmern und Freiberuflern Zwangsrentenverträge einzuführen.

Ich rate jedem, die Finger von Rürup- und Riesterverträgen zu lassen. Und das ist keine Bevormundung, sondern ein Ratschlag. Und ich gebe gerne Ratschläge, weil ich kein Interesse daran habe, wenn andere Menschen in ihr Verderben stürzen.

Als Liberaler schwebt mir immer noch eine Gesellschaft von Eigentümern vor. Wir brauchen mehr Eigentümer an Vermögenswerten. Eine solche Gesellschaft erzeugt mehr Wohlstand, ist stabiler und weniger anfällig für Diktatur und Barberei. Außerdem schult es den Verstand und hält gesund, wenn man sich selbst um das eigene Vermögen kümmert. Ein Aktionär ist ja ein “kleiner Unternehmer” und viele Unternehmer mach auch im hohen Alter noch ihre Geschäfte.

11 Jahre zuvor

@ Frank
Wenn ein Freund mit dem Trading anfängt und hierbei seine Altersvorsorge einsetzt, ist das schon ein kleiner Horrorgedanke. Ich finde, dass die Menschen fair informiert werden müssen.

@ Turing
Meine Flimmerkiste ist auch uralt. Ja, Plusminus ist ganz gut gemacht. Danke für den Link. Ziemlich witzig wie hier die Versicherer dargestellt werden – als Titanic.

@Ulrich
Cramer ist sehr clever, weil er mit dem Unsinn viel Geld verdient. Allein was er mit seiner Firma TheStreet.com macht, ist traurig. Da wird die Börse als Selbstbedienungsladen missbraucht. Erst das Geld einsammeln und sich dann jahrelang daran bedienen. Das Börsen-Büfett ist angerichtet: All You Can eat.


In Deutschland werden Gesetze gegen die Aktienkultur verabschiedet. Es gibt in Berlin eine starke Immobilienlobby, die das Wohneigentum steuerlich bevorzugt. Die Aktienbesitzer werden dagegen mit Füßen getreten. Sektoren wie die Kfz-Branche (Abwrackprämie) oder Solarindustrie kassieren Milliarden-Zuschüsse. Für den Aktiensparer (Altersvorsorge) bleibt nix übrig.

@Ulrich
Ich stimme zu. Die Altersvorsorge-Möglichkeiten sind in Deutschland eine Katastrophe. Nur diese strukturierten Produkte werden gefördert, an denen sich der Vermittler eine goldene Nase dran verdient. Der Sparer geht nach Abzug der Gebühren und Inflation leer aus. Es liegt meiner Meinung nach an der Unkenntnis der Berufspolitiker in Berlin. Warum ist die Altersvorsorge in den USA vernünftig mit Aktien möglich, nicht jedoch in Deutschland?

@Jack
Genau so sehe ich das auch.

@ Reinhard
Ich setze auch auf die Eigenverantwortung der Menschen. Steuerlich sollte der Staat jedoch vernünftige Wege zur Vorsorge fördern. Berlin kann von Washington in diesem Punkt lernen. Nur fehlt meiner Meinung nach das Verständnis bei den dt. Bürokraten. Die meisten Beamten haben doch keine Ahnung, wie das mit den Aktien funktioniert. Als Beamter hat man seine Pension und damit weniger Sorgen.

@Turing
Staatliche Bevormundung ist schlecht. Insofern sollte der Riester-Mist abgeschafft werden und all die unsinnigen Milliarden-Subventionen wie Solarförderung oder Abwrackprämie. Kein Wunder, dass die Kfz-Bauer so viel Geld an die Parteien spenden. Außerdem sollten alle Ausnahmen aus den Steuergesetzen raus (gesenkte Steuern für Hoteliers etc.), denn das öffnet der Korruption Tür und Tor.

Frank
11 Jahre zuvor

Hallo Tim,
vielen Dank für deine Mühe
Frank

Als Selbständiger zahle ich seit ca. 6 Jahren in einen Rürup Vertrag ein um später einmal über die Rürup Versicherung eine Rente von ca. 1.000€ zu erhalten. Mit dem Investieren in US/Kanada Dividenden Aktien über die nächsten 3 Jahrzehnte, werde ich mir einen deutlich höheren Zahlungsstrom aufbauen können, als das was die Rürup Rente für mich leisten wird. Die Verzinsung ist lausig….

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